„Auf dem Siegerpodest ganz oben zu stehen, das ist der schönste Platz. Das bringt Zufriedenheit und Bestätigung für die geleisteten Trainingseinheiten.“ Wer sonst könnte es so treffend ausdrücken, als Erich Huber. Der Sportschütze aus Memmingerberg, der unter anderem für den Verein Hubertus Bronnen schießt, war bei der bayerischen Meisterschaft der Sportschützen in diesem Sommer einmal mehr der Titelsammler Nummer eins aus dem Unterallgäu.
Nicht weniger als fünf bayerische Meistertitel, dazu noch weitere drei Podestplätze waren seine Ausbeute in den verschiedensten Disziplinen. Von A wie Armbrustschießen bis Z wie Zimmerstutzen – Erich Huber hatte in der Seniorenklasse beinahe bei jedem Wettkampf, zu dem er antrat, etwas zu feiern. „Es war wieder ein echtes Highlight, es hat alles gut funktioniert“, sagt Huber, der nicht nur als Schütze vor Ort war, sondern auch als Mitarbeiter und Kampfrichter. Mit seinem Wohnwagen hatte er drei Wochen in München an der Olympia-Schießanlage sein Lager aufgeschlagen. Diese akribische Vorbereitung wurde einmal mehr belohnt, ebenso sein Training. „Ich bin immer fleißig im Training, das ist das A und O“, sagt er. Die nächsten Wettkämpfe stehen immerhin schon bald wieder an: In zwei Wochen geht es zum Fünfländerkampf der Bahner, im September steht dann schon wieder die deutsche Meisterschaft an.
Dabei war Huber zuletzt nicht nur bei der bayerischen Meisterschaft erfolgreich. Da er für den baden-württembergischen Armbrust-Sportclub Freudenstadt ebenfalls aktiv ist, nahm er an der baden-württembergischen Landesmeisterschaft teil – und wurde in der 30-m-Disziplin gleich zwei Mal Einzelmeister und zwei Mal Vizemeister mit der Mannschaft.
„Dem bayerischen Verband war ich zu alt für den Bayernkader in dieser Disziplin, also schieße ich hier eben für Baden-Württemberg. Da geht es nicht nach Alter, sondern nach Leistung“, sagt Huber. Dass ältere Schützen durchaus noch gut zielen können, bewiesen einmal mehr die Unterallgäuer Vertreter bei der bayerischen Meisterschaft. Vor allem die Schützen von Hubertus Bronnen um Huber und Michael Dreher sowie die Seniorenschützen aus Derndorf um Erich Golsner und Ewald Dorn feierten in München wieder einige Podestplätze.
Vor allem das Auflageschießen kommt bei den Senioren gut an. „Beim freihändigen Schießen lassen die Senioren mit dem Alter nach. Dann kommen manche Wehwehchen, Rückenbeschwerden hinzu“, sagt Huber. Das Schießen mit Auflage macht es für die Schützen ab 56 Jahren einfacher, ihren Sport weiter auszuüben. Dementsprechend werden auch die Ergebnisse besser, denn verlernt haben die Seniorenschützen schließlich nichts: So musste sich Derndorfs Ewald Dorn mit dem Luftgewehr in der Senioren-B-Klasse mit dem siebten Platz zufrieden geben – trotz 300 Ringen.
Während es in den Alters- und Seniorenklassen so manche Medaille gab, ist die Erfolgsbilanz bei den Nachwuchsschützen und in der Schützenklasse bei den Gauen Mindelheim und Türkheim überschaubar. Florian Krumm, immerhin einer der besten Rundenwettkampfschützen in Schwaben, schrammte in der Schützenklasse knapp am Finaleinzug vorbei. Der Luftgewehrschütze aus Dirlewang kam zwar auf 392 Ringe, war damit aber im Qualifikationskampf nur Elfter – und verpasste damit das Finale der besten acht Schützen.
Dafür war der Schützengau Memmingen im Nachwuchsbereich gut vertreten. Bei den Schülern waren Barbara Fricke, Alisa Zirfaß, Nadine Schwertberger und Rebecca Unsöld die erfolgreichsten Schützen. In verschiedenen Disziplinen gewannen die Schülerinnen insgesamt zwölf Medaillen. Juniorin Selina Feierabend war einmal mehr mit der Luftpistole und der Sportpistole unschlagbar und wurde in beiden Disziplinen jeweils bayerische Meisterin.