Der FC Loppenhausen ist auf dem besten Weg, seinen Traum vom Aufstieg in die Frauenfußball-Bezirksoberliga frühzeitig wahr werden zu lassen. Im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten aus Türkheim dauerte es zwar etwas, doch nach 90 Minuten stand ein souveräner 4:1-Sieg zu Buche.
Der selbstbewusste Tabellenführer aus Loppenhausen nahm zu Hause sofort das Heft in die Hand und konnte sich gleich eine leichte Feldüberlegenheit erspielen. Die Türkheimer Defensive hatte dadurch ordentlich zu tun, stand aber zu Beginn sicher, sodass sich der FCL nicht nennenswert in den Strafraum kombinieren konnte. Allerdings agierte Türkheim insgesamt zu passiv und abwartend. Damit fehlte es in der Offensive an Unterstützung und Durchschlagskraft.
Ein Eigentor sorgt für die Führung
Die rund 70 Zuschauer mussten lange auf Torraumszenen warten. „Energischer, Körpersprache!“ Mit diesen Rufen versuchte Türkheims Trainer Josef Alletsee sein Team wachzurütteln, doch am Geschehen änderte sich nichts. Als bereits fast eine halbe Stunde gespielt war, fiel der erste Treffer der Partie – bezeichnenderweise aus einem ruhenden Ball. Eine harmlose Freistoßflanke verlängerte Katrin Mayr beim Klärungsversuch mit dem Kopf über ihre Torhüterin Michaela Vogel hinweg ins eigene Netz. Die glückliche 1:0-Führung beflügelte die Gastgeberinnen, die jetzt mehr Druck und mehr Zug zum Tor entwickelten. Ein Stockfehler von Magdalena Hankl brachte Katharina Lutzenberger frei in Position, doch ihr überhasteter Abschluss ging neben das Gehäuse. Kurz vor dem Pausenpfiff konnte Julia Prestele einen aussichtsreichen Abschluss gerade noch blocken, sodass es mit der knappen Führung für den Spitzenreiter in die Kabinen ging.
Mit einem Dreifachwechsel zu Wiederbeginn versuchte das Türkheimer Trainerduo Josef Alletsee/Robert Dreer seiner Mannschaft neue Impulse zu geben. Tatsächlich kämpfte sich Türkheim nun in die Partie und war gerade dran die Kontrolle zu übernehmen und auf den Ausgleich zu drängen, als ein Doppelschlag jegliche Hoffnung nahm – erneut unter kräftiger Mithilfe der Gäste. Zunächst wurde auf der linken Seite der Ball vertändelt, Loppenhausen erkannte sofort die Überzahlsituation: Lutzenberger musste den Querpass am Fünfmeterraum nur noch einschieben. Vier Minuten später landete ein Pass von Katrin Frei direkt in den Füßen von Lisa Nusser, die allein vor Vogel die Nerven behielt und ihren neunten Saisontreffer erzielte.
Die Torjägerin wird diesmal nicht gebraucht
Das war das Zeichen für die angeschlagene Toptorjägerin des FCL, Sarah Höbel, ihr Aufwärmprogramm an der Seitenlinie abzubrechen und wieder auf der Bank Platz zu nehmen – sie wurde nicht mehr gebraucht. Das Spiel war nach rund einer Stunde entschieden. Angetrieben von der agilen Nusser dachten die Gastgeberinnen aber noch nicht ans Aufhören. Und sie wurden belohnt: Der vierte Treffer fiel erneut aus einer Standartsituation. Der Ex-Türkheimerin Barbara Schmid war es vorbehalten, einen Freistoß an der Strafraumkante über die Mauer in die Maschen zu setzen. „Wir haben jetzt natürlich eine sehr gute Ausgangsposition, doch die Saison ist noch lang, es kann noch viel passieren“, schätzte sie die Tabellensituation nach der Partie ein.
Die Salamander-Frauen gaben sich nie auf, doch mehr als Ergebniskosmetik durch den verwandelten Foulelfmeter von Julia Stapff war an diesem Tag nicht drin.
FC Loppenhausen Brandl, Dirnagel (29. Ringwald), J. Büchele, Matzka, Lutzenberger, Nusser, C. Schmid, Horber, B. Schmid, M. Büchele (44. Schaule/55. Raffalt), Herzog/Höbel
SVS Türkheim Vogel, Mayr, Eberle (46. Mairhörmann/68. Walter), Hankl, Weckerle (46. Hagg), Prestele, Stapff, Seibold, Schmittner, Ledermann (46. Frei), Miller
Tore 1:0 Katrin Mayr (27./ET), 2:0 Katharina Lutzenberger (58.), 3:0 Lisa Nusser (62.), 4:0 Barbara Schmid (73.), 4:1 Julia Stapff (84./FE)
Zuschauer 70
Schiedsrichter