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Segelflugverein Bad Wörishofen: Oliver Meindl sucht den Ausgleich über den Wolken

Segelflugverein Bad Wörishofen

Oliver Meindl sucht den Ausgleich über den Wolken

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    Oliver Meindl ist Kassenwart des Segelflugvereins in Bad Wörishofen. Das Vereinsleben genießt der 25-Jährige als Ausgleich zum Alltag.
    Oliver Meindl ist Kassenwart des Segelflugvereins in Bad Wörishofen. Das Vereinsleben genießt der 25-Jährige als Ausgleich zum Alltag. Foto: Daniela Polzer

    In unserer Sommerserie wollen wir denen ein Gesicht geben, die sich in großem Maße ehrenamtlich für die zahlreichen Vereine in der Region einsetzen. Schließlich bilden sie das Rückgrat des lebendigen Vereinswesens hierzulande – und haben außerdem viel Interessantes zu berichten.

    „Vor einigen Jahren war am Markt in Türkheim ein Segelflieger aufgebaut. Das hat mich irgendwie so interessiert, dass ich mir das Fliegen genauer anschauen wollte“, erzählt Oliver Meindl heute mit einem Grinsen im Gesicht. Der 25-Jährige hat dadurch seine Begeisterung für das Segelfliegen entdeckt.

    2007 ist Meindl dann dem Segelflugverein Bad Wörishofen beigetreten. Später hat er dort ein wichtiges Amt übernommen: Als Kassierer behält er die Finanzen des Vereins im Blick. Wenn sonst irgendetwas ansteht, ist er immer involviert.

    Nach seinem Schulabschluss hat der 25-Jährige eine Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert. Danach wollte er unbedingt weitermachen und hat sich für einen Studiengang im Bereich Informatik entschieden. Aktuell studiert Meindl an der Universität Augsburg. Sein Masterstudiengang hat den Titel „Elitenetzwerkstudiengang Finanz- und Informationsmanagement“. „Wir befassen uns viel mit dem Thema Digitalisierung und deren Auswirkung auf Unternehmen“, erklärt Meindl. Außerdem steht Finanzmathematik auf dem Lehrplan. Diese Inhalte passen perfekt zu seiner Arbeit im Verein.

    Oliver Meindl ist der Kassenwart des Segelflugvereins Bad Wörishofen

    Als Kassenwart ist es schließlich unter anderem seine Aufgabe, die Mitgliedsbeiträge einzuziehen, die Buchhaltung abzuwickeln und Rechnungen zu schreiben. Plant der Verein Investitionen, ist er ebenfalls gefragt. Denn Meindl muss prüfen, ob die notwendigen Mittel vorhanden sind – eine große Verantwortung für einen 25-Jährigen. Hin und wieder tauscht der Segelflugverein einen seiner Segelflieger gegen ein neueres Modell aus. Bei der Abwicklung des Kaufgeschäftes ist Meindl ebenfalls mit dabei. Somit ist seine Meinung bei den unterschiedlichsten Entscheidungen gefragt. Seinen Flugschein hat er in Bad Wörishofen gemacht. Die Schulungen finden im Verein statt. Darin werden verschiedene Fachbereiche wie zum Beispiel Luftrecht, Technik, Navigation und Meteorologie vermittelt. „Es ist eigentlich wie in der Fahrschule, man hat seine Theoriestunden und muss den Rest dann selber lernen“, erklärt der 25-Jährige. Die theoretischen Prüfung wird in München abgelegt.

    Oliver Meindl könnte sich vorstellen, Fluglehrer beim Segelflugverein Bad Wörishofen zu werden

    Um die praktischen Kenntnisse zu erhalten, geht es gleich in den Segelflieger. Im ersten Abschnitt der Ausbildung ist ein Fluglehrer im Flieger mit dabei. Wenn man soweit ist, darf man seinen ersten Flug alleine starten. Dafür müssen allerdings zwei Fluglehrer das eigene Können bestätigen. Abgeschlossen wird auch hier mit einer Prüfung.

    „Während meiner Ausbildung habe ich viel von unserem Verein bekommen. Deshalb möchte ich jetzt durch meine Arbeit auch wieder etwas zurückgeben“, sagt Meindl. Er könnte sich auch vorstellen, selber Fluglehrer zu werden. Im Moment fehle ihm dafür allerdings noch die Erfahrung und vor allem die Zeit.

    Seine Eltern haben das außergewöhnliche Hobby von Anfang an unterstützt. Meindls Mutter ist förderndes Mitglied im Segelflugverein, fliegt aber nicht selbst. In seiner Familie ist Meindl der einzige, der sich alleine mit so einer Maschine in die Luft wagt.

    Im Moment kommt Meindl allerdings nur selten zum Fliegen. Neben dem Studium bleibt leider zu wenig Zeit. Trotzdem ist er, wenn es der Terminkalender erlaubt, gerne vor Ort und hilft beim Umräumen der Flugzeuge, beim Warten oder unterstützt die anderen Mitglieder beim Starten der Segelflieger. Schließlich genießt er „das Vereinsleben als Ausgleich zum Alltag“. Zum Glück ist ihm damals auf dem Markt in Türkheim der Segelflieger aufgefallen.

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