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Gewichtheben: Verletzung stoppt Graf

Gewichtheben

Verletzung stoppt Graf

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    Trotz Verletzung wurde Sepp Graf EM-Fünfter.
    Trotz Verletzung wurde Sepp Graf EM-Fünfter. Foto: Foto: Graf

    Hasberg/Heinsheim Es war eigentlich alles angerichtet: Die Europameisterschaft im Gewichtheben der Masters fand im romantischen Städtchen Heinsheim am Neckar statt und der Hasberger Sepp Graf hatte sich nach dreijähriger verletzungsbedingter Wettkampfpause wieder qualifiziert.

    Noch besser standen Grafs Chancen, weil er in diesem Jahr in die nächsthöhere Altersklasse 7 (64-69 Jahre) aufgestiegen war – und damit als einer der jüngeren Teilnehmer an den Start ging. Graf rechnete sich gute Chancen auf einen Podestplatz aus. Doch dann kam mitten in der Vorbereitungsphase ein Sturz mit dem Fahrrad dazwischen und Graf konnte wegen eines stark geschwollenen Handgelenks nur eingeschränkt trainieren. So stemmte er öfters unter großen Schmerzen die Gewichte. Weil er jedoch ein Sportler ist, der seit 45 Jahren aktiv ist und seinen Sport liebt, hielt ihn dieses Handicap nicht davon ab, bei der EM an den Start zu gehen.

    Mit neun weiteren Athleten aus fünf verschiedenen Ländern, darunter drei deutsche Heber, ging Graf mit 92,3 kg im Mittelgewicht (85-94 kg) in Heinsheim an den Start. Die erste Disziplin, das Reißen, zeigte, dass es einen harten Kampf um die Medaillenplätze geben würde. Nur der Weißrusse Pavel Kulkovski konnte sich mit 90 kg, was zugleich einen neuen Europarekord bedeutete, absetzen. Dahinter lagen dicht beieinander der Franzose Brunet mit 77 kg, der Norweger Eskil und der Österreicher Slawitz mit je 75 kg. Nicht ganz zufrieden mit seiner Leistung im Reißen war Sepp Graf. „Da wäre noch mehr drin gewesen, doch leider missglückte mir der dritte Versuch mit 76 kg äußerst knapp.“ Aber mit den gedrückten 72 kg vom zweiten Versuch war Graf immer noch im Rennen.

    Die anderen fünf Athleten hatten keine Chance mehr, vorne mitzumischen. Unter ihnen war übrigens der Vize-Weltmeister von 2010, Alfred Wagner, der 64 kg schaffte. Von einer unglaublichen Spannung geprägt war das abschließende Stoßen. Buchstäblich die allerletzten Versuche entschieden über die Platzierungen vom zweiten bis fünften Platz.

    Als einziger Athlet konnte der Weißrusse Kulkovski die 100 kg stoßen und somit den Europameistertitel 2011 mit einer Gesamtleistung von 190 kg feiern. Der Franzose Brunet stieß 96 kg nach oben und sicherte sich mit 173 kg Gesamtleistung den zweiten Platz. Der Norweger Eskil und der Österreicher Slawitz brachten beide 95 kg nach oben und hatten beide eine Gesamtleistung von 170 kg. Dank des leichteren Körpergewichtes behauptete der Österreicher jedoch den dritten Platz.

    Jetzt hatte es Graf in der Hand, den Österreicher vom Stockerl zu stoßen: 90 kg im ersten und 95 kg im zweiten Versuch stieß Graf sicher nach oben, so ließ er sich für den dritten Versuch 100 kg auflegen. Konzentriert ging Graf den letzten Versuch an: Sicher umgesetzt und gut nach oben gestoßen, doch leider konnte er das Gewicht nicht sicher fixieren und kassierte so einen ungültigen Versuch. Damit war der Traum von der Medaille ausgeträumt, am Ende belegte der Hasberger den fünften Rang.

    Dennoch zeigte sich Graf nicht enttäuscht: „Ich habe nie daran gedacht, dass ich mit dem geschwollenen Handgelenk eine Leistung von 167 kg im Zweikampf zusammen bringen würde. Deshalb möchte ich mich vor allem bei Herrn Neuwinger bedanken, der mich so toll behandelt hat, sodass ich immerhin bei der Europameisterschaft den fünften Platz erreicht habe.“

    Für Graf beginnt nun die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft. Denn: „Jetzt bin ich auch für die Weltmeisterschaft im Oktober, die in Zypern ausgetragen wird, qualifiziert und vielleicht hole ich da eine Medaille für Deutschland“, freute sich der Hasberger auf seinen nächsten großen Kampf. (axe)

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