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Futsal: Beim Hallenfußball soll wieder Stimmung einkehren

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Beim Hallenfußball soll wieder Stimmung einkehren

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    Vor wenigen Minuten hat der TSV Ottobeuren (Bildmitte) die Unterallgäuer Futsal-Meisterschaft gewonnen. Wiesen während des Endspiels die Tribünen in der Hawanger Mehrzweckhalle schon größere Lücken bei den Zuschauern auf, so fand die Siegerehrung beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
    Vor wenigen Minuten hat der TSV Ottobeuren (Bildmitte) die Unterallgäuer Futsal-Meisterschaft gewonnen. Wiesen während des Endspiels die Tribünen in der Hawanger Mehrzweckhalle schon größere Lücken bei den Zuschauern auf, so fand die Siegerehrung beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Foto: Axel Schmidt

    An dieses triste Bild hat man sich bei der Unterallgäuer Hallenmeisterschaft beinahe schon gewöhnt: Findet die Siegerehrung statt, dann finden sich auf den Tribünen kaum noch Fans. Eher sind es dann noch zwei Dutzend Betreuer oder Helfer des Gastgebers, die den Mannschaften höflich Applaus spenden. Selbst bei den Spielen des Finalturniers war die Mehrzweckhalle in Hawangen in diesem Jahr nicht voll. Je näher das Turnier auf den Höhepunkt zusteuerte, desto größer wurden die Löcher auf der Tribüne. Die Attraktivität geschmälert hat nicht nur die Umstellung auf Futsal-Regeln, sondern auch der Turniermodus. Denn der Unterallgäuer Hallenmeister konnte erst im darauffolgenden Jahr an einem Qualifikationsturnier zur Schwäbischen Meisterschaft teilnehmen. Höherklassige Teams sah man ebenfalls selten auf Kreisebene.

    Der Modus wird reformiert

    Nun haben sich vor Kurzem die Spielleiter bei ihrer Klausurtagung im Kloster Irsee dieses Problems angenommen – und haben den Modus reformiert. Ab dem Winter 2019/20 wird es nicht mehr sieben Qualifikationsturniere geben, in denen die Endrundenteilnehmer gesucht werden. Stattdessen werden künftig in allen drei Fußball-Kreisen Meister ausgespielt – und die fahren mit ihren Vizes im Schlepptau nach Günzburg. „Dieser neue Modus wurde einstimmig beschlossen“, sagt Elmar Rimmel, Spielleiter des Fußballkreises Allgäu. Sinkende Teilnehmerzahl und Stimmung hätten zum Umdenken geführt.

    Bei der nächsten Endrunde werden weiterhin acht Mannschaften auf dem Parkett stehen. Zu den insgesamt sechs Vertretern aus den Fußballkreisen Allgäu, Augsburg und Donau kommen noch die beiden Finalisten der gerade abgelaufenen Hallenrunde, also der schwäbische Titelträger FC Gundelfingen und der unterlegene Endspielgegner TSV Meitingen.

    Das Finalturnier findet wieder in Günzburg statt

    Das Endturnier hat weiter seinen fixen Platz. Bezirksspielleiter Rainer Zeiser hatte sich schon im Vorfeld der Tagung dafür ausgesprochen, dass die „Schwäbische“ weiterhin in Günzburg gespielt wird. Was am SC Bubesheim als bewährtem Ausrichter liegt – und an der fehlenden Alternative einer Halle, die rund 1000 Besucher beherbergen kann und verkehrsgünstig gelegen ist.

    Doch wie läuft die Qualifikation künftig konkret ab? Im Wesentlichen haben sich die schwäbischen Spielleiter an den Kollegen aus den sechs anderen bayerischen Bezirken orientiert. Die Region zwischen Ries und Allgäu hatte nämlich als Alleinstellungsmerkmal bislang ein Turniersystem, das die höherklassigen Teams begünstigte und zum Mitmachen anregte. Doch dieser Reiz ist zuletzt verloren gegangen. Bei der diesjährigen Endrunde war mit Gundelfingen nur ein einziger Landesligist dabei, Bayern- und Regionalligisten bleiben dem Turnier schon länger fern. Künftig müssen sich diese Teams – sofern sie zu den Titelkämpfen überhaupt wieder melden – der Konkurrenz schon in ihrer unmittelbaren Umgebung stellen. „Indirekt sind damit alle Mannschaften gleich gestellt“, sagt Allgäus Kreisspielleiter Rimmel.

    Erst spielen die Landkreise die Meister aus, dann die Fußballkreise

    Der Plan sieht vor, dass zunächst einmal in den Landkreisen nach den Meistern gesucht wird. Ob es dort nur eine Landkreis-Endrunde oder auch vorgeschaltete Qualifikationsturniere gibt, hängt von der jeweiligen Meldezahl interessierter Klubs ab. Je mehr Teilnehmer, umso mehr Turniere wird es geben. Im Unterallgäu gab es in dieser Hallensaison drei Vorrunden- und ein Finalturnier mit insgesamt 19 Teilnehmern.

    An diesen Turnieren sollen jeweils acht Teams teilnehmen: Im Kreis Allgäu oder im Kreis Donau kommen die Teilnehmer beispielsweise aus je drei Landkreisen. „Und ’Allgäuer Futsal-Meister’ hört sich doch besser an, als Landkreismeister“, so Rimmel.

    Die Spielleiter haben sich dafür ausgesprochen, dem Landkreis, in dem die Kreismeisterschaft ausgespielt wird, vier Startplätze zuzusichern. Aus den beiden anderen Regionen kommen dann jeweils zwei Teams. Der Spielort der Kreis-Endrunde soll dann jährlich wechseln, sodass jeder Landkreis einmal in den Genuss eines solchen Turniers kommt.

    Der Zeitplan wird straffer

    „Mit dem Zeitplan haben wir kein Problem“, sagt Rimmel mit Blick auf die fest stehende Endrunde in Günzburg. Diese findet im kommenden Jahr am 11. Januar in Günzburg statt – und daran müssen sich nun die Kreise mit ihren Turnierterminen ausrichten. „Wir haben bisher immer erst im Januar die Landkreis-Meister ausgespielt, weil wir die dafür ja Zeit hatten“, sagt Rimmel. In Zukunft müssen jeweils bis Silvester die Titelträger in den Landkreisen Donau-Ries, Dillingen, Günzburg, Augsburg, Aichach/Friedberg, Ost-, Ober- und Unterallgäu feststehen. In der ersten Kalenderwoche des Jahres werden dann in den Kreisen Donau, Augsburg und Allgäu im Januar 2020 erstmals Titel vergeben.

    Die Qualifikation wird übersichtlicher und nachvollziehbarer. „Die Landkreismeister müssen nicht mehr ein Jahr warten, ehe sie an der ’Schwäbischen’ teilnehmen können“, sagt Rimmel. „Ich hoffe, dieser neue Modus wird von den Vereinen angenommen.“ Wenn sich nun noch ein paar höherklassige Vereine einen Ruck geben und an der Turnierserie teilnehmen, dann könnte der schwäbische Hallenfußball wiederbelebt werden – und wieder mehr Fans in die Hallen locken.

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