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Motorsport: Der große Sprung

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Der große Sprung

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    U-21-Weltmeister im Supermoto wurden Raphael Bayer, Kevin Würterle und Philipp Prestele (von links).
    U-21-Weltmeister im Supermoto wurden Raphael Bayer, Kevin Würterle und Philipp Prestele (von links). Foto: Würterle

    Jede freie Minute verbrachte Raphael Bayer in den vergangenen acht Jahren auf der Motocross-Strecke der Offroader Oberrieden. Das hat sich nun ausgezahlt. Denn der 17-Jährige aus Niederrieden kann sich nun Weltmeister nennen.

    Schon seine Nominierung für den „Supermoto der Nationen“ im Oktober in Italien war ein großer Erfolg für Raphael Bayer, der gerade eine Ausbildung zum Zweiradmechatroniker absolviert. Allerdings hat er sich die auch erarbeitet, denn in diesem Jahr wurde er deutscher Supermoto-Pokalsieger. Und das, obwohl er erst vor vier Jahren zum Supermoto, der Mischung aus Motocross- und Straßenrennen, gefunden hat. „Es gibt sicher welche, die früher, mit acht oder neun Jahren anfangen, Supermoto zu fahren“, sagt Bayer, der zusammen mit Philipp Prestele (AMC Kempten) und Kevin Würterle (AMC Memmingen) für die erstmals ausgetragene Junioren-WM in Cremona nominiert worden war.

    Die drei jungen Allgäuer, die bereits einige Titel als Junioren gewannen, stehen noch am Anfang ihrer Karrieren. Würterle wurde heuer Dritter in der S2 (ab 475 ccm), Prestele Vierter in der starken Schweizer Meisterschaft und Bayer deutscher Pokalsieger (C1). In Cremona bildeten sie das junge Team Deutschland und gewannen auf Anhieb die Mannschafts-WM der Junioren. „Die anderen Nationen hatten entweder starke oder schwache Fahrer. Wir waren sehr ausgeglichen. Im Rennen haben wir dann auch mit Ausnahme von zwei Stürzen und der Zeitstrafe für Philipp unsere Leistung sehr gut auf den Punkt gebracht. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, so Würterle.

    Denn Rückschläge brachten die Drei nicht aus dem Rhythmus. „Im zweiten Rennen hatte ich etwa zur Hälfte einen Sturz und dachte, jetzt ist alles aus. Ich habe mir Gedanken gemacht, dass ich es versaut habe. Als wir dann mitbekommen haben, dass wir Junioren-Weltmeister sind, war das echt der Hammer“, sagt Bayer.

    Komplettiert wurde das gute Abschneiden der deutschen Rennfahrer mit der Bronzemedaille, die das Erwachsenen-Team um Bernd Hiemer holte. Das deutsche Supermoto-Aushängeschild aus Leutkirch beendete damit zugleich seine Karriere. Hiemer hatte sich mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft (S1) für die Team-WM empfohlen. Mit dem Titel hatte sich der 31-Jährige (AMC Kempten) nach seinem Intermezzo im Straßenrennsport eindrucksvoll zurückgemeldet. Davor galt der Leutkircher als bester deutscher Fahrer: Zweimal hatte er die WM gewonnen, einmal wurde er Vizeweltmeister. Dazu kamen noch je ein Titel bei der EM und einer bei der DM.

    Doch in Cremona lief es nicht so gut für den Altstar: Im ersten Lauf stürzte er schwer und wurde nur 29. Im zweiten Lauf wurde er Zwölfter. In der Addition mit den Resultaten seiner Teamgefährten Markus Class (Platz 5./8.) und Marc-Reiner Schmidt (3./4.) ergab das die Bronzemedaille. „Zum Abschluss noch einmal auf dem Podium zu stehen, ist toll. Das ist das, was für uns möglich war. Schade, dass meine Resultate nicht so ganz dazu beigetragen haben“, meint Hiemer, für den es der letzte offizielle Auftritt auf der Piste war: „Nach dem Supermoto der Nationen in Cremona ist definitiv Schluss mit der Rennerei“, sagt Hiemer.

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