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Ski alpin: Krönender Abschluss der Schüler-Zeit

Ski alpin

Krönender Abschluss der Schüler-Zeit

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    Hannes Amman von der RG Burig ist neuer deutscher Schülermeister. Damit tritt der 15-Jährige in die Fußstapfen seines älteren Bruders Sebastian, der mittlerweile im deutschen C/D-Kader fährt.
    Hannes Amman von der RG Burig ist neuer deutscher Schülermeister. Damit tritt der 15-Jährige in die Fußstapfen seines älteren Bruders Sebastian, der mittlerweile im deutschen C/D-Kader fährt. Foto: Paul Schmidt/paulfoto

    Viel Zeit hat er nicht, denn in knapp zwei Stunden geht es für Hannes Amman zum nächsten Skirennen nach Italien. Dennoch: Über seinen ersten großen Titel will der 15-Jährige natürlich sprechen. Am vergangenen Wochenende holte sich der Nachwuchsskifahrer der RG Burig den Sieg bei der deutschen Schülermeisterschaft. Gabriel Hoffmann, der sich als zweiter Burig-Fahrer für die deutsche Schülermeisterschaft qualifiziert hatte, musste am ersten Wettkampftag aufgrund einer Erkrankung noch pausieren. Im Slalom landete er etwas abgeschlagen am Ende des Starterfeldes.

    „Es kam schon etwas überraschend, da ich in dieser Saison noch keinen deutschen Schülercup gewonnen habe“, sagt Amman, der bei der RG Burig Mindelheim groß geworden ist und mittlerweile seit drei Jahren im Landeskader trainiert. „Aber ich habe mir schon Chancen ausgerechnet und am Ende hat es gereicht“, sagt Amman über das Riesenslalomrennen am Feldberg. Ein Grund sei das Material gewesen, ein anderer seine körperliche Fitness. „Mir hat geholfen, dass mein Oberkörper recht stabil war, weil die Piste doch etwas ruppig war.“

    Zwei Mal fährt er Bestzeit im Riesenslalom

    Und doch gelang ihm beim dreitägigen Saisonfinale am Feldberg im Riesenslalom das beste Resultat aller 88 Athleten aus ganz Deutschland. Auf der anspruchsvollen Strecke konnte Hannes Amman in beiden Durchgängen sein Potenzial unter Beweis stellen und siegte mit jeweils Laufbestzeit vor Maximilan Schwarz (DAV Peißenberg) und Marco Behringer (SC Fischbach). Einen Tag später ging es mit dem Slalomwettbewerb weiter. Hier landete der ehrgeizige Rennläufer auf einem beachtlichen achten Rang.

    Riesenslalom und Slalom – das sind auch die beiden Disziplinen, die Amman für seine Zukunft im Blick hat. Denn der Kaderfahrer, der das Sportgymnasium in Oberstdorf besucht, hat natürlich den Profibereich im Blick. „Das ist schon mein Ziel, auch wenn es ein weiter Weg wird“, sagt der 15-Jährige.

    Die Familie zog noch näher an die Berge

    Doch die Weichen sind gestellt. Vor einigen Jahren zog die Familie ins Allgäu und wohnt mittlerweile in Westerhofen, einem Ortsteil der Gemeinde Ofterschwang. Mit ein Grund für den Umzug war das Talent der beiden Brüder Hannes und Sebastian, das nach noch mehr Training und Förderung dürstete.

    Auf dem Weg nach oben kann sich Hannes dabei an seinem drei Jahre älteren Bruder Sebastian orientieren. Er hat es vorgemacht. Der 18-Jährige gewann 2014 die Gesamtwertung im deutschen Schülercup, wurde im vergangenen Jahr deutscher Juniorenmeister und steht im deutschen C/D-Kader. Zuletzt durfte er beim Weltcup-Rennen in Ofterschwang praktisch vor der Haustüre als Vorläufer für das Damen-Rennen auf die Piste.

    Dorthin will auch Hannes Amman. Für ihn steht nun in diesem Jahr der nächste Schritt an, denn er entwächst dem Schülerjahrgang und wird in der neuen Saison im Jugendbereich starten. Hier warten dann internationale FIS-Rennen auf ihn. „Der Titel im Schülercup war der krönende Abschluss. Im nächsten Jahr geht es dann darum die Orientierung zu finden und gute Ergebnisse zu erzielen. Im Moment aber ist der Jugendbereich noch weit weg für mich“, sagt Hannes Amman.

    Der Kontakt zum Heimatverein ist noch da

    Seine Wurzeln hat er jedoch nicht vergessen. „Bis zur U12 habe ich bei der RG Burig trainiert und dort eine wirklich gute Förderung erfahren“, sagt Amman. Auch seine Mutter habe ihn bestens gecoacht. Kontakt zur RG Burig, für die er immer noch startet, hat er weiterhin. „Bei Allgäuer Rennen sieht man sich immer wieder.“

    In Mindelheim sind sie natürlich stolz: „So ein Erfolg ist schon etwas ganz Besonderes und bestätigt auch in gewisser Weise die gute Nachwuchsarbeit, die wir hier leisten“, sagt Monika Burig. Sie ist Sportwart der Renngemeinschaft und kennt die Ammans von klein auf. „Es macht uns schon stolz, wenn wieder ein Fahrer aus unserem Verein einen Titel gewinnt“, sagt sie. Neben den Ammans gehörten auch Julian und Fabian Rauchfuss zu den Toptalenten. Während Fabian Rauchfuss seine Karriere aufgrund einer Verletzung beendet musste, startet Julian Rauchfuss bereits im Weltcup.

    Ob es in naher Zukunft wieder ein Pistentalent gibt? Da wiegelt Monika Burig etwas ab. Zwar trainiert ihr Sohn Florian zusammen mit Hannes Amman im Schülerkader des Allgäuer Skiverbandes, allerdings ohne offiziellen Kaderstatus. „Dafür muss er noch etwas draufpacken“, sagt sie. „Er hat sicher Potenzial, aber ob es für solche Erfolge reicht, wie wir sie bei den Brüdern Amman oder Rauchfuss sehen? Da muss man als Eltern auch ehrlich bleiben und es richtig einschätzen, dass es dafür wohl nicht reicht. Aber man weiß ja nie, wie es sich entwickelt“, sagt sie.

    Ziener-Cup Jener Florian Burig war eine treibende Kraft für den fünften Mannschaftstitel der RG Burig bei der Rennserie um den Ziener-Cup. Beim Saisonfinale wurde am Grenzwieslift ein Parallelslalom ausgetragen – und die Rennläufer der RG Burig waren auf dem Punkt fit und zeigten beim Wettkampf Mann gegen Mann sehr gute Leistungen. Am Ende siegte die RG-Mannschaft mit 32 Punkten Vorsprung vor dem SC Marktoberdorf und der DJK Leitershofen. Auch in den Einzelwertungen überzeugten die Mindelheimer Rennläufer, die mit Marcel Endres (U18), Florian Burig (U16), Sebastian Mann (U14) und Constanze Hoffmann (U12) vier Siege und mit Sanni Müller (2./U10), Isadora Wagner (3./U12), Moses Fischer (3./U10) und Tizian Petrich (3./U12) vier weitere Podestplätze verbuchten.

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