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MZ-Sportstammtisch: Ein Jahr voller Höhepunkte

MZ-Sportstammtisch

Ein Jahr voller Höhepunkte

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    Verhaeghs Unterschrift auf Trikots, Rucksäcken und Schals war gefragt.
    Verhaeghs Unterschrift auf Trikots, Rucksäcken und Schals war gefragt. Foto: Foto: Andreas Lenuweit

    Ein Glück, dass Daniel Schmid vor vier Jahren das Internet durchforstet hat. Der Abteilungsleiter des TSV Kirchheim, damals in der Geschäftsstelle des FC Augsburg beschäftigt, sollte im Auftrag des Managers Andreas Rettig Informationen über einen niederländischen Spieler herausfinden, den er überhaupt nicht kannte. Derselbe Spieler, Paul Verhaegh, ist heute Kapitän des FCA und eine wichtige Stütze im Spiel des Erstligisten. „Hätte ich ihn damals nicht gefunden, würde Paul jetzt nicht hier sitzen“, sagte Schmid schmunzelnd.

    Nun trafen sich Verhaegh und Schmid beim zweiten MZ-Sportstammtisch in Kirchheim wieder. Eine echte Überraschung für den Kapitän, der Schmid schon lange nicht mehr gesehen hatte. Von den Beziehungen ihres Abteilungsleiters zum FCA profitierten auch rund 100 Fans, die Verhaegh persönlich treffen wollten. Schmid zeigte sich begeistert von der „tollen Kulisse“ und den „vielen Jugendlichen und Kindern“, die den Weg in den Kirchheimer Sportpark gefunden hatten. Mit Verhaegh hätten die Fans einen sympatischen, umgänglichen Gast erwischt.

    Zudem einen, der trotz Kapitänsbinde nicht wirklich ein Alpha-Tier ist: „Ich bin nicht die Person, die direkt vorne steht“, sagte Verhaegh, „aber auch keiner, der sich versteckt, sondern ein Teamplayer.“ Die gute Stimmung und der Zusammenhalt in der Mannschaft mache es ihm als Kapitän leicht.

    Vielleicht steht auch deshalb der FCA inzwischen auf dem sechsten Tabellenplatz – eine Situation, die Verhaegh nicht kommen sah: „Es war vor der Saison schwer zu sagen, wie wir reinkommen. Platz sechs nach 12 Spielen ist eine schöne Momentaufnahme, aber wir müssen realistisch bleiben. Letztes Jahr waren wir Achter, aber da hat wirklich alles gepasst.“ Der TSV Kirchheim startete mit einer ähnlichen Ausgangslage in die Saison der Kreisklasse Allgäu II: Nach Trainerwechsel und vielen Ab- und Zugängen steht der TSV momentan auf dem siebten Platz. „Wir haben natürlich andere Ambitionen“, sagte Daniel Schmid, „es läuft nicht so, wie es sollte, aber das ist kein Drama. Wir wollen in der Rückrunde wieder Gas geben.“ Das ist auch das Motto des FCA, trotzdem will Verhaegh das Europacup-Wort nicht in den Mund nehmen. „Wir wollen natürlich so weitermachen, aber wenn wir mal wieder zwei oder drei Spiele nicht gewinnen, reden wieder jeder von Klassenerhalt“, sagt der Kapitän.

    Neben seiner Vereinstätigkeit wurde der Defensivspezialist 2013 erstmals in die niederländische Nationalelf berufen. Damals spielte erneut das Internet eine große Rolle: „Ich kam nach dem Training in die Kabine und hatte 60 neue Anrufe und SMS“, erzählt Verhaegh, „alle wollten wissen was da los ist. Ich habe dann im Internet von meiner Nominierung erfahren.“ In der Folge war Verhaegh zwar nicht die erste Wahl des Bondscoach Van Gaal, kam bei der WM aber doch zu einem Einsatz. Nach den ersten Siegen habe es eigentlich keinen Grund gegeben, zu wechseln, sagt Verhaegh. „Van Gaal hat mich dann zu seinem Zimmer gerufen und gesagt, dass das, was ich im Training gezeigt habe, gut war und ich spiele.“ Obwohl das Achtelfinale gegen Mexico sein einziges WM-Spiel blieb und er mit seiner Leistung nicht zufrieden war, bezeichnet Verhaegh das Jahr 2014 als einen Höhepunkt seiner Karriere.

    Kleinere Sternstunden wie sein schönstes Tor, seine besten Spiele und seine Freunde im Verein erfuhren die Kinder in der anschließenden Fragerunde, in der sich Verhaegh für jeden Einzelnen viel Zeit nahm. Die kleinen Fans nahmen bei ihren Fragen kein Blatt vor den Mund: „Was ist dein Wert?“, fragte ein Junge den FCA-Kapitän. Acht Millionen vielleicht, wie im Kartenspiel des Kleinen? „Das ist viel zu viel! So viel bin ich nicht wert!“, antwortete Verhaegh und lachte.

    Eine Bildergalerie finden Sie unter:

    www.mindelheimer-zeitung.de/bilder

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