Die Einteilung der Hallenrunde um die Unterallgäuer Meisterschaft ist für Jugendspielgruppenleiter Horst Gerstenbrand (Mittelneufnach) im Prinzip kein Problem. Er hat genügend Mannschaften in den jeweiligen Altersklassen, die sich angemeldet haben. Er hätte diesmal sogar die notwendigen Hallen zur Verfügung, was in der Vergangenheit häufig etwas problematisch war. Dennoch weisen die Einteilungen der Vor- und Finalrunden um die Unterallgäuer Hallenmeisterschaft in allen Altersklassen an einer bestimmten und nicht unerheblichen Stelle Lücken auf: Es fehlen die Ausrichter. „Ich finde in Memmingen keinen Verein mehr, der ein Vorrundenturnier oder ein Finalturnier ausrichten will“, sagt Horst Gerstenbrand.
Bislang steht nur ein Memminger Verein parat
Einzig Tur Abdin Memmingen hat sich dazu bereit erklärt, ein Vorrundenturnier der C-Junioren sowie das Unterallgäuer Finalturnier der B-Junioren in Memmingen auszurichten. Übrig bleiben nun sieben Vorrunden- und drei Finalturniere, die noch besetzt werden müssten.
Auf Nachfrage der Mindelheimer Zeitung stellt Josef Huber, Jugendleiter des FC Memmingen, die Situation folgendermaßen dar: „Auf mich ist bisher keiner zugekommen und hat gefragt, ob wir ein Turnier ausrichten können.“ Weder beim Termin der Hallenvergabe durch das Memminger Sportamt, an dem auch BFV-Vertreter dabei gewesen seien, noch anderweitig. Die Ausschreibung habe man aber bekommen. Und darin stehe, so Horst Gerstenbrand, dass für Memminger Turniere noch Ausrichter gesucht würden. „Ich kann doch nicht jedem Verein hinterherbetteln“, sagt er – und will nun dennoch einen weiteren Versuch bei verschiedenen Memminger Vereinen starten.
Josef Huber will nun vereinsintern abklären, ob man als Ausrichter auftreten könnte. „Es ist keinesfalls so, dass wir uns dagegen wehren. Ich persönlich finde Futsal sehr gut“, sagt er. „Wir unterstützen das auch, kein Thema.“ Allerdings gelte das nur für die Kleinfeldmannschaften. Denn die C-, B- und A-Junioren treten auf Bezirksebene an. Zudem gelte im Verein seit dem Ende der „Allgäu Trophy“ zwischen Weihnachten und Neujahr mittlerweile auch in Sachen Hallenfußball die „stade Zeit“.
In Bad Wörishofen kollidieren die Termine
Beim FC Bad Wörishofen waren die Termine nicht vereinbar, wie Jugendleiter Oliver Kessler sagt. „Wenn, dann lohnt es sich nur, wenn man zwei Turniere an einem Tag ausrichtet. Aber da haben unsere Termine mit denen von Horst Gerstenbrand nicht zusammengepasst“, so Kessler.
Für Gerstenbrand und seine Unterallgäuer Meisterschaften wird es nun zeitlich eng. Für die A-Junioren fällt ein Unterallgäuer Finale bereits aus. Die U19 steht sinnbildlich für die Krux in der Einteilung. Die 15 angemeldeten Mannschaften sollen zwei Finalisten für das Allgäuer Finale in Marktoberdorf stellen. Das wird bereits am 22. Dezember ausgetragen. „Damit fällt das Unterallgäuer Finale flach – und die Allgäuer Finalisten müssen in den beiden Vorrundenturnieren gefunden werden“, so Gerstenbrand. Da aber auch hier in Memmingen kein Verein gefunden wurde, der ein Vorrundenturnier organisiert, hat Horst Gerstenbrand beide Turniere nach Pfaffenhausen vergeben.
In Pfaffenhausen werden nun zwei A-Jugendturniere ausgetragen
Dort richtet nun der SC Unterrieden in der Schulturnhalle am heutigen Freitagabend (ab 18 Uhr) und am Sonntag (ab 15.30 Uhr) die beiden Vorrunden aus. „Uns als Ausrichter ist das egal, ob nun Memminger Mannschaften dabei sind. Das schon ein paar Mal so“, sagt SCU-Vorsitzender Karl Beck. Er bricht eine Lanze für die Hallenturniere. „Klar ist es Arbeit. Aber wir tun das für die Kinder und Jugendlichen. Und mit einem eingespielten Team klappt das auch.“ Seit 2005 organisiert der SC Unterrieden seine Hallentage und dabei auch Turniere für den Verband. Nur einmal setzte der Verein aus – als erstmals Futsal gespielt werden sollte. „Die neuen Regeln haben damals dafür gesorgt, dass sich kaum Mannschaften angemeldet hatten.“ Mittlerweile hat man sich mit Futsal bestens arrangiert. Und die Zusammenarbeit mit dem Fußballverband habe auch seine Vorteile: „Du musst dich, anders als bei einem Privatturnier, im Vorfeld um nichts kümmern: keine Einladungen verteilen, keine Preise organisieren“, so Beck.
Dass Vereine mit Verweis auf die Hallenmiete keine Turniere ausrichten wollen, kann Beck nicht verstehen. „Klar kostet das Geld. Aber mit dem Verkauf und Zuschüssen kriegt man das wieder rein. Machen muss man es halt wollen.“
Ein Muss sind die Unterallgäuer Hallenmeisterschaften im Übrigen nicht, wie Horst Gerstenbrand sagt. Der Bezirk will jedoch seine schwäbische Meisterschaft spielen und benötigt dafür auch Teilnehmer aus dem Allgäu. Ob diese in Zukunft noch über Turnierserien im Ober-, Ost- und Unterallgäu gesucht werden müssen, sei dann die Frage. „Man muss sich halt überlegen, ob das überhaupt noch Sinn macht“, sagt Gerstenbrand. Sollte er nämlich in den kommenden Tagen keine Ausrichter für die Memminger Vorrundenturniere finden, dann würden diese ersatzlos gestrichen. Und die Allgäuer Meisterschaft ohne Memminger Vereine stattfinden.
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