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Golf: Türkheimer Golfer schlagen wieder ab

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Türkheimer Golfer schlagen wieder ab

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    Mit der Lockerung der Corona-Beschränkungen für Golfplätze kam auch das gute Wetter zurück. Kein Wunder, dass der Ansturm der Golfer auf die Plätze wie hier in Türkheim groß war.
    Mit der Lockerung der Corona-Beschränkungen für Golfplätze kam auch das gute Wetter zurück. Kein Wunder, dass der Ansturm der Golfer auf die Plätze wie hier in Türkheim groß war. Foto: Andrea Irlbeck

    Zwei Monate liegen nun hinter den Golfern des Golfclubs zu Gut Ludwigsberg, in denen, durch die strengen Corona Maßnahmen, an einen Spielbetrieb nicht zu denken war. Die Schließung am 17. März 2020 kam unverhofft und für Platzbetreiber Rudolf Wiedemann von einem auf den anderen Tag. „Am Anfang war die Sache noch sehr unklar. Auf Anfrage beim Bayerischen Golfverband bekam ich zunächst die Auskunft, dass Mitglieder noch spielen dürfen. Einen Tag später war dann klar, dass die Maßnahme für alle gilt.“

    Für Rudolf Wiedemann und seine Clubmitglieder war die Entscheidung der Regierung teilweise schwer nachzuvollziehen, zumal Sport an der frischen Luft mit entsprechendem Sicherheitsabstand von der Politik absolut gewünscht war.

    Schon vor dem Shutdown gab es Desinfektionsmittel im Club

    Schon vor dem Shutdown und bevor die Krise so richtig losging, hatte der Golfclub reagiert und für seine Mitglieder und Gäste Desinfektionsmittel bereitgestellt, die Organisation eines gefahrlosen Spielbetriebs wäre absolut möglich gewesen, so Wiedemann.

    Dennoch haben die Clubmitglieder des Golfclubs die Situation sehr gut aufgenommen und sich sehr solidarisch verhalten. „Eigentlich war das Schlimmste das traumhafte Wetter, das wir nicht nutzen konnten“, sagt Wiedemann. Ebenso wurde von den Mitgliedern der fehlende soziale Kontakt zu Bekannten und das gemeinsame Spiel mit Freunden vermisst.

    Spazierengehen und Yoga waren auf dem Green erlaubt - Golf nicht

    Zuspruch bekam der Club sogar aus der Bevölkerung, die den Golfplatz ganz neu für sich entdeckte. So wurde der Platz von Spaziergängern, Joggern, Hundebesitzern und Radfahrern eingenommen, die über die Fairways und sogar durch die Sandbunker fuhren. Auch Yogafreunde erfreuten sich der großzügigen Grünflächen. Doch mit dem Golfschläger über den Platz zu gehen war verboten.

    Sogar die Nichtgolfer konnten nicht verstehen, warum das Golfspiel verboten war, berichtet Rudolf Wiedemann. Gegen die Nutzung des Platzes durch die Bevölkerung hatte er jedoch nichts einzuwenden, „Es ist ja schön, wenn die Leute den Platz auch einmal so kennenlernen können.“

    Wirtschaftlich betrachtet hat der Club die Zwangspause gut überstanden, da sich der Club zum großen Teil durch die Beiträge der Mitglieder finanziert. Doch wäre der Platz längere Zeit geschlossen gewesen, wäre es schwierig geworden, da die Einnahmen durch die Gäste gefehlt hätten.

    Eine Woche bevor die Golfplätze wieder freigegeben wurden, wurde der Betreiber des Golfplatzes Bergkramerhof bei Wolfratshausen bundesweit bekannt, weil er ohne Genehmigung seinen Golfplatz am 4. Mai für die Spieler wieder geöffnet hatte (Lesen Sie hier: Trotz Verbots: Golfplatzbetreiber in Wolfratshausen öffnet die Spielbahnen). In der Golfer-Community der sozialen Netzwerke war man dazu geteilter Meinung. Während die einen den Platzbetreiber Dr. Josef Hingerl dafür feierten, befürchteten andere, dass es dem Golfsport eher schaden könnte.

    In Wolfratshausen war der Spaß nicht von Dauer

    Der Spielspaß war denn auch nicht von Dauer: Das örtliche Ordnungsamt machte den Platz bereits einen Tag später wieder dicht. „Über das Vorgehen des Dr. Hingerl kann man geteilter Meinung sein“, sagt Rudolf Wiedemann. „Den Weg, den Platz ohne Genehmigung zu öffnen, wäre ich allerdings nicht mitgegangen. Ich hatte auch an den bayerischen Golfverband geschrieben, dass man das verhindern sollte, denn meine Befürchtung war eine Trotzreaktion der Politik.“

    Zum Glück blieb diese aus und seit dem 11. Mai fliegen die Bälle wieder über die Driving Range und rollen über die Grüns. Viel geändert hat sich für die Golfer nicht. Bei der Anmeldung am Platz wird Maske getragen, Desinfektionsmittel steht in Spendern bereit, Golfcars müssen nach Gebrauch desinfiziert werden und das Spiel ist nur durch Buchung einer Startzeit möglich. Die Clubmitglieder und Gäste nehmen diese Änderungen gelassen hin. Sie freuen sich, bei schönstem Wetter wieder ihrem Sport in der Natur nachgehen zu können.

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