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Mindelheim: Der Überraschungsgast heißt Patrick Reimer

Mindelheim

Der Überraschungsgast heißt Patrick Reimer

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    Patrick Reimer erzählte von seinem größten sportlichen Erfolg.
    Patrick Reimer erzählte von seinem größten sportlichen Erfolg. Foto: Axel Schmidt

    Bereits zum zweiten Mal war Patrick Reimer der Überraschungsgast bei der Sportlerehrung des Landkreises Unterallgäu. Der gebürtige Mindelheimer Eishockeyprofi stand 2013 schon einmal auf der Bühne. Damals steckte dem Nationalspieler noch das bittere Aus in der Olympia-Qualifikation in den Knochen. Sechs Jahre später nun stand er als einer der „Silber-Helden von Pyeongchang“ neben Moderator Andreas Schales und Landrat Hans-Joachim Weirather und beantwortete dabei viele Fragen zu seiner Karriere, seinem Erfolg – und seiner Zukunft:

    Olympische Spiele „Es war schon als Kind mein Traum, einmal dabei zu sein. Vor sechs Jahren haben wir die Qualifikation verpasst. So war es für mich und viele andere die letzte Chance, Olympia zu erleben.“

    Schweden-Spiel „Das Siegtor war ein besonderer Moment in meiner Karriere. In der Mixed-Zone nach dem Spiel wurde ich von der Bild gefragt, welche Schlagzeile ich gerne lesen würde. Da hat man dann gemerkt, welche Euphorie dieser Sieg in Deutschland auslöste.“

    Finale „Klar waren wir enttäuscht, wir waren ja ganz nah dran an der Goldmedaille. Aber spätestens als ich die Medaille bekam, überwog die Freude. Das haben wir uns auch vor dem Spiel gesagt: Wir wollen keine Bilder von uns sehen, auf denen wir mit einer Medaille um den Hals traurig schauen.“

    Das Team „Wir haben immer noch Kontakt, gerade jetzt in diesen Tagen – ein Jahr nach Olympia – gibt es in unserer WhatsApp-Gruppe viele Nachrichten und Erinnerungen. Es war eine besondere Mannschaft, eine Art Team der Enttäuschten, weil viele von uns dabei waren, als wir 2013 die Olympia-Quali verpasst haben. Deswegen wollte jeder Olympia diesmal genießen.“

    Euphorie „Mittlerweile hat sich das Eishockey ja schon wieder aus der Öffentlichkeit verabschiedet. Aber es gibt wieder großen Zulauf im Nachwuchsbereich. Und für die Kinder sollte auch in die Infrastruktur investiert werden. Ich hoffe, dass wir den Erfolg für unseren Sport nachhaltig nutzen können.“

    Mindelheim-Fahne „Die hat mein Trauzeuge Felix Jäckle mitgenommen. Er, meine Frau und mein Vater waren in Pyeongchang dabei. Nur einmal durfte er Felix die Fahne nicht aufhängen, weil sie zu groß war. Er musste sie dann verkleinern, aber dann hat er sie doch immer recht prominent im Stadion platziert.

    Jugend „Als Kind habe ich Tischtennis gespielt und Fußball bis zur E-Jugend beim TSV Mindelheim. Dann hieß es: ’Der Junge möge sich entscheiden’ – und so bin ich beim Eishockey geblieben. Zunächst in Bad Wörishofen, dann später beim ESV Kaufbeuren.“

    Inlinehockey „Ich habe nicht mehr die Zeit dazu, im Sommer so ausgiebig zu spielen, wie früher in Mindelheim, Königsbrunn oder Düsseldorf. Außerdem ist der Inlinehockey-Platz in Mindelheim auch nicht mehr so gut in Schuss.“

    Zukunft „Ich fühle mich gesundheitlich noch so gut, dass ich ein, zwei Jahre durchaus noch auf dem höchsten Niveau spielen kann. Danach wird man sehen. Im letzten Sommer habe ich den Trainer-C-Schein gemacht. Ich würde dem Sport gerne erhalten bleiben und kann mir vorstellen, eventuell einmal im Nachwuchsbereich tätig zu sein. Wir, die Silbermedaillengewinner, müssen im deutschen Eishockey vorangehen.“

    DEL-Saison „Wir haben jetzt mit Nürnberg die erste Play-off-Runde als Zehnter sicher. Das ist zwar nicht unser Anspruch, aber jetzt schauen wir mal, wer da als Gegner kommt. Mama hofft, dass es nicht gleich zum ’worst case’ kommt und wir gegen Ingolstadt mit meinem Bruder Jochen ranmüssen. Diese Spiele sind für sie schon währen der Saison schwierig genug.“

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