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Schießen: Vöhringens Titeltraum platzt im Viertelfinale

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Vöhringens Titeltraum platzt im Viertelfinale

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    Auf Michaela Kögel lastete beim letzten Schuss die ganze Verantwortung: Sie scheiterte ganz knapp und für die mit großen Erwartungen angereiste Mannschaft von Pfeil Vöhringen war die deutsche Meisterschaft schon nach dem Viertelfinale beendet.
    Auf Michaela Kögel lastete beim letzten Schuss die ganze Verantwortung: Sie scheiterte ganz knapp und für die mit großen Erwartungen angereiste Mannschaft von Pfeil Vöhringen war die deutsche Meisterschaft schon nach dem Viertelfinale beendet. Foto: Kümmritz

    Mit großen Hoffnungen und Erwartungen waren die Luftgewehrschützen des SV Pfeil Vöhringen zur Endrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft nach Rotenburg an der Fulda gefahren. Eine Medaille sollte es schon sein. Und dann kam für die Mannschaft, die in der Bundesliga-Südgruppe ungeschlagen Rang eins belegt hatte, bereits im Viertelfinale am Samstagmorgen das Aus.

    Zwei Schützen aus Dirlewang und Dillishausen greifen nach dem Titel

    Gegen den Viertplatzierten aus dem Norden, den SB Freiheit aus dem Harz, verlor Vöhringen mit 2:3 (1966:1963). „Wir waren nicht gut“, sagte Trainer Sven Martini: „Aber der Gegner war es auch nicht. Wir waren nachher total deprimiert, aber wir kommen darüber hinweg.“

    Die Weltranglistenerste sitzt in Indien fest

    Für die Vöhringer kamen mehrere unglückliche Umstände zusammen und so fiel das Ausscheiden auch in die Kategorie Pech. Zunächst fehlte die indische Weltranglistenerste Elavenil Valarivan. „Ihr Pass liegt seit zwei Wochen bei der deutschen Botschaft in Delhi“, erklärte Martini die Situation: „Sie hat das nötige Visum aber nicht rechtzeitig bekommen. Dabei wollte sie für uns starten.“ Zwar gewann Oleh Tsarkov, ihr Vertreter auf der Ausländerposition, sein Duell mit der Rotenburgerin Jessica Mager überdeutlich mit 398:389 und holte damit einen Punkt für die Pfeil-Schützen.

    Sie hält den Vöhringer Pfeil-Schützen die Treue

    Aber weil der Ukrainer in der Rangliste hinter Michaela Kögel steht, musste die Dillishauserin für Vöhringen an Position eins schießen. Kögel verlor mit dem Stechschuss nach einem 396:396 gegen die norwegische Nationalschützin Jeanette Hegg-Duestad. „Ela Valarivan hätte dieses Duell sicher gewonnen und Kögel hätte als Nummer zwei gegen Jessica Mager garantiert auch den Punkt geholt. Dann hätte es zum Schluss 3:2 für uns geheißen“, rechnete der Trainer der Pfeil-Schützen vor.

    Pech war auch, dass sich Hannah Steffen nicht wohlfühlte. „Sie hatte Probleme“, berichtete Sven Martini: „Sie hat zwar ganz gut durchgehalten. Aber hätte ich vorher gewusst, wie es um Hannah steht, hätte ich vielleicht Antonia Back aufgestellt.“ In normaler Verfassung hätte Steffen ihre Gegnerin Michaela Thöle (392) vermutlich geschlagen, aber ihre 388 Ringe reichten eben nicht.

    Ein Vöhringer fühlt sich vom Hallensprecher gestört

    Rechnen durfte man auch mit einem Punkt von Andreas Renz. Aber ausgerechnet am Samstag spielten ihm, der zuletzt mit 398 und 399 Ringen aufgewartet hatte und in Topform war, die Nerven einen Streich. Vor der letzten Zehner-Serie lag er gegenüber Lisa Müller mit einem Ring vorne. Dann fühlte er sich vom Hallensprecher gestört, wurde unruhig und vergeigte die letzte Serie mit 96 Ringen, was zur 393:395-Niederlage führte.

    Wie Michaela Kögel musste auch Florian Krumm gegen Nationalschützin Jolyn Beer nach dem 391:391 zum Stechschuss antreten. Der Dirlewanger in Diensten der Pfeil-Schützen blieb hoch konzentriert, war einen Tick besser und glich zum 2:2 aus.

    Michaela Kögel muss in den Stechschuss

    An Michaela Kögel lag es nun, mit ihrem Stechschuss, dem letzten Schuss des Duells mit Freiheit, den dritten und entscheidenden Punkt für Vöhringen zu sichern. Doch die 26-jährige Schützin aus Dillishausen scheiterte ganz knapp, wofür ihr der Trainer und ihre Teamgefährten überhaupt keinen Vorwurf machten. Martini: „In so einer Situation will kein Schütze sein. Die Norwegerin hatte Riesenglück.“

    Insgesamt waren die 1966 Ringe der Vöhringer zwar ihr schlechtestes Ergebnis der gesamten Saison. Trotzdem hatten sie insgesamt drei Ringe mehr als der SB Freiheit. Es liegt am Modus, dass sie trotzdem verloren und früh ausschieden. „Da die Endrunde im K.-o.-System ausgetragen wird, kann man schlecht aussehen“, gab Sven Martini zu bedenken: „Die erste Klippe ist die höchste. Wenn man die überwunden hat, wird man lockerer. Man sollte das System bei der Finalrunde ändern.“

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