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Gelingt Miller bei Hannover 96 noch einmal der große Wurf?

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Gelingt Miller bei Hannover 96 noch einmal der große Wurf?

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    Der Blick nach Karlsruhe geht zurück: Der Allgäuer Markus Miller (hier noch im Trikot des KSC) will bei Hannover 96 noch einmal von vorne anfangen und dort zur Nummer eins werden. Archivfoto: Volker Knopf
    Der Blick nach Karlsruhe geht zurück: Der Allgäuer Markus Miller (hier noch im Trikot des KSC) will bei Hannover 96 noch einmal von vorne anfangen und dort zur Nummer eins werden. Archivfoto: Volker Knopf

    Und als der KSC im Sommer 2009 in der 2. Liga einen Neuanfang versuchen und kleinere Brötchen backen musste, wurde Miller sogar nahe gelegt, den Verein zu verlassen. Der klamme Klub konnte seinem Angestellten die vertraglich zugesicherten Prämien nicht mehr zahlen und hoffte, eine saftige Ablösesumme zu kassieren. Doch es kam kein Wechsel zustande und schließlich stellte der KSC Miller doch wieder ein Trikot sowie neue Trainingskleidung.

    Mit seinen 28 Jahren ist Miller im besten Torwart-Alter

    Jetzt also doch der Umzug. Miller, mit 28 Jahren im besten Torhüteralter, hat sich für Hannover 96 entschieden. Alles ist neu. Auch die Tatsache, dass der ehrgeizige Lindenberger, den manche schon mit Oliver Kahn verglichen hatten, nicht als Nummer eins, sondern als Ersatztorwart hinter Florian Fromlowitz in die neue Saison gehen wird. "Ich wurde auch geholt", erklärt Miller, "um Druck auf die Nummer eins zu machen." Markus Miller hadert weder mit der Situation noch will er von einem Abstieg sprechen, im Gegenteil. "Ich habe wieder die Chance, in der ersten Liga zu spielen", sagt Killer-Miller, wie sie ihn in Karlsruhe zu seinen besten Zeiten genannt haben. Die Lage sei für Torhüter derzeit eben nicht gerade rosig. "Der Torwartmarkt", so Miller, "ist zu. Leute wie Timo Hildebrand und Michael Rensing tun sich schwer, einen neuen Verein zu finden. Das sagt doch alles."

    Markus Miller, der das letzte Mal beim FC Augsburg mit der Situation konfrontiert war, nur zweite Wahl zu sein, will im Training immer sein Bestes geben. Miller weiß, wie schnell es auf der Torhüterposition gehen kann. Eine Verletzung der Nummer eins, eine Rote Karte, eine Pannenserie - schon werden die Karten neu gemischt. Nach eigenen Worten hat es auch Angebote aus England gegeben, von Premier League-Clubs, aber ohne Stammplatzgarantie. "Eigentlich war es schon mein Traum, mal in England zu spielen", erzählt der 1,90 Meter große Hüne. Doch dann hat sich bei den Millers die Meinung durchgesetzt, es wäre besser für die Familie, in Deutschland zu bleiben. Zwei und vier Jahre alt sind seine beiden Söhne.

    Trotz des peinlichen Pokal-Aus ist Miller zuversichtlich

    Markus Miller ist von seinem neuen Klub sehr angetan. Das Stadion der 96-er sei "genial", die Infrastruktur nicht mit der in Karlsruhe zu vergleichen. "Der Trainerstab ist fast drei- oder viermal so groß", erklärt Miller. Alles sei professioneller. In den ersten Wochen will er zudem festgestellt haben, dass nach der Katastrophen-Saison 2009/2010 mit dem Selbstmord von Robert Enke und dem Beinahe-Abstieg ein neues Selbstvertrauen Einzug gehalten hat. Doch der neue Lack hat beim Pokal-Aus gegen den Viertligisten Elversberg schon wieder Kratzer abbekommen. "Die Mannschaft ist gewachsen", lautet dennoch Millers Eindruck.

    Wie Florian Fromlowitz, der Enke ersetzen musste, die Erlebnisse vom Herbst 2009 verarbeitet hat, darüber hat Miller mit seinem neuen Teamkollegen nicht gesprochen. "Das würde zu sehr ins Persönliche gehen." Und dass er es nun ist, der Enkes Nachfolger im Nacken sitzen und damit zu noch besseren Leistungen treiben soll, findet Miller alles andere als verwerflich. Das Verhältnis zu Fromlowitz sei sehr gut. Kein Neid, keine Missgunst. "Wir leben in einer Leistungsgesellschaft", meint Miller. "Es ist normal, dass jeder spielen möchte."

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