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Schießen: Pfeile aus Südost

Schießen

Pfeile aus Südost

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    Schützen aus Mittelneufnach und Salgen gehen in Leipheim für den SV Pfeil Vöhringen an den Schießstand: Michaela Egger (am Schießstand ganz links) und Robin Baur (3. v. r.) schießen um Punkte für den Klassenerhalt des Vereins aus dem Gau Iller-Illertissen in der 2. Bundesliga.
    Schützen aus Mittelneufnach und Salgen gehen in Leipheim für den SV Pfeil Vöhringen an den Schießstand: Michaela Egger (am Schießstand ganz links) und Robin Baur (3. v. r.) schießen um Punkte für den Klassenerhalt des Vereins aus dem Gau Iller-Illertissen in der 2. Bundesliga. Foto: Foto: Manfred Baur

    Mindelheim Der Unterallgäuer an sich scheint starke Nerven, eine große Konzentrationsfähigkeit, gute Körperbeherrschung und noch dazu einen geschärften Blick zu haben. Alles Attribute, die einen guten Sportschützen ausmachen. Einen wie Robin Baur aus Salgen, Erich Huber aus Memmingerberg oder Daniel Schamel aus Niederrieden. Hinzu kommt noch Michaela Egger aus Mittelneufnach, der Staudengemeinde, die an der Grenze zum Unterallgäu liegt. Das Talent und Können der vier Schützen hat sich schon lange über die Landkreisgrenzen hinaus herumgesprochen. Bis nach Vöhringen.

    Die vier Schützen bilden nämlich seit geraumer Zeit das Gerüst der Luftgewehrmannschaft des Schützenvereins Pfeil Vöhringen (Schützengau Iller-Illertissen) und treten in der 2. Bundesliga an. Trainiert werden sie dabei von Erich Golsner. Der 71-Jährige kommt aus Eppishausen – ist also auch ein Unterallgäuer. Golsner ist so etwas wie das Bindeglied zwischen Vöhringen und den Schützen aus den – von Vöhriingen aus gesehen – südöstlichen Landkreisen. „Zu meiner Zeit als DSB-Trainer fand das Stützpunkttraining im Winter in Vöhringen statt, weil es dort eine Kleinkaliber-Halle gab.“ So kam der Kontakt zum SV Pfeil zustande. Die talentierten Schützen wie Baur, Schamel und Egger hat Golsner nun schon über längere Zeit im Stützpunkt betreut. Dass sie nach und nach für den SV Pfeil starten und diesen im Frühjahr in die 2. Bundesliga geschossen haben, dafür musste er die Schützen nach eigener Aussage gar nicht erst überreden. „Die kamen von sich aus.“ Und durften auch ran. Denn Golsners Philosophie sei, dass die Jungschützen in Vöhringen in den Genuss kommen sollen, auf diesem hohen Niveau zu schießen.

    Wie etwa Michaela Egger. Die 18-Jährige aus Mittelneufnach gilt seit Jahren als Ausnahmetalent am Schießstand. Vor zwei Jahren hatte Golsner in der Mindelheimer Zeitung über sie gesagt: „Aus ihr kann etwas werden, wenn sie gut gefördert wird.“ Diese Förderung nahm er dann gleich selbst in die Hand. Seit 2010 ist Michaela Egger Teil des Teams, hat ihr Scherflein zum Meistertitel in der Bayernliga und dem anschließenden Aufstieg in die 2. Bundesliga beigetragen. Und das, obwohl doch der andere schwäbische Zweitligist, Singold Großaitingen, weitaus näher liegen würde. „Es hat in Vöhringen einfach am besten gepasst. Das Team ist hier jünger, wir passen alle gut zusammen“, sagt Egger, die jedoch weiterhin für die Singoldschützen bei Meisterschaften an den Start geht.

    Die Verwaltungsfachangestellte könnte sich durchaus vorstellen, in Vöhringen zu bleiben. Schließlich ist der Klassenerhalt nach dem vergangenen Wochenende fast sicher. Im Heimwettkampf besiegten die Pfeil-Schützen in Leipheim die SG Neumühle und die SG Germania Prittlbach II und kletterten in der Tabelle nun auf Rang fünf. Sie könnten noch besser dastehen, glaubt Erich Golsner. „Aber in den ersten beiden Wettkämpfen haben wir uns um den Sieg gebracht.“ Zweimal verlor man im Stechschuss. Für Golsner ein Indiz dafür, dass die Nerven einiger Schützen nicht mitspielten. „Auf diesem Niveau hat man es schon mit ganz ausgebufften Gegnern zu tun. Da braucht man am Schießstand eine gewisse Nervenstärke.“

    Die aufzubauen hilft seit geraumer Zeit eine Mentaltrainerin. Auch Michaela Egger nimmt deren Dienste in Anspruch. „Wir arbeiten viel mit Hypnose.“ Außerdem werden Situationen geschaffen, in denen sich der Sportler von Lärm oder Licht nicht ablenken lassen soll. „Das hat mir bislang sehr viel gebracht“, sagt Egger. Neben dem Klassenerhalt, der im Januar beim letzten Wettkampf in trockene Tücher gepackt werden soll, heißt ihr Ziel Nationalkader.

    Dabei helfen soll ihr weiterhin Erich Golsner. Doch der 71-Jährige will nach dieser Saison sein Traineramt abgeben. „Ich wollte schon im vergangenen Jahr aufhören, aber nach dem Aufstieg haben sie mich bekniet, weiterzumachen.“ Mittlerweile sei er der mit Abstand älteste Trainer in dieser Liga. Er verstehe sich zwar mit seiner jungen Mannschaft, „aber das Alter schreitet voran“. Zuvor will er die Weichen auf eine sportlich erfolgreiche Zukunft beim SV Pfeil Vöhringen stellen. Zwei weitere Talente hat er schon im Auge, eines kommt aus Straß (Nersingen), eines aus Illertissen. Dann bekommen die Vöhringer Unterallgäuer neue Konkurrenz.

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