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Jugendfußball: Neues Gesicht, neue Struktur

Jugendfußball

Neues Gesicht, neue Struktur

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    Neues Gesicht, neue Struktur
    Neues Gesicht, neue Struktur

    Nach dreieinhalb Stunden war sie vollbracht, die Juniorenspielgruppentagung der Unterallgäuer Fußballvereine. Rückblicke und Ausblicke, Verabschiedungen und Neuerungen – für die Vertreter der 76 Vereine, die allesamt anwesend waren, gab es einiges zu notieren. Allerdings erst ab Tagesordnungspunkt fünf. Zuvor blickten der scheidende Spielgruppenleiter Martin Lauer, sein Memminger Kollege Karl Haag, der Vertreter der Schiedsrichtergruppe Memmingen, Gerhard Schuhmacher sowie Gerhard Klein vom Jugendsportgericht auf die abgelaufene Saison zurück.

    Einhelliger Tenor: Zwar war es eine „normale und faire Saison“ (Lauer) – die Sportgerichtsfälle gingen deutlich zurück, die Fairplay-Ligen wurden nach anfänglicher Skepsis angenommen –, doch in einem Punkt wurde Kritik laut: die zahlreichen Spielverlegungen. „Die spotten jeder Beschreibung“, klagte Schuhmacher stellvertretend für die Schiedsrichtereinteiler. Karl Haag musste im Memminger Bereich gar den A-Jugend-Pokal abbrechen, weil die vielen abgesagten Spiele der Liga am Ende der Saison noch nachzuholen waren. „Da scheint für viele Spieler alles andere wichtiger zu sein, als Fußball zu spielen“, so Haag.

    Spielgemeinschaften können nun in die BOL aufsteigen

    Dann kam Tagesordnungspunkt fünf – und Kreisjugendleiter Karl-Heinz Giegerich trat ans Mikrofon. Seine Aufgabe war so umfangreich wie in einzelnen Punkten undankbar. Er sollte der Versammlung die neue Hallenfußballvariante Futsal schmackhaft machen und zudem die Neustrukturierung der A- und B-Jugendligen im Kreis Allgäu verständlich vorstellen.

    Dafür gab es zu Beginn seiner Ausführungen gleich ein „Zuckerle“ für die Vereine, die Spielgemeinschaften stellen. Da viele Vereine die zu große Bürokratie bemängelt hatten, habe der Verbandsjugendausschuss sofort reagiert und die Spielgemeinschaften aufgewertet. „Der Aufstieg ist jetzt bis zur Bezirksoberliga möglich, die Spielerbeschränkung fällt weg“, so Giegerich. Ab sofort könnten also auch zweite Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen. Auch im Kleinfeldbereich seien SG’s nun möglich.

    Kreisklassen fallen bei A- und B-Junioren weg

    Im Großfeldbereich dagegen gibt es bei den A- und B-Junioren eine fundamentale Änderung: Die Kreisklassen fallen weg. Grund sind die niedrigen Mannschaftszahlen (allgäuweit haben die Vereine nur noch 56 A-Jugend- und 72 B-Jugendmannschaften gemeldet). Die kleine Revolution sieht nun folgendermaßen aus:

    A-Jugend Im Oberallgäu wird es eine Zwölfer-Liga geben, im Ost- und Unterallgäu jeweils zwei Ligen mit elf Mannschaften. Diese spielen im Herbst eine Einfach-Runde aus. Die ersten drei Mannschaften jeder Liga sowie die drei besten Viertplatzierten qualifizieren sich für drei Sechser-Meisterrunden (Doppelrunde) im Frühjahr. Deren Meister steigen in die Kreisliga auf.

    B-Jugend Im Ober-, Ost- und Unterallgäu wird es je zwei Zwölfer-Ligen geben. Der Modus ist der Gleiche wie bei den A-Junioren, allerdings qualifizieren sich nur die ersten drei einer jeden Liga für die Meisterrunden.

    „Wie soll eine A-Jugend ernsthaft Fußball spielen, wenn sie nur sechs Spiele hat?“, fragte Giegerich. So habe man sich darauf verständigt, „wenigstens im Frühjahr leistungsorientierte Gruppen spielen zu lassen“. Für die Vereine bedeutet dies: Im Herbst sind die Strecken zu den Auswärtsspielen kürzer, im Frühjahr könnten sie ungleich größer werden. „Aber keine Angst: Die Strecke, die ich heute Abend gefahren bin, muss keiner zurücklegen“, versprach Giegerich, der aus Oberstaufen nach Mittelneufnach gekommen war.

    Die genaue Einteilung der Ligen erfolgt in den nächsten Tagen – und wird gleich die erste Aufgabe des neuen Spielgruppenleiters Horst Gerstenbrand. Der 62-jährige Mittelneufnacher übernimmt die Aufgabe von Martin Lauer, der sein Amt nach sieben Jahren aus beruflichen Gründen aufgibt. „Es war eine wunderbare und lehrreiche Zeit. Aber der Aufwand ist für mich nicht mehr machbar,“ sagte Lauer zum Abschied.

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