Mindelheim Zusmarshausen ist so etwas, wie das Synonym für den Saisonauftakt der Straßenrennfahrer. Am kommenden Wochenende nämlich steigt dort der Frühjahrsklassiker und eröffnet in der Region damit quasi die Rennsaison auf der Straße.
Woanders hat man bereits früher in die Pedale getreten. Im württembergischen Volkertshausen beispielsweise. Beim dortigen zweiten Lauf um den Schmolke-Carbon-Cup war auch Juniorenfahrer Michael Müller vom Velo Club Mindelheim am Start – um sich für den Klassiker in Zusmarshausen einem Formtest zu unterziehen. Der fiel denn auch recht ordentlich aus. Im Schlussspurt erreichte er den fünften Rang in seiner Klasse. Eine starke Leistung, immerhin wurden die Junioren mit den Elitefahrern ins Rennen geschickt. Sehr schnelle Rundenzeiten und ein förmliches Ausscheidungsrennen unter den Nachwuchsfahrern waren die Folge, wobei sich der Türkheimer immer im Feld behaupten konnte.
Auch die Mountainbiker haben ihr erstes Rennen
Für die beiden Mountainbiker Georg und Andreas Egger führt der Weg über die nationalen Grenzen hinaus. Sie absolvieren am Samstag den ersten Lauf zum Racer-Bikes-Cup im Fürstentum Liechtenstein. Den traditionellen bayerischen Saisonauftakt in Zusmarshausen bestreiten am Sonntag die Nachwuchsfahrer Michael Müller und Dominik König (Junioren), sowie Simon Sasse (Jugend).
Radball Für die Radballer steht am Sonntag ein weiteres Highlight vor der Türe. In der Turnhalle an der Brennerstraße werden ab 10 Uhr zwei Turniere ausgetragen.
In einem Teil der Halle tragen die drei Medaillengewinner der bayerischen Meisterschaft in der Schülerklasse A und einer Kissinger Auswahlmannschaft ein Vorbereitungs- und Freundschaftsturnier aus. „Die Mindelheimer Paarung mit Matthias Kleele und Christian Faßbender soll hochklassige Spielpraxis für die anstehenden Qualifikationsspiele um die deutsche Meisterschaft erhalten“, sagt Nachwuchstrainer Herbert Ruf. Weitere Gäste sind die Finalteilnehmer Burgkunstadt und Kissing.
Im zweiten Hallenteil kommen Michael Böck und Herbert Ruf zu einem unerwarteten Heimspiel in der Landesliga. Wegen organisatorischer Probleme wurde der vierte Landesligaspieltag von Augsburg nach Mindelheim verlegt. Beide wollen den Heimvorteil nutzen, um sich die Tabellenspitze zurückzuholen, die sie am vergangenen Spieltag nur mit einem Punkt Rückstand an die Kissinger abgeben mussten. Gleich das erste Spiel wird deshalb zum Höhepunkt: Kissing, der Tabellenführer, trifft auf Mindelheim, den zweitplatzierten Lokalmatador. Ferner sind zwei weitere Mannschaften aus Augsburg und Kissing am Start. (sst)
Team Erdgas Schwaben Ebenfalls in Zusmarshausen am Start sein wird Sebastian Kohlhofer aus Bad Wörishofen – jedoch nicht mehr für den RSC Regensburg wie im Vorjahr, sondern für das Team Erdgas Schwaben. „Es wird spannend“, sagt Teammanager Paul Hofstetten und meint damit den kompletten Sommer – schließlich hat er die Mannschaft verändert.
Das Team will zu den besten in Süddeutschland gehören
Eines freilich bleibt auch im fünften Jahr des Bestehens erklärtes Ziel: Das hohe Niveau halten und weiterhin zu den besten Radsportmannschaften im süddeutschen Raum zu gehören, nun zusammen mit Kohlhofer. Einen Wettkampf haben die Fahrer bereits hinter sich: Während ihres Trainingslagers auf Mallorca sind sie dort das internationale Straßenrennen mitgefahren. Nun geht es auch in der Heimat los: 50 bis 60 Rennen werden die Athleten bis Oktober bestreiten.
Einiges wurde im Team Erdgas Schwaben verändert. „Wir kehren wieder zu unseren Ursprüngen als schwäbisches Team zurück“, sagt Hofstetten. Fünf von sechs Fahrern kommen aus der Region zwischen Füssen und Dillingen. Darauf wurde bei der Auswahl der Sportler geachtet. Florian Fischer ist als Franke der einzige Exot.
Neu ist zudem, dass es diese Saison einen klaren Kapitän geben wird: Bernd Brennauer (25) aus Durach, der vergangenes Jahr mit großen Erfolgen – unter anderem dem Gewinn der Bayerischen Bergmeisterschaft – gezeigt hat, was für ein exzellenter Straßenfahrer er ist. Auf ihn werde die Taktik abgestimmt. Ihn werden die drei „alten Hasen“, Tobias Holweger (30/Kempten), Florian Fischer (24/Bamberg) und Felix Grandl (25/Füssen) unterstützen. Dazu geholt wurde nun Benedict Philipp (21/Mörslingen bei Dillingen), der aktuelle schwäbische Zeitfahrmeister – und eben Sebastian Kohlhofer (24/Bad Wörishofen). Von ihm verspricht sich der Teammanager Hofstetten einiges: „Er ist ein sehr guter Straßenfahrer und soll uns so unterstützen.“ (Verena Stitzinger)