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Golf: Im Allgäu dürfen die Golfbälle wieder fliegen

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Im Allgäu dürfen die Golfbälle wieder fliegen

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    Golfer dürfen seit Montag wieder spielen. Im Allgäu ist das nach der langen Winterpause aber derzeit nur bedingt möglich.
    Golfer dürfen seit Montag wieder spielen. Im Allgäu ist das nach der langen Winterpause aber derzeit nur bedingt möglich. Foto: Schöttl

    „Wir dürfen wieder“, hat der Bayerische Golfverband Ende vergangener Woche hoffnungsvoll im sozialen Netzwerk Facebook geschrieben. Das Wörtchen „endlich“ würden Golfer wohl gerne noch hinzufügen.

    Ihre Passion war während des Lockdowns gefangen im Gesamtpaket Sport. Behördlich untersagt. Seit 8. März dürfen die Bälle auch wieder über bayerisches Grün fliegen – unabhängig von den jeweiligen Inzidenzwerten der Landkreise. Die Verantwortlichen der Allgäuer Golfklubs sind sich einig: „Das war überfällig!“ Doch bis zum ersehnten Tag der Lockerung war es ein langer und steiniger Weg.

    Unsichere Wochen liegen hinter den Allgäuer Klubs

    Hinter den Klubs liegen unsichere Wochen. Ein Schwebezustand zwischen Hoffen und Bangen. Der Bayerische Golfverband hat schon früh die Initiative ergriffen und sich in Gesprächen und Schriftverkehr mit Politikern für eine schnelle Wiederöffnung eingesetzt. Es gebe Konzepte, die bereits im Sommer 2020 gut gegriffen haben.

    Der Golfclub Starnberg ging noch offensiver zu Werke und vertrat in einem offenen Brief alle bayerischen Klubs, auch die Anlagen im Allgäu. Man betreibe einen Sport, der gesundheitsfördernd ist und bei dem der Abstand nie weniger als 1,5 Meter betrage, „da es ansonsten gefährlich wird“. Golfanlagen seien mitnichten der Nabel der Welt, nicht in normalen Zeiten, erst recht nicht in Pandemiezeiten. Aber geschlossene Golfanlagen seien ein schreiendes Beispiel dafür, „wie sehr eine Behörde den Blick für die Realität verliert“.

    Zumal vor allem im Allgäu viele Golfer das strikte Spielverbot im Freistaat durch Ausflüge auf württembergische Anlagen elegant umgangen haben. Die nämlich waren weiterhin geöffnet. „Ziemlich absurd“, findet Christoph Hirschvogel, Manager des Golfclubs Bad Wörishofen.

    Anfang März strömten Hobbysportler auf die Plätze

    Als am 8. März das Golf-Verbot aufgehoben wurde, strömten die Hobbysportler auf die Plätze. „Die Golfer hatten scheinbar großen Nachholbedarf. Für viele spielte auch das wechselhafte und kühle Wetter keine Rolle mehr“, erzählt Johannes Siemenczuk, Manager des Allgäuer Golf- und Landclubs in Ottobeuren. Nach wie vor gelten auf den Anlagen aber strenge Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen. Die Sieben-Tage-Inzidenz haben die Verantwortlichen stets im Blick. Denn der Wert regelt die Möglichkeiten des Spielbetriebs. Das ist von der Politik so vorgegeben, wird aber von Klub zu Klub anders gehandhabt.

    Beim Golfclub Bad Wörishofen beispielsweise gilt, weil er in Rieden bei Kaufbeuren angesiedelt ist, der Inzidenzwert des Ostallgäus. Bis zur 100er-Marke sind dort bis zu vier Golfer in einer Spielgruppe zugelassen. „Voraussetzung ist aber, dass entweder alle aus einer Familie oder maximal aus zwei Haushalten sind“, erklärt Hirschvogel.

    Ab einer Inzidenz von 100 dürften generell nur noch zwei Menschen miteinander auf den Platz. Um ständige Änderungen zu umgehen, hat sich der Vorstand in Ottobeuren wiederum darauf geeinigt, grundsätzlich erst einmal nur Zweier-Flights zu gestatten. In einem Abstand von jeweils sechs Minuten, völlig unabhängig von der Anzahl der Hausstände. Das, sagt Jörg Runge, der im Vorstand für den Platz zuständig ist, sei wichtig für den Spielfluss. „Wenn die Flights unterschiedlich groß wären, würde es draußen wohl öfters zu kleinen Staus kommen“, erklärt Runge weiter.

    Der große Ansturm blieb in den vergangenen Tagen jedoch aus: Schneefall, dazu Temperaturen rund um den Gefrierpunkt schrecken selbst hartgesottene Golfer ab. Hirschvogel meint lachend: „Normalerweise kann man um diese Jahreszeit sowieso auf den wenigsten Plätzen im Allgäu schon spielen.“ Er kann sich derweil um andere Dinge kümmern. Um Turnierpläne und die Mitgliederverwaltung etwa.

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