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Handball: Bayerns Handballverband verlängert die Auszeit

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Bayerns Handballverband verlängert die Auszeit

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    Auf derartige Anzeigen in der Ottobeurer Dreifachturnhalle müssen die Handball-Fans derzeit verzichten. Wann und wie es für die Mannschaften des TSV Ottobeuren und des TSV Mindelheim weitergeht, ist noch unklar.
    Auf derartige Anzeigen in der Ottobeurer Dreifachturnhalle müssen die Handball-Fans derzeit verzichten. Wann und wie es für die Mannschaften des TSV Ottobeuren und des TSV Mindelheim weitergeht, ist noch unklar. Foto: Siegfried Rebhan

    Corona hat den Handball weiter fest im Griff und sorgt für neue Strategien der Verbände. Hatte der Bayerische Handballverband (BHV) vor einigen Wochen zunächst eine Spielpause bis zum Jahresende angekündigt, so hat der erneute Lockdown nun weitreichende Folgen.

    So wird der Jugend-Spielbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie komplett eingestellt, teilte der Verband seinen Vereinen nun mit. Geplanter Termin für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs war hier eigentlich der 31. Januar. Durch die Entscheidung der Regierung, die bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen bis zum 10. Januar zu verlängern, „können wir den Beschluss aber leider nicht umsetzen“, heißt es in einem Rundschreiben des Verbandes.

    TSV Mindelheim befürchtet den einen oder anderen Abgang

    „Ich glaube, dass wir durch die lange Pause an der einen oder anderen Stelle einen personellen Aderlass merken werden“, sagt Thomas Vogt von der Handballabteilungsleitung des TSV Mindelheim. Er kann sich vorstellen, dass sich der eine oder andere Spieler oder Betreuer möglicherweise neu sortiert. Es sei dann eine Frage, welche Mannschaft es betrifft. „Wenn ich in einem Jahrgang 15 Spieler habe und einer oder zwei nicht mehr kommen, kann man das auffangen. Wenn der Kader aber eh schon recht knapp ist, wird es ein Problem“, so Vogt.

    Ähnliche Sorgen hat man auch beim TSV Ottobeuren. „Wie alle Vereine derzeit haben wir die Sorge, dass manche Kinder und Jugendliche nach so langer Pause mit dem Handball aufhören“, sagen Silke Haug und Monika Hackl, die den Jugendbereich beim TSVO leiten. Um die Nachwuchstalente weiterhin am Ball zu halten, sind sobald wie möglich Freundschafts- und Qualifikationsspiele geplant. Aktuell organisieren die Coaches virtuelle Trainings über Zoom und hoffen so, den Nachwuchs weiterhin motivieren zu können.

    Es gibt zwei Szenarien für die laufende Saison

    Für den Erwachsenen-Spielbetrieb gibt es unterschiedliche Szenarien. Für Bayern- und Landesligisten hat der BHV zwei Möglichkeiten ins Auge gefasst, wie die Spielzeit noch gerettet werden könnte:

    Einfachrunde Es wird nur die Rückrunde gespielt, die am 27. Februar für die Herren des TSV Ottobeuren etwa mit dem dritten Spieltag beginnen würde. Die bereits bestrittenen Spiele blieben in der Wertung. Für die Ottobeurer würde das bedeuten, dass sie vier Punkte mitnehmen dürfen.

    Turniermodus An zwei bis vier Wochenenden werden Turniere gespielt. Die Ergebnisse von bereits absolvierten Spielen werden nicht mitgenommen. Die Turnier-Zusammensetzungen werden ausgelost.

    Ottobeurens stellvertretender Abteilungsleiter Thomas Eberl spricht sich für Variante eins aus: „Natürlich wäre die Variante eins die beste für uns. Man hätte zumindest noch eine einfache Runde und sieben Heimspiele. Sportlich gesehen wäre es ebenfalls gut, da unser Team im Moment mit vier Punkten in der Tabelle vorne dabei ist.“ Die Turnier-Variante hält Eberl dagegen für keine besonders gute Alternative, da das Ansteckungsrisiko durch mehrere Mannschaften in einer Halle viel zu hoch sei.

    Deadline für den Wiederbeginn ist der 9. Mai

    Für beide Varianten gilt: Wenn der Wettkampf-Spielbetrieb bis 9. Mai nicht aufgenommen werden kann, wird die Saison der Landesliga-Herren abgebrochen und mit dem Stand von September 2020 im Herbst 2021 wieder begonnen.

    Auf Bezirksebene sieht es anders aus. Hier sieht der BHV als spätmöglichsten Zeitpunkt der Wiederaufnahme den 28. Februar an. Es würde eine Einfachrunde mit den Spielen des Rückrundenplans unter Anrechnung der bereits gespielten Vorrundenspiele stattfinden. Wenn ein Start am 28. Februar nicht möglich sei, werde die Saison abgebrochen – ohne Auf- und Absteiger. Stattdessen sollen Freundschaftsspiele abgehalten werden.

    „Mir fehlt ehrlich gesagt die Fantasie, dass diese Saison zu Ende gespielt werden kann“, sagt Thomas Vogt. „Eine Mannschaft braucht ja auch eine gewisse Vorbereitungszeit. Wir können schlecht sagen, morgen geht es weiter – und alle sind fit.“ Vogt spricht von etwa sechs Wochen Vorlaufzeit, was für den Stichtag 28. Februar ein Trainingsbeginn Mitte Januar voraussetzen würde. Doch das scheint angesichts des im Raum stehenden strengen Lockdowns bis 10. Januar äußerst unrealistisch. „Wir sind von der Saison so weit weg, wie es weiter eigentlich gar nicht geht“, formuliert es Vogt. Seiner Meinung nach kann es nur eine Lösung geben: Abbruch der Saison und ab September wieder einen kompletten Neustart.

    Mindelheim kommt finanziell über die Runden

    Finanziell kämen die Mindelheimer über die Runden, wie Vogt sagt. Zwar fallen mit dem Dreikönigsturnier oder der Altpapiersammlung die beiden größten Einnahmequellen weg. Allerdings müssen derzeit auch keine Ausgaben getätigt werden. Anders sieht es beim TSV Ottobeuren aus. „Ein Abbruch der Saison wäre in Hinblick auf Einnahmen und Sponsoren für uns eine Katastrophe“, sagt Ottobeurens Eberl. „Die meisten Sponsoren sind den Ottobeurer Handballern zwar in der aktuellen Saison treu geblieben. Aber wenn diese jetzt abgebrochen wird, ist es sicher schwer, die Sponsoren für die kommende Saison wieder zu motivieren“, meint er.

    Trotzdem hofft er, dass alle Helfer, Trainer und Spieler „durchhalten, nach der Krise wieder motiviert starten und den Handballsport in Ottobeuren wieder zu neuem Leben erwecken“. Egal, wann das letztlich sein wird. (mit csc)

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