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Schießen: Edelweiß Salgen hat sich in der Schwabenliga etabliert

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Edelweiß Salgen hat sich in der Schwabenliga etabliert

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    Dieses Quintett absolvierte den ersten Heimwettkampf in der Schwabenliga für Edelweiß Salgen (von links): Josef Scholz, Armin Wörishofer, Hildegard Lampert, Rainer Frei und Christian Abbold. Es fehlt der sechste Mann im Team, Bernhard Lutz. 	„Wir lassen den Kopf nicht hängen. Die Mannschaft kann ohne Weiteres Platz zwei erreichen.“
    Dieses Quintett absolvierte den ersten Heimwettkampf in der Schwabenliga für Edelweiß Salgen (von links): Josef Scholz, Armin Wörishofer, Hildegard Lampert, Rainer Frei und Christian Abbold. Es fehlt der sechste Mann im Team, Bernhard Lutz. „Wir lassen den Kopf nicht hängen. Die Mannschaft kann ohne Weiteres Platz zwei erreichen.“ Foto: Axel Schmidt

    Um 15.30 Uhr war der erste Heimwettkampf der Luftpistolenschützen von Edelweiß Salgen in der Schwabenliga vollbracht. Auf der Ergebnistafel standen die einzelnen Paarungen und Ringzahlen aus dem vorangegangenen Wettkampf gegen den SV Ustersbach-Mödishofen. Die Zahlen sprachen nicht ganz für die Gastgeber: Letztlich musste sich das Quintett dem Team aus Ustersbach nämlich mit 2:3 geschlagen geben. Auch der erste Wettkampf, der am Vormittag diesen Schützentag in Salgen einläutete, ging gegen den SV Welden sogar mir einer 1:4-Niederlage zu Ende.

    „Heute war es die Aufregung“, sagt Alois Lampert. Der Mannschaftskapitän schießt selber nicht mit in „seinem“ Team, weiß aber genau, was in den Köpfen der Schützen vorging: „Es war das erste Mal, dass sie in der Schwabenliga zuhause angetreten sind und vor Zuschauern schießen mussten. Da bist du nervös.“ Das bestätigt seine Frau Hildegard. Die einzige Frau im Team hat erst vor acht Jahren angefangen zu schießen – als sie ihren Mann kennengelernt hat. „Gaudihalber“ habe sie mit der Luftpistole begonnen. Auch sie sagt: „Am Vormittag war ich schon nervös, am Nachmittag konnte ich die Zuschauer besser ausblenden.“ Und Rainer Frey ergänzt: „Es waren diesmal auch viele Zuschauer da. Schützen aus Bronnen, Loppenhausen. In der Bezirksoberliga hatten wir eigentlich immer genau Null Zuschauer.“

    Die Zuschauer sehen in Salgen einen nervösen Beginn

    Diese Umstellung müssten die Salgener Schützen noch lernen, so Alois Lampert. Denn: „Heute haben wir 20 Ringe weniger geschossen, als sonst. Alle haben Federn gelassen“, sagt er – und schränkt sogleich ein. „Alle, bis auf Armin.“ Armin Wörishofer sei nicht nur der konstanteste, sondern auch der beste Schütze der Mannschaft. Er war auch der Einzige, dem an diesem Tag zwei Siege gelangen, einmal mit 368 Ringen, einmal mit 363.

    Wörishofer ist so etwas wie der personifizierte Werdegang dieser Mannschaft aus Salgen. „Ihn musste ich vor Jahren erst zum Rundenwettkampf animieren“, erinnert sich Alois Lampert. Seit nunmehr gut zwölf Jahren schießt der 45-jährige Berufskraftfahrer regelmäßig um Punkte. „Davor kam ich nur zu Vereinsschießen“, sagt Wörishofer. Um ihn herum baute Lampert nach und nach eine wettbewerbsfähige Luftpistolenmannschaft auf.

    Der "Manager" machte die Luftpistole in Salgen salonfähig

    Schließlich war er es, der die Luftpistole in Salgen überhaupt erst salonfähig gemacht hatte. Seit 2001 gibt es eine Mannschaft im Rundenwettkampf. Mit jedem Jahr und jedem Aufstieg mehr, etablierte sich diese Sportwaffe bei den Edelweiß-Schützen mehr. „Beim letzten Königsschießen waren es 18 Schützen, die mit der Luftpistole antraten“, so Lampert. Eine zweite LuPi-Mannschaft gibt es schon, im kommenden Jahr will Lampert sogar eine dritte Mannschaft in den Rundenwettkampf bringen.

    Was macht die Faszination aus, mit der Luftpistole statt dem -gewehr zu schießen? „Mit der Luftpistole ist es ein ehrlicheres Schießen“, sagt Rainer Frei. Und Christian Abbold fügt hinzu: „Mit der Luftpistole ist es schwieriger. Man hat weniger Ausrüstung.“ Der 31-jährige Mindelheimer ist seit acht Jahren bei den Edelweiß-Schützen. „Ihn habe ich damals beim Gauschießen in Egelhofen angesprochen. Und weil es in Mindelheim keine Luftpistolenmannschaft gab, kam er zu uns – und ist bis heute da“, sagt Lampert.

    Auch Josef Scholz kommt von einem anderen Verein. Der 58-jährige Wiedergeltinger hat bereits hochklassig geschossen, unter anderem in der Bayernliga mit St. Georg Untergermaringen. Eigentlich wollte er gar nicht mehr in der Schwabenliga schießen. Nicht etwa, weil ihn das Niveau zu niedrig wäre. Vielmehr geht ihm das Gesellige ab: „Man ist in der Schwabenliga, wenn Wettkampf ist, an einem Sonntag den ganzen Tag unterwegs. Und trotzdem bricht der Kontakt zu den anderen Schützen praktisch ab.“ Zwischen den einzelnen Wettkämpfen habe man kaum Zeit, miteinander zu ratschen. „Ein Hobbyschütze wie ich findet das schade“, sagt Scholz.

    Auch im kommenden Jahr will Salgen in der Schwabenliga antreten

    In der Bezirksoberliga habe man nach dem einen Wettkampf am Abend noch mit den anderen Schützen gemütlich zusammensitzen können. Das gehe nun kaum noch. Auch beim Heimwettkampf ist das zu beobachten: Kaum, dass die Ergebnisse bekannt gegeben waren, machten sich die Schützen aus Ustersbach-Mödishofen schon auf den zugegebenermaßen längeren Heimweg. Die beiden anderen Mannschaften, die den Wettkampf in Salgen bestritten, sind schon längst weg.

    Dass Scholz dennoch bei Edelweiß Salgen gelandet ist, hat das Team ihrem „Manager“ zu verdanken. Alois Lampert überredete Scholz vor gut einem Jahr zum Kommen. Damals konnte er noch mit der Bezirksoberliga locken. Dorthin zurück will nach dem Aufstieg im Frühjahr freilich keiner der Schützen. „Heute ging es daneben, aber wir lassen den Kopf nicht hängen. Die Mannschaft kann ohne Weiteres den zweiten Platz erreichen“, sagt Lampert. „Wir wollen in erster Linie die Klasse halten“, relativiert Rainer Frei. „Aber Absteigen ist auch keine Option“, schiebt Lampert noch einmal hinterher und lacht.

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