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Schießen: Der Wettkampf ist das Training

Schießen

Der Wettkampf ist das Training

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    Die Jugendleiter Achim Blum (links) und Jürgen Reiber (rechts) haben mit dem großen Ramminger Schützennachwuchs bereits das Gauschießen im kommenden Jahr im Blick.
    Die Jugendleiter Achim Blum (links) und Jürgen Reiber (rechts) haben mit dem großen Ramminger Schützennachwuchs bereits das Gauschießen im kommenden Jahr im Blick.

    Rammingen Woran es nun genau gelegen hat, wissen die Verantwortlichen der Schützengesellschaft 1882 Rammingen nicht. Möglicherweise wurden die Anmeldebögen für den Rundenwettkampf 2011 vom Gau an die alte Adresse des Jugendleiters geschickt – und kam bei diesem deshalb nie an. „Als wir das bemerkt haben, war es für die Anmeldung leider schon zu spät“, sagt Josef Blum, 1. Schützenmeister des Ramminger Traditionsvereins. Nun könnte man annehmen, dass vielen Jungschützen durch den fehlenden Wettkampf die Motivation fehlt, jeden Freitag ins Schützenheim zum Training zu kommen.

    Doch in Rammingen gehen die Uhren anders, wie ein Besuch beim Training beweist. Sämtliche Schießstände sind belegt, zehn Nachwuchsschützen legen ihr Luftgewehr fast zeitgleich an, zielen, schießen und überprüfen anschließend ihr Schussbild. Das geht so lange, bis einer eine Pause macht oder sein Training beendet. Doch sein Platz bleibt nicht lange frei. Der Nächste, bitte. Anlegen, zielen, schießen – so geht das über zwei Stunden.

    „Offizieller Trainingsbeginn ist um 18 Uhr, doch wir fangen meist schon etwas früher an, damit jeder drankommen kann“, sagt 2. Jugendleiter Achim Blum. Durchschnittlich kommen etwa 25 Jungschützen ins Training. Insgesamt kommt die SG Rammingen aktuell auf 46 Jungschützen. „So viele hatten wir noch nie“, sagt Achim Blum. 36 von ihnen nahmen am Königsschießen teil – eine beachtliche Zahl, immerhin schossen insgesamt 84 Ramminger Schützen auf die Festscheibe.

    Das war nicht immer so. Vor vier Jahren haben auf einen Schlag viele Spitzenschützen die Altersgrenze erreicht und durften nicht mehr bei den Jungschützen antreten. „Da klaffte ein Loch bei den Leistungsschützen“, sagt Jürgen Reiber, 1. Jugendleiter. Doch die Ramminger machten aus der Not eine Tugend: Sämtliche Haushalte, in denen Schüler ab zwölf Jahren aufwärts wohnten, wurden angeschrieben und eingeladen. Die intensive Nachwuchswerbung zahlte sich aus. „Nach zwei Jahren kamen immer mehr. Es war wie ein Selbstläufer“, sagt Reiber.

    Alleine 2010 kamen 18 Neulinge. Junge Mitglieder brachten ihre Schulkameraden mit, die Jugendleiter ließen sich ein abwechslungsreiches Programm einfallen: Bogenschießen, Grillabende, Ausflüge – für jeden war etwas dabei. „Wir lassen es locker anlaufen“, sagt Josef Blum.

    Dazu gehört, dass diejenigen Schützen, die im Training gerade keinen Platz am Schießstand haben, anderweitig beschäftigt werden. Im Nebenraum gibt es deshalb einen Kickertisch, Schafkopfkarten und genügend Platz zum Ratschen. Die jungen Schützen sollen Spaß an der Sache haben, Ringergebnisse spielen erst einmal keine große Rolle.

    Deshalb fällt es in Rammingen auch nicht so groß ins Gewicht, dass der Rundenwettkampf heuer ohne die Schützengesellschaft stattfindet. „Wir schießen im Training Preise aus. Am Valentinstag gab es etwa Blumensträuße zu gewinnen“, sagt Jugendleiter Reiber. Dadurch wird auch im Training der Ansporn geweckt und eine gewisse Wettkampfatmosphäre geschaffen. So können sich die Schützen stetig verbessern, zumal sie sich im Training auch mit einigen Leistungsschützen messen können. Da wären etwa der amtierende Jungschützenkönig Jonas Scharpf, der beim Königsschießen mit einem 6,26-Teiler brillierte, oder aber der amtierende Gaujungschützenkönig Heiko Guntner.

    Die beiden Aushängeschilder der Ramminger Jungschützen werden in der kommenden Schießsaison das Gerüst der Jugendmannschaft sein. Denn noch einmal wird man die Anmeldung zum Rundenwettkampf nicht verpassen. Denn der ist ein gutes Training für das Highlight der Ramminger Schützen im kommenden Jahr. Denn 2012 wird das 130-jährige Vereinsjubiläum mit dem Gauschießen gefeiert.

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