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Jubiläum: Wie der TSV Pfaffenhausen zu dem wurde, was er ist

Jubiläum

Wie der TSV Pfaffenhausen zu dem wurde, was er ist

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    Sie sorgten nach dem Zweiten Weltkrieg dafür, dass in Pfaffenhausen wieder der Fußball rollte: die erste Mannschaft des damals noch SV Pfaffenhausen um 1949/50.
    Sie sorgten nach dem Zweiten Weltkrieg dafür, dass in Pfaffenhausen wieder der Fußball rollte: die erste Mannschaft des damals noch SV Pfaffenhausen um 1949/50.

    In diesem Jahr kann der TSV Pfaffenhausen sein 100-jähriges Vereinsjubiläum feiern. Mit seiner Gründung im Jahre 1919 gehört der Verein zu den ältesten Sportvereinen in der Region. Er entstand als Turnverein – und hieß ursprünglich auch so. Neben der „Förderung des Turnens“ war ein erklärtes Ziel des Vereins kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges, „die gesellschaftliche Vereinigung turn- und sportliebender Menschen“, wie im Gründungsprotokoll geschrieben steht. Dabei war man in Pfaffenhausen in Anbetracht der gesellschaftlichen Verhältnisse dieser Zeit schon recht fortschrittlich: Unter den 64 Gründungsmitgliedern war eine stattliche Damenriege. Auch Jugendliche durften ausdrücklich mitmachen. Der allgemeine Gruß war in der Satzung festgelegt und hieß kurz: „Gut Heil“.

    Wurde anfänglich im Wirtshaussaal geturnt, so schuf sich der Verein in vielen Arbeitsmonaten ab 1920 am Eichberg einen Sportplatz, wo dann im Freien „Turnübungen und Sondervorführungen“ stattfinden konnten. Dieser Platz ermöglichte auch das Fußballspielen. Junge Männer aus dem Ort hatten zuvor schon „in loser Vereinigung“ auf Wiesen Fußball gespielt und sich anno 1921 als „Abteilung Fußball“ dem Turnverein angegliedert. Schon bald erreichte der TV überregionale Bedeutung. Man nahm 1923 am Deutschen Turnfest in München teil und richtete auch in Pfaffenhausen große Turnfeste aus. 1924 baute der TV zusammen mit dem Theaterverein sogar eine ehemalige Werkstätte in der Kaffeegasse zu einer Turnhalle aus.

    Die Fußballer waren lange Außenseiter

    Die Fußballer im TV nannten sich damals immer wieder anders. Mal firmierten sie als „Ballspiel-„ oder „Fußballclub“, mal als „Spielvereinigung“. Im „vornehmen“ Turnverein blieben sie jedoch eher Außenseiter. Doch der ganze Sportbetrieb und das Vereinsleben nahmen mit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 ein jähes Ende. Erst zwei Jahre nach Kriegsende wurde im Jahre 1947 unter dem Eisenbahner Ludwig Häringer wieder ein „Sportverein Pfaffenhausen“ gegründet. Er wurde dann zehn Jahre später zum „Turn- und Sportverein“ umbenannt – obwohl es zunächst nur die Sparte Fußball gab. In den 1950er Jahren kamen eine Schachgruppe und eine Damenfaustball-Abteilung hinzu, die allerdings bald wieder eingingen. Ein wichtiger Schritt war die Bildung einer Fußball-Jugend-Mannschaft 1955. Eine Tischtennisabteilung wurde 1971 gegründet, die aber ebenso wieder verschwand, wie die „Trimm-Dich-Bewegung“.

    Heute hat der Verein 535 Mitglieder - darunter viel Nachwuchs

    Heute bündelt der TSV Pfaffenhausen neben Fußball die aktiven Abteilungen Stockschießen, Ski, Turnen/Damengymnastik, Badminton und Taekwondo, in denen – insbesondere beim Fußball und beim Turnen – eine recht erfolgreiche Jugendarbeit geleistet wird. Insgesamt zählt der Verein gegenwärtig 535 Mitglieder mit einem hohen Jugendanteil.

    Stolz herzeigen kann der TSV Pfaffenhausen – knapp 100 Jahre nach Schaffung des allerersten Sportplatzes – immer noch seine im Jahre 1989 fertiggestellte Sportanlage mit Vereinsheim an der Mindelbergstraße. Dieses großzügige Areal hatte den 1962 angelegten Platz in der Steinefurt abgelöst, der mit einem gemauerten Funktions- und Umkleidehaus erstmalig auch eine warme Waschmöglichkeit für die Spieler geboten hatte. Zuvor war 1950 ein Sportplatz auf einer Wiese am östlichen Ortsrand geschaffen und aufwendig eingezäunt worden. Dort gab es lediglich eine zweiräumige „Hütte“ zum Umziehen. Zum Duschen mussten die Sportler ins Vereinslokal „Krone“ in die Ortsmitte gehen. Diese räumliche Trennung von Spiel- und Waschplatz war seinerzeit in vielen Gemeinden alternativlos – es sei denn, ein Bächlein plätscherte vorbei…

    Die Möglichkeiten haben sich grundlegend verbessert

    Die Spiel-und Sportmöglichkeiten haben sich für den Verein also im Lauf der Jahrzehnte grundlegend verbessert. Mittlerweile steht seit 2004 dank der modernen Verbandschule dem TSV zu Spiel- und Trainingszwecken eine Dreifachturnhalle zur Verfügung. Die Stockschützen wiederum haben sich über Jahre hinweg am südlichen Ortsrand in viel Eigenleistung ein separates Spielgelände mit vier Asphalt-Stockbahnen und einem schmucken Vereinsheim geschaffen, das sich großer Beliebtheit erfreut.

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