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Schiedsrichter: Mit dem Milchwagen aufs Fußballfeld

Schiedsrichter

Mit dem Milchwagen aufs Fußballfeld

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    Langjährige Mitglieder der Schiedsrichtergruppe Südschwaben wurden von (hinten v. l.) Obmann Christian Walter, Jürgen Hecht, Franz Kuen, Walter Baumgartner und Johann Wagner (mittl. Reihe, l.) und Mitglied des Verbandsschiedsrichterausschusses Horst Schäfer (mittl. Reihe, r.) ausgezeichnet. Unser Foto zeigt die Geehrten (vorne v. l.) Franz Schießl, Ursula Vogel, Ralf Stützel, Norbert Schimetschek, Georg Bucher, Alois Auer und Markus Gammel sowie (mittl. Reihe v. l.) Johann Wurm, Martin Prinzler und Sebastian Karnasch.
    Langjährige Mitglieder der Schiedsrichtergruppe Südschwaben wurden von (hinten v. l.) Obmann Christian Walter, Jürgen Hecht, Franz Kuen, Walter Baumgartner und Johann Wagner (mittl. Reihe, l.) und Mitglied des Verbandsschiedsrichterausschusses Horst Schäfer (mittl. Reihe, r.) ausgezeichnet. Unser Foto zeigt die Geehrten (vorne v. l.) Franz Schießl, Ursula Vogel, Ralf Stützel, Norbert Schimetschek, Georg Bucher, Alois Auer und Markus Gammel sowie (mittl. Reihe v. l.) Johann Wurm, Martin Prinzler und Sebastian Karnasch. Foto: Sabine Adelwarth

    Eine alte Tradition, die auch das neue Führungsteam aufleben lässt, ist die Jahresabschlussfeier der Schiedsrichtergruppe Südschwaben im Gasthaus Stern in Rammingen. Von einem großen Umbruch im Schiedsrichterwesen der Region Schwaben, sprach Bezirksschiedsrichterobmann Jürgen Hecht in seinem Grußwort: „Von unseren zehn Gruppen in Schwaben haben sieben im Frühjahr einen neuen Obmann erhalten.“ Die Jahresabschlussfeier war sozusagen eine kleine Premiere für die neue Führungsmannschaft.

    Bürgermeister Anton Schwele, Bezirksvorsitzender Johann Wagner und Jürgen Hecht lobten den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe. Jürgen Hecht betonte, dass das Hauptziel ruhiges Fahrwasser ist und die Gruppe auf dem richtigen Weg sei. Nur manchmal gleiche der Umgang mit den Schiedsrichtern an der Basis einer Wildwestszenerie. „Oft wird die Schuld bei den Schiedsrichtern gesucht, wenn das Spiel nicht so gut läuft.“ Die wichtigste Aufgabe sei die Neugewinnung an jungen Schiris und: „Es muss ein gesunder Sportsgeist her und es gilt das Amt des Schiedsrichters mehr zu würdigen.“ Respekt, Fairness und gegenseitiges Verständnis seien daher unabdingbar.

    Danach wurden langjährige Schiedsrichter für ihre Tätigkeit geehrt. So erhielten Alois Auer vom TSV Mittelneufnach und Markus Gammel vom TSV Ettringen für 15 Jahre eine Auszeichnung. Wie sehr die Geehrten das Schiedsrichteramt ausleben, machten die einzelnen Anekdoten und Ansprachen deutlich. Alois Auer hat in den vergangenen Jahren junge Schiedsrichter begleitet und in den ersten Partien betreut. Seine beiden Söhne seien auch als Referees aktiv, was ihn sehr freue. Auf knapp 600 Spiele in seiner Laufbahn kann Markus Gammel zurückblicken, der es als schönste Sache bezeichnet, wenn er von beiden Mannschaften nach einem Spiel Lob und Wertschätzung erhält.

    Franz Schießl vom SV Schlingen, der seit 1993 Spiele pfeift, kann schon auf 25 Jahre zurückblicken. Er sei ein Schiri mit wenig Platzverweisen. So habe er bei gut 150 Spielen nur fünf Mal die Rote Karte verteilt, sagte Christian Walter in seiner Laudatio.

    Ehrenobmänner Walter Baumgartner und Franz Kuen durften die Ansprache für 35- bis 45-jährige Tätigkeit halten. So berichtete Franz Kuen über Johann Wurm, der dem SV Schöneberg mit seinen über 80 Jahren die Treue hält. In Loppenhausen habe seine Fußballkarriere angefangen, erzählt Kuen. 1968 war Wurm in Schöneberg Gründungsmitglied des Sportvereins und 1973 hat er mit dem Pfeifen angefangen. „Er gilt als Allrounder im Verein und Dorfleben“, würdigte Franz Kuen. So kam es früher schon einmal vor, dass Johann Wurm, der von Beruf Milchfahrer war, mit seinem Lastwagen am Sportplatz vorfuhr, das Spiel pfiff, dann wieder weiterfuhr und seiner Arbeit nachging.

    Am Ende wurde Ehrenmitglied Norbert Schimetschek vom TSV Straßberg für 55 Jahre ausgezeichnet und sorgte bei allen für Standing Ovations im Saal. Mit 19 Jahren hat er seine Schiedsrichterprüfung abgelegt und pfeift heute mit seinen 74 Jahren noch immer. Im Schnitt kann er auf 45 Spiele pro Saison blicken. Damit sind im Laufe der 55 Jahre 2500 Spiele zusammengekommen. Christian Walter erzählte eine Geschichte aus dem Jahr 1964, als Norbert Schimetschek in Anhausen ein Spiel pfeifen musste, allerdings keine Möglichkeit hatte, direkt hinzukommen. So fuhr er mit dem Zug nach Gessertshausen und nahm einen knapp vier Kilometer langen Fußmarsch durch den Wald in Kauf, was er nach dem Spiel natürlich wieder zurücklaufen musste. „Die Spesen für diesen Einsatz beliefen sich auf acht DM“, sagte Christian Walter in seiner Laudatio.

    Am Ende gab es eine Überraschung für den früheren Obmann Jürgen Warnck, der für sein langjähriges Engagement zum Ehrenobmann ernannt wurde. Sichtlich gerührt nahm er die Auszeichnung von Christian Walter und seinen beiden Stellvertretern Florian Wernz und Gerald Kraus entgegen. „Du warst Antreiber und Visionär und warst rund um die Uhr erreichbar“, sagte Christian Walter.

    Großen Dank erhielt Einteiler Georg Bucher, der nur wenige Spiele nicht besetzen konnte. Für das neue Jahr machte Walter auf den Slogan der Schiedsrichtergruppe aufmerksam: „Miteinander stark – gemeinsam voran“ und so kann und soll es auch in 2019 weitergehen.

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