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Nationalstürmer Patrick Reimer: Ein Mindelheimer bei der Eishockey-WM

Nationalstürmer Patrick Reimer

Ein Mindelheimer bei der Eishockey-WM

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    Das erste Tor eines Mindelheimers bei einer Eishockey-Weltmeisterschaft: Soeben hat Patrick Reimer (Mitte) im Spiel gegen Russland das entscheidende 2:0 erzielt, Philip Gogula (links) und Alexander Barta gratulieren. Heute geht es für Reimer und das DEB-Team im ersten Spiel der Zwischenrunde gegen Finnland.
    Das erste Tor eines Mindelheimers bei einer Eishockey-Weltmeisterschaft: Soeben hat Patrick Reimer (Mitte) im Spiel gegen Russland das entscheidende 2:0 erzielt, Philip Gogula (links) und Alexander Barta gratulieren. Heute geht es für Reimer und das DEB-Team im ersten Spiel der Zwischenrunde gegen Finnland. Foto: Samuel Kubani, AFP

    Deutschland ist im Eishockey-Fieber: Erstmals nach 78 Jahren schaffte es eine deutsche Mannschaft, den Gruppensieg einer Eishockey-WM zu holen. Wenn die DEB-Auswahl Freitag gegen Finnland (16.15 Uhr, live in Sport1) in die Zwischenrunde startet, geht sie mit dem Selbstbewusstsein von Siegen gegen Gastgeber Slowakei, Slowenien und den Titelfavoriten Russland auf das Eis. Am historischen 2:0 gegen die Russen hatte ein Mindelheimer entscheidenden Anteil: Patrick Reimer. Der Stürmer der DEG Metro Stars erzielte kurz vor Schluss das 2:0 für sein Land. Wir haben uns mit dem Mindelheimer kurz vor dem Start in die Zwischenrunde unterhalten.

    Deutschland steht als Gruppensieger in der Zwischenrunde der WM – hätten Sie im Vorfeld so etwas erwartet?

    Reimer: Nein, in dieser Form nicht. Wir haben uns Hoffnungen gemacht, gegen die Slowaken oder die Russen einen Punkt mitzunehmen. Aber dass wir mit drei Siegen in die Zwischenrunde gehen, ist schon der Wahnsinn.

    Woran liegt das denn? Wirklich nur an dem oft beschworenen Zusammenhalt in der deutschen Mannschaft?

    Reimer: So einfach es klingt: Doch, ich glaube schon. Wir haben keinen Star in der Truppe, sondern schuften und arbeiten füreinander. Das zahlt sich aus.

    Auch für Sie persönlich. Im historischen Sieg gegen Russland – dem ersten bei einer WM – waren Sie einer der Torschützen. Was wissen Sie über Eishockey

    Reimer: Das war ein Traumgefühl: Gleich im ersten WM-Spiel geht es gegen die Russen, und ich mache das entscheidende 2:0. Wir waren nach dem Spiel total happy – vor allem, wenn man im Vorfeld immer wieder lesen muss, wie lange wir schon nicht mehr gegen Russland gewonnen haben.

    Sie haben es angesprochen: Es ist Ihre erste Weltmeisterschaft. Wie groß ist der Unterschied zwischen dem DEL-Alltag und einer WM?

    Reimer: Riesig. Und es ist definitiv schneller als das DEL-Eishockey. Hier darfst du dir keine Fehler erlauben, alles wird sofort bestraft. Allein schon, wenn man sich die Namen anschaut, gegen die man gespielt hat: Hossa, Stümpel, Demitra. Das ist eine ganz andere Erfahrung, gegen solche Jungs zu spielen. Da sind manche dabei, die schon in der NHL gespielt haben, als ich noch in Wörishofen in der Jugend gespielt habe. Es ist ein Wahnsinnsgefühl.

    Wie geht’s jetzt weiter? Sie nehmen bereits sechs Punkte in die Zwischenrunde mit, jetzt geht es gegen Finnland, Dänemark und Tschechien.

    Reimer: Jetzt ist natürlich das Viertelfinale unser Ziel, wir wollen mehr. Aber wir dürfen keinen unterschätzen und müssen weiter arbeiten.

    Ihnen dürfte die WM auch so ganz gelegen kommen, schließlich war mit der DEG wieder kein Titel drin. War das für Sie eine Extra-Motivation?

    Reimer: Ja, das kann man so sagen. Wenn man jedes Jahr in der DEL aufs Neue scheitert, hat man den ganzen Sommer über einen faden Nachgeschmack und macht sich Gedanken darüber, was man anders hätte machen müssen. Mit dieser WM kann ich dann auch anders in die Saisonvorbereitung gehen.

    Ganz Mindelheim hat der DEG im Halbfinale die Daumen gedrückt – schließlich wäre bei einem Finale Düsseldorf gegen Wolfsburg, wo Ihr Bruder Jochen spielt, ein Meister aus Mindelheim gekommen. Es kam anders...

    Reimer: Ja, das hat uns sehr geärgert. Wir hätten gern den Titel nach Mindelheim geholt. Aber Berlin hat den Titel zurecht gewonnen.

    Wie geht es Ihrem Bruder derzeit, der als dritter Torhüter mit dabei ist?

    Reimer: Ich glaube, dass er glücklich ist, dabei zu sein. Deswegen stört es ihn auch nicht, dass er derzeit nur zusehen kann. Ich habe aber gehört, dass er wohl in einem der nächsten Spiele als Nummer zwei auf der Bank sitzen wird.

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