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Schießen: Kleiner Ort, große Aufgabe

Schießen

Kleiner Ort, große Aufgabe

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    Schon seit Jahrzehnten wird in Bronnen dem Schießsport gefrönt, wie dieses Archivfoto beweist. Wann und bei welcher Gelegenheit dieses aufgenommen wurde, ist nicht klar.
    Schon seit Jahrzehnten wird in Bronnen dem Schießsport gefrönt, wie dieses Archivfoto beweist. Wann und bei welcher Gelegenheit dieses aufgenommen wurde, ist nicht klar. Foto: Archiv Hubertus Bronnen

    Ein Dorf mit rund 260 Einwohnern, ein Schützenverein mit über 160 Mitgliedern und eine gemeinsame Aufgabe: Wenn am Freitag, 9. Mai, das 55. Gauschießen des Schützengaues Mindelheim eröffnet wird, ist Bronnen für gut zwei Wochen der Nabel des regionalen Schützenwesens.

    Zum 90-jährigen Bestehen wollte sich der Schützenverein Hubertus Bronnen ein besonderes Geschenk machen und hatte sich um das Gauschießen beworben. Die Zusage kam prompt und so werden ab Freitag bis einschließlich Samstag, 24. Mai, wieder Hunderte Schützen aus dem Gau Mindelheim in der eigens dafür hergerichteten Schießhalle ihr Können unter Beweis stellen.

    Zwar hat der Schützenverein schon einmal ein Gauschießen ausgerichtet, doch auf Erfahrungswerte kann der heutige Vorstand um den Vorsitzenden Peter Hämmerle und Schützenmeister Frank Fuhrmann nicht zurückgreifen. Denn das bislang einzige Gauschießen in Bronnen fand im Jahre 1932 statt. Der Verein war damals gerade einmal acht Jahre alt, doch die Vereinsverantwortlichen trauten sich diese Aufgabe zu. Und ihre Anstrengungen wurden belohnt: 124 Schützen traten damals laut Hubertus-Chronik an den Schießstand, 100 Preise im Wert von damals 1200 Mark wurden verteilt. Nur wer sich damals den Titel des Gauschützenkönigs sichern konnte, wurde nicht überliefert. „Das wird uns heuer nicht passieren“, sagt Peter Hämmerle.

    Zusammen mit Frank Fuhrmann steht er in einer Halle nördlich von Bronnen, die eigens für das Gauschießen zur Schießhalle umfunktioniert wurde. 40 Stände stehen dort zur Verfügung. Die magische Marke von 1000 Teilnehmern wollen sie auch in Bronnen knacken. Dafür haben sich die Hubertus-Schützen auch ins Zeug gelegt und dank zahlreicher Sponsoren rund 300 Preise im Gesamtwert von rund 25000 Euro zusammengetragen. „1000 Schützen sind unser Ziel. Wenn es nur 900 werden ist es aber auch nicht schlimm“, sagt Hämmerle. „Uns war wichtig, dass überhaupt ein Gauschießen stattfindet“, sagt Fuhrmann und spricht damit das Problem an, das nicht nur der Gau Mindelheim hat: Immer weniger Vereine sehen sich imstande, eine solche Großveranstaltung auszurichten. Der jährliche Turnus des Gauschießens ist längst nicht mehr gegeben, nach Bronnen 2014 steht bislang erst 2017 mit Boschhorn Loppenhausen wieder ein Ausrichter fest.

    „Es ist ein immenser Aufwand. Wir haben jetzt zweieinhalb Jahre darauf hingearbeitet“, sagt Hämmerle, der zugleich froh ist, dass das ganze Dorf mithilft. „Das sind nicht nur die Schützen, die uns unterstützen. Das ist ja das Schöne.“

    Als kleine Besonderheit gilt, dass in Bronnen erstmals auch Zehn- und Elfjährige mitschießen dürfen. Außerdem wird der beste Nachwuchsschütze des Gauschießens automatisch als Gesamt-Zweiter geführt – es sei denn natürlich, er hat ohnehin den besten Tiefschuss erzielt. „Damit wollen wir die Jugend fördern und animieren, mitzumachen. Jeder kann mit etwas Glück gewinnen“, sagt Fuhrmann. Das bewies unlängst Hämmerles Mutter: Sie gewann nach 40 Jahren reger Teilnahme heuer erstmals das Königsschießen in Bronnen.

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