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Gauschießen in Loppenhausen: Es ist angerichtet

Gauschießen in Loppenhausen

Es ist angerichtet

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    Ein Provisorium aus Bierbänken und Kabeln: Walter Steiner (links) und Paul Wißmiller richten die EDV-Anlage in der Turnhalle des FC Loppenhausen ein und installieren die Software, die eine reibungslose Auswertung der Bänder beim Gauschießen möglich machen soll.
    Ein Provisorium aus Bierbänken und Kabeln: Walter Steiner (links) und Paul Wißmiller richten die EDV-Anlage in der Turnhalle des FC Loppenhausen ein und installieren die Software, die eine reibungslose Auswertung der Bänder beim Gauschießen möglich machen soll. Foto: Christian Streitel

    Nimmt man das vergangene Königsschießen in Loppenhausen als Grundlage, dann dürfte dem großen Ziel von Herbert Frei nicht viel im Wege stehen. Denn der Vorsitzende des Schützenvereins Boschhorn Loppenhausen würde sich beim anstehenden Gauschießen, das sein Verein zum 125-jährigen Jubiläum ausrichtet, vor allem eine Bestmarke wünschen: „Wenn wir aus Loppenhausen 100 Teilnehmer hätten, wäre ich glücklich. Das ist mein Ziel“, sagt der 51-Jährige.

    Beim Königsschießen zählten die Loppenhauser dieses Jahr immerhin 61 Teilnehmer. „Dass wir schon einmal so viele hatten, daran kann ich mich nicht erinnern“, sagt Frei – und hofft, dass sich diese Euphorie auch vom 21. April bis 10. Mai fortsetzt und dem Schützenverein eine stattliche Teilnehmerzahl aus dem eigenen Ort einbringt.

    Denn: „Durch die Randlage im Gau haben wir einen kleinen Standortnachteil“, sagt Frei. Zwar sei etwa mit den Adlerschützen aus Breitenbrunn ein großer Verein in direkter Nachbarschaft, aber das Gauschießen habe man bewusst nicht als „offenes Gauschießen“ ausgeschrieben. „Es sollen nur die Schützen aus dem Gau Mindelheim teilnehmen. Ich habe zwar Anfragen aus anderen Gauen bekommen, doch dann läuft man Gefahr, dass die Preise an Spitzenschützen außerhalb des Gaues gehen. Das wollten wir vermeiden“, sagt Frei.

    Und die Preise können sich diesmal sehen lassen. Den Hauptpreis steuerte etwa die Gemeinde Breitenbrunn bei: 2500 Euro in bar. Die Loppenhauser wollten zwar einen wertvollen Hauptpreis, aber eben nicht unbedingt das obligatorische Luftgewehr. „Das hat eh jeder Topschütze bereits. Deswegen haben wir uns für den Barpreis entschieden“, sagt Frei. Das Luftgewehr gibt es eben stattdessen als zweiten Preis. Gestiftet wird es vom Gau Mindelheim unter der Bedingung, dass der beste Jungschütze automatisch Zweiter wird – es sei denn natürlich, er hat das beste Ergebnis aller Teilnehmer. Der dritte Preis ist eine Luftpistole, die dank der Spenden der Bürger Loppenhausens gekauft wurde. „Wir schütten über 300 Preise aus“, wirbt Frei und hat insgeheim die magische Zahl von 1000 Teilnehmern im Blick: „Wenn es am Ende 900 sind, dann bin ich auch zufrieden. Aber die 1000 stehen beim Gauschießen natürlich immer im Raum.“

    Es wäre auch eine Anerkennung für die Arbeit, die sich nicht nur die Schützen, sondern auch andere Vereine machen. So engagiert sich der örtliche Fußballverein, indem er die Bewirtung in der Turnhalle übernimmt, wo 32 Schießstände aufgebaut sind. Das Festzelt wird zu den Festtagen vom 8. bis 11. Juni auf dem alten Sportplatz aufgestellt. „Ich bin schon ein Verfechter davon, dass sich die Vereine gegenseitig unterstützen. Und zu den Fußballern habe ich ganz guten Kontakt. Immerhin bin ich bis vor drei Jahren noch im Tor gestanden“, sagt Frei und lacht. Auch von einem anderen Schützenverein bekommen die Loppenhauser Unterstützung: Hubertus Bronnen, der vor drei Jahren das Gauschießen ausgerichtet hatte, stellt die Teilermaschine und das Computerprogramm zur Verfügung.

    Insgesamt ist es übrigens das vierte Gauschießen, das in Loppenhausen stattfindet. Erstmals trafen sich die Schützen aus dem damaligen Gau Pfaffenhausen im Jahr 1928 zum Wettstreit. Es folgten die beiden Gauschießen im Gau Mindelheim in den Jahren 1961 und 1982. Einen eigenen Gauschützenkönig hatten die Loppenhauser nach Angaben von Herbert Frei noch nicht. Dafür aber zwei Gaujugendkönige: 1978 holte sich Erwin Frei, Bruder des heutigen Vereinsvorsitzenden, den Königstitel. Und 2015 war es Nadja Schmitt, die triumphierte.

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