Der Bayerische Fußballverband (BFV) will den eingeschlagenen Weg im Jugendfußball mit den sogenannten Melde-Ligen offenbar fortsetzen. Allerdings nicht, ohne die Zustimmung der Fußballvereine. Das geht aus einer E-Mail des Verbands-Jugendleiters Florian Weißmann an die Vereine hervor.
Im Sommer 2020 war der BFV im Jugendbereich (A- bis D-Junioren) von seinem bisherigen Ligasystem mit jährlichem Auf- und Abstieg abgerückt und hatte die Melde-Ligen installiert. Dabei obliegt es jedem Verein, seine Jugendmannschaften gemäß eigener Einschätzung für eine Liga von der Gruppe bis zur Kreisliga anzumelden. Der Vorteil: Je nach Stärke eines Jahrgangs kann die Mannschaft in die passende Liga eingruppiert werden. Die Problematik zuvor war stets: Ein starker Jahrgang steigt auf, muss dann aufgrund der Altersgrenze die Mannschaft verlassen – und der jüngere Jahrgang ist den anderen Mannschaften in der höheren Klasse sportlich unterlegen.
In ähnlicher Form gibt es das Konzept der Melde-Ligen seit Jahren im Jugendhandball
Das Konzept, das beispielsweise in ähnlicher Form im Jugendhandball seit Jahren verfolgt wird, erlaubt es nun, Mannschaften unabhängig von Auf- und Abstiegen für eine Spielklasse zu melden, in der sie mit Gegnern auf Augenhöhe zu tun hat. Sollten die Vereine weiter mit dem Meldeligasystem in ihrem Fußballkreis spielen wollen, sähe die Form in den kommenden Spieljahren folgendermaßen aus:
Mit dem jährlichen Meldebogen erfolgt die Angabe über die gewünschte Eingruppierung der Mannschaften in eine Spielklasse. Die Spielleiter übernehmen diesen Wunsch in die Spielplanung.
Nach Abschluss der Herbstrunde erfolgt ein Auf- und Abstieg zwischen der Kreisliga, Kreisklasse und Gruppe.
Im Frühjahr wird eine neue Runde gespielt – bei der Einteilung wird nur der Auf- und Abstieg berücksichtigt. Auf Gruppenebene können Mannschaften für die Rückrunde nachgemeldet werden.
Die Mehrheit der Vereine ist von den Melde-Ligen begeistert
Unterallgäus Spielgruppenleiter Horst Gerstenbrand (Mittelneufnach) spricht von einem positiven Feedback, das ihn seitens der Vereine erreicht. „Die Mehrheit ist davon begeistert.“ Für ihn bedeutete die Einführung der Melde-Ligen im vergangenen Sommer jedoch mehr Arbeit. „Einige haben sich doch etwas überschätzt. Als die dann gesehen haben, in welchen Ligen sie eingeteilt waren, haben manche einen Rückzieher gemacht – und ich musste sie kurz vor dem Saisonstart doch eine Liga darunter einteilen.“ Auch habe es beispielsweise für eine Kreisklasse bei den B-Junioren nur zwei Bewerber aus dem Unterallgäu gegeben – mit der Folge, dass es in der Herbstrunde eben keine Kreisklasse gab.
Dass es am Anfang durch die recht kurzfristige Einführung der Melde-Ligen hier und da etwas gehakt habe, sei jedoch nachvollziehbar. Gerstenbrand geht davon aus, dass die Allgäuer Vereine in der Mehrzahl für die Beibehaltung der Melde-Ligen abstimmen.
Weitere Informationen zu den Melde-Ligen im BFV-Jugendbereich gibt es auf der Verbandshomepage im Internet unter www.bfv.de/ag-jugend.
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