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Fußball in der Region: Der doppelte Aufstiegstrainer des FSV Dirlewang

Fußball in der Region

Der doppelte Aufstiegstrainer des FSV Dirlewang

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    Die Dirlewanger Spieler lassen Werner Habigt nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Kreisklasse hochleben. Der 56-Jährige führte den FSV von der A-Klasse in die Kreisliga.
    Die Dirlewanger Spieler lassen Werner Habigt nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Kreisklasse hochleben. Der 56-Jährige führte den FSV von der A-Klasse in die Kreisliga. Foto: Marius Scheitle

    Zunächst half er als Mattsieser Trainer mit, dass Dirlewang abstieg, vier Jahre und zwei Aufstiege später ist er der umjubelte Meistertrainer des FSV und startet am Sonntag mit seiner Mannschaft in die neue Kreisligasaison: Spätestens nach dem sensationellen Gewinn der Meisterschaft am letzten Spieltag der Kreisklasse ist Werner Habigt der Held von Dirlewang. „Ich hätte am Anfang niemals gedacht, dass uns das gelingt“, betont der 56-Jährige mit einem Grinsen im Gesicht.

    Am Sonntag geht es für Habigt und seine Spieler nun gegen Viktoria Buxheim um die ersten Punkte in der Kreisliga – ein undankbares Spiel, wie er einräumt: „Wir haben ein sehr schweres Auftaktprogramm, aber wir werden versuchen, weiterhin so ein unangenehmer Gegner wie vergangene Saison zu sein.“ Dass der FSV Dirlewang mittlerweile in der Kreisliga spielt, das hätte vor vier Jahren niemand gedacht. Werner Habigt hatte als Trainer des SV Mattsies Dirlewang im Saisonendspurt der Kreisklasse eine empfindliche Niederlage zugefügt – der FSV stieg am Ende in die A-Klasse ab.

    Werner Habigt veränderte die Taktik des FSV Dirlewang

    Dort übernahm der 56-Jährige dann das Traineramt. Nach einem durchwachsenen Start beendete Dirlewang die Saison 2013/14 schließlich auf dem siebten Tabellenplatz. „Es hat drei bis vier Monate gedauert, bis die Mannschaft das verwirklicht hat, was ich wollte“, sagt Habigt. Die Bälle wie bisher hoch und weit nach vorne zu schlagen, wollte er nicht. Stattdessen setzte er auf spielerische Elemente und eine Taktik, die auf Pressing, Fitness und Konter ausgelegt war – noch heute das Markenzeichen des Dirlewanger Spiels.

    Habigt spielte selbst viele Jahre Fußball. In der Jugend und den ersten Jahren der Erwachsenen war er noch in Mindelheim aktiv, später dann in Türkheim und Sontheim. Mit 30 beendete er seine Karriere und hatte in der Folge weniger mit Fußball zu tun. Das änderte sich, als seine Kinder anfingen, Fußball zu spielen. Sieben Jahre war Habigt schließlich Jugendtrainer in Sontheim: „Ich habe gemerkt, dass ohne Fußball etwas fehlt, deswegen hab ich den Job übernommen.“ Vor sechs Jahren wurde der mittlerweile 56-Jährige der Chef an der Seitenlinie des SV Mattsies, eine Saison später übernahm er das Traineramt in Dirlewang. Der Wechsel kam durch einen Verantwortlichen des des SV Mattsies zustande, der dem FSV Dirlewang Habigt empfahl. „Wir haben beim ersten Kontakt gleich gedacht, dass die Konstellation passen könnte, er hat menschlich einen sehr guten Eindruck gemacht“, sagt Dirlewangs Abteilungsleiter Fußball Markus Kust.

    Sein Gefühl sollte Recht behalten – schon in der zweiten Saison wurde der FSV unter Habigts Führung Zweiter der A-Klasse und stieg in zwei äußerst dramatischen Relegationsspielen in die Kreisklasse auf. Als Aufsteiger hatte der FSV dort in der ersten Saison nichts mit dem Abstieg zu tun, auch wenn gegen Ende noch einige Spiele verloren wurden. „Da war dann einfach die Luft raus“, sagt Habigt heute. Am Ende wurde Dirlewang Zehnter. Kaum jemand hätte dann jedoch gedacht, dass Habigt und seine junge Mannschaft nur ein Jahr später derart durchstarten, dass am Ende die Meisterschaft und der Aufstieg in die Kreisliga steht. Lange gewann Dirlewang mit Amberg im Gleichschritt Spiel für Spiel, aufgrund des besseren direkten Vergleichs waren die Amberger jedoch einen Spieltag vor Schluss Tabellenführer. Doch im Derby gegen Türkheim verlor Dirlewangs Kontrahent knapp mit 1:0.

    Der Klassenerhalt ist das erklärte Ziel von Werner Habigt und dem FSV Dirlewang

    Durch ein eindrucksvolles 5:1 gegen Eppishausen nutzte der FSV seinerseits seine Chancen und holte mit Trainer Werner Habigt sensationell den Meistertitel – nicht wenige hatten Dirlewang vor der Saison noch als Abstiegskandidaten auf dem Zettel. „Das war ein unglaubliches Gefühl“, sagt der 56-Jährige – und kennt auch das Erfolgsrezept: „Der Zusammenhalt in unserer Mannschaft war und ist mit Abstand das Wichtigste. Dieses Kameradschaftliche müssen wir uns unbedingt beibehalten für die neue Spielzeit!“ Die gute Stimmung in der Mannschaft ist auch ein Verdienst Habigts, erzählt Markus Kust: „Werner hat einen eigenen Stil, er kann zwar streng sein, aber geht freundschaftlich und kumpelhaft mit den Spielern um. Genau dieser Stil passt perfekt zu uns.“

    In der neuen Saison rechnet Habigt jedoch auch mit der einen oder anderen Zerreißprobe – und einer schweren Saison. Der Sprung zwischen Kreisklasse und Kreisliga ist schließlich traditionell besonders groß: „Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt, ein anderes Ziel kann es für uns nicht geben!“ Vor seiner fünften Saison als Trainer in Dirlewang hat Habigt in der Vorbereitung auch noch härter trainieren lassen als bisher: „Wir werden uns zu Beginn an das schnellere Tempo gewöhnen müssen, dafür müssen wir richtig fit sein!“ Dabei baut Dirlewang weiter auf den Kader der vergangenen Jahre ohne auswärtige Spieler. Der Favorit auf die Meisterschaft ist für Habigt der SVO Germaringen, der vergangene Saison nur knapp in der Relegation gescheitert war.

    Ein Kreis hat sich für Habigt in der vergangenen Saison übrigens ein Stück weit geschlossen: Als Dirlewang zu Beginn der Saison Spiel für Spiel gewann, wagte zunächst noch kein Verantwortlicher von dem Aufstieg oder gar der Meisterschaft zu sprechen. Für Habigt gab es jedoch einen Punkt, an dem er zum ersten Mal glaubte, dass er es mit seiner Mannschaft tatsächlich packen könnte: „Der Auswärtssieg gegen Mattsies Ende März war einer der entscheidenenden Momente der Saison – da dachte ich zum ersten Mal, dass der Aufstieg möglich ist!“

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