Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Loppenhausen: Der FC Loppenhausen packt das Projekt Aufstieg an

Loppenhausen

Der FC Loppenhausen packt das Projekt Aufstieg an

    • |
    Erfahrung und Jugend: (von links) Barbara Schmid, Lisa Nusser, Laura Matzka, Sarah Höbel und Trainer Raci Dikkaya.
    Erfahrung und Jugend: (von links) Barbara Schmid, Lisa Nusser, Laura Matzka, Sarah Höbel und Trainer Raci Dikkaya.

    An einem Samstag Anfang September 2009, als der Schiedsrichter die Kreisliga-Partie zwischen dem SV Auerbach und dem FC Loppenhausen abpfeift, ist der Neuling aus Loppenhausen nach dem ersten Spieltag Tabellenzweiter – und steht auch am Saisonende dort. Es war also ein guter Start für die neu gegründete Frauenfußballmannschaft aus dem kleinen Dorf im Landkreisnorden.

    Ein Start einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte. Denn in der Kreisliga Allgäu stehen die Loppenhauser Kickerinnen nie schlechter als auf Rang vier. Die Ausnahme ist ein vierter Platz in der Kreisliga Augsburg, in die sie nach der Premierensaison eingruppiert wurden. 2014 ist es dann soweit, und der FCL steigt als Meister in die Bezirksliga auf – ungeschlagen und mit 17 Siegen aus 18 Spielen. Ähnlich gut läuft es in dieser Spielzeit: Sechs Spiele, sechs Siege lautet die Bilanz.

    „Jeder will aufsteigen“, sagt Laura Matzka. Die 24-jährige Spielführerin spielt seit ihrer Jugend Fußball. Wie viele ihrer Teamkolleginnen zunächst lange mit den Jungs in den Jugendmannschaften. Eine eigene Mädchen-Nachwuchsmannschaft gibt es in Loppenhausen nicht. Trotzdem kommen nahezu alle Spielerinnen aus Loppenhausen oder den Nachbardörfern. Auch einige 16-Jährige spielen bereits mit Ausnahmegenehmigung mit. „Wir haben eine gute Mischung“, sagt Laura Matzka. Hier die Erfahrung mit Barbara Schmid (31) oder Lisa Nusser (26), dort die Jugend mit Torjägerin Sarah Höbel (18). Sie führt die Torschützenliste der Bezirksliga mit derzeit neun Treffern an. Ihr großes Plus sei die Schnelligkeit. Die schützt sie zumeist auch vor größeren Blessuren. Denn: „Sie hat sich einen Namen gemacht – und kriegt dann schon öfter mal auf die Socken“, sagt ihr Trainer Raci Dikkaya.

    Im Sommer verpasst der FCL den Aufstieg um Haaresbreite

    Seit 2017 ist er für die Frauen des FC Loppenhausen verantwortlich. Nach dem dritten Platz aus der Vorsaison soll es nun in die Bezirksoberliga gehen. In der vergangenen Saison hat der FC Loppenhausen den Aufstieg in die Bezirksoberliga um einen Punkt verpasst. Dieser Stachel sitzt noch tief, die Wunde soll in dieser Saison verheilen. „Wir wollen hoch, das ist unser Anspruch“, sagt Dikkaya. Auch, um der dezimierten Bezirksliga zu entfliehen. Im vergangenen Winter zogen zwei Mannschaften zurück, übrig blieb eine Rückrunde mit gerade einmal acht Spielen. „Das war dann schon ein großer Leerlauf und hat nur noch genervt“, sagt Laura Matzka. Auch die Motivation sei damit nicht unbedingt gestiegen, was letztlich zu unnötigen Punktverlusten – und den verpassten Aufstieg geführt hat.

    In diesem Jahr aber wollen sich die Loppenhauserinnen belohnen. „Wir können uns eigentlich nur selber schlagen“, sagt Raci Dikkaya. Es klingt wie eine Drohung an die Konkurrenz. Denn den Eindruck, die Loppenhauser Frauen würden sich selbst ein Bein stellen, kann man nicht gewinnen. Im Gegenteil: Zwischen 15 und 20 Spielerinnen kann Trainer Dikkaya nach eigenen Angaben regelmäßig im Training begrüßen. Entsprechend gilt: „Nur die, die trainieren, spielen auch. Ich habe genug Alternativen.“ So können sich auch langjährige Spielerinnen ihres Stammplatzes nicht sicher sein. Das hält Trainingsfleiß und Motivation hoch. „Es ziehen alle mit“, sagt er.

    Eine, die Türkheim bestens kennt, ist Barbara Schmid

    Eine, die weiß, wie es in der höchsten Liga Schwabens zugeht, ist Barbara Schmid. Lange spielte die 31-Jährige beim SV Salamander Türkheim, in der Landes- und Bezirksoberliga. „Es wird schneller, kampfbetonter gespielt. Aber man kann sich schnell anpassen“, sagt sie. Vor zwei Jahren kehrte sie zu ihrem Heimatverein zurück. Das Spitzenspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den Tabellenzweiten SVS Türkheim ist natürlich etwas besonderes, unabhängig vom Tabellenstand der beiden Teams. „Viele von Türkheim haben in der BOL gespielt und sind erfahren. Ich erwarte ein enges Spiel“, sagt sie. Auch Lisa Nusser glaubt, „dass der Kampf, das Nicht-Aufgeben entscheiden werden“. Ob der FCL bei einem Sieg dann bereits durch ist? „Nein, jede Mannschaft kann gefährlich werden“, sagt Nusser. „Wir feiern erst, wenn der Aufstieg auch rechnerisch perfekt ist“, ergänzt Laura Matzka. Bis dahin wollen sie so lange wie möglich die weiße Weste behalten. Im vergangenen Jahr war das gegen Türkheim nur teilweise möglich: Einem 3:1-Sieg in Türkheim folgte eine 0:4-Niederlage auf eigenem Platz.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden