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Fußball: Von der Notlösung zum wichtigen Pfeiler

Fußball

Von der Notlösung zum wichtigen Pfeiler

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    Er ist einer der Garanten des Kammlacher Erfolgs der vergangenen Jahre: Alexander Schlosser.
    Er ist einer der Garanten des Kammlacher Erfolgs der vergangenen Jahre: Alexander Schlosser. Foto: Marius Scheitle

    Am Wochenende geht es wieder los: Die Ligen der Region starten in die neue Saison. Zur Einstimmung haben wir uns mit vier Fußballern der vier Kreisligisten getroffen: Je ein Torwart, ein Abwehrspieler, ein Mittelfeldspieler und ein Stürmer.

    Es ist einer Notsituation zu verdanken, dass Alexander Schlosser überhaupt auf seiner nun angestammten Position für den TSV Kammlach die Fäden ziehen kann. Denn die ersten Jahre bei den Herren spielte der heute 29-Jährige auf der linken Außenbahn. Dementsprechend war Mehmet Scholl eher sein Vorbild als ein Verteidiger wie Lúcio. Als jedoch beim TSV Verteidigernot herrschte, erinnerten sich die Verantwortlichen, dass Schlosser in seiner Jugend einige Jahre zumindest als Außenverteidiger aktiv war und stellten ihn kurzerhand in die Innenverteidigung. Seitdem ist er von dieser Position nicht mehr wegzudenken und einer der Erfolgsgaranten seiner Mannschaft. Mit seiner enormen Ruhe im Spielaufbau und seinen gefährlichen Freistößen sticht Schlosser in der Kreisliga heraus. Dies brachte ihn unter anderem in die Fupa-Elf der Saison 2016/17.

    Bereits ab der G-Jugend spielte Schlosser für seinen Heimatverein Kammlach. Sein Vater Martin Schlosser – ebenfalls langjähriger Spieler der ersten Mannschaft – brachte ihn schon in jungen Jahren zum Fußball und trainierte ihn in der E-Jugend sogar selbst. Doch dann wagte Alexander Schlosser den Sprung zum FC Memmingen, immerhin der besten Jugendmannschaft der Region.„Ein Kumpel meines Vaters war dort Trainer und hat mich zum Probetraining eingeladen. Danach hat man mich gleich gefragt, ob ich für den FCM spielen möchte“, erzählt Schlosser. Er wollte – und spielte bis zum ersten Jahr der A-Jugend in Memmingen. „Nur Positives“ habe er von dieser Zeit mitgenommen: „Die Ausbildung war natürlich super!“ Als Linksfuß war er die meiste Zeit als linker Außenverteidiger aktiv. Ein Umstand, der ihm heute im Defensivspiel weiterhilft.

    Zum zweiten Jahr der A-Jugend ging es für Schlosser zurück nach Kammlach. „Es war am Schluss einfach zu viel Aufwand mit dem Fahren. Und ich war immer abhängig von meinen Eltern“, begründet er seine Rückkehr. In Kammlach wurde er schnell Stammspieler in der ersten Mannschaft. Und nach seinem Wechsel in die Innenverteidigung wurde Schlosser ein wichtiger Pfeiler des großen Kammlacher Erfolgs unter Trainer Markus Grützner.

    Nach dem Aufstieg von der A- in die Kreisklasse in der Saison 2013/14 marschierte der TSV durch die Liga, wurde am Ende Meister und stieg sensationell in die Kreisliga auf. „Dieses Jahr war definitiv das Geilste, weil wirklich niemand damit gerechnet hatte“, erinnert sich Schlosser: „Wir wollten zeigen, dass wir richtig Fußball spielen können und haben nur von Spiel zu Spiel geschaut. Erst am Ende haben wir realisiert, dass wir tatsächlich Meister werden können.“ Mit seinem ruhigen Aufbauspiel aus der Verteidigung heraus sorgte Schlosser für die spielerische Linie der Kammlacher. So wurde für ihn über die Jahre hinweg Innenverteidiger Mats Hummels mit seiner Spielweise mehr und mehr zu einer Art Vorbild und löste Linksaußen Mehmet Scholl ab. Hinzu kamen stolze zehn Tore – die meisten nach Freistößen. „Ich habe einmal bei einem Erdinger Meistercup bei einer Torschusskamera 123 km/h erreicht. Seitdem hieß es, dass ich die Freistöße schießen soll“, erzählt der 29-Jährige mit einem Grinsen.

    Der sportlich vielleicht noch größere Erfolg gelang Kammlach in den vergangenen Jahren drei Jahren. Schließlich hat sich der TSV in der Kreisliga etabliert, Schlosser und Co. gehen nun in die vierte Kreisligasaison in Folge. Das läge vor allem an der Mischung aus älteren und jüngeren Spielern, meint der 29-Jährige. Zusammen mit Torwart Max Rolf, Kapitän Rafael Freiberger und Torjäger Reinhold Haar bildet Alexander Schlosser die erfahrene Achse der Kammlacher. „Man merkt schon, dass wir mehr Verantwortung übernehmen“, erklärt er. Um diese vier herum ist der Kreisligist für seine vielen schnellen und jungen Spieler bekannt.

    Für die kommende Saison sei jedoch weiterhin der Klassenerhalt das oberste Ziel der Kammlacher. „Als weiteres Mannschaftsziel kann man die magische 40 Punktemarke nennen. Die möchten wir unbedingt knacken“, sagt Schlosser. Dafür müsse endlich die Chancenauswertung besser werden, was eines der größten Ärgernisse der vergangenen Saison gewesen sei. Zwar ist der 29-Jährige zufrieden mit dem Klassenerhalt, allerdings ärgert er sich, dass der TSV genauso viele Punkte gegen Mannschaften aus der oberen wie gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte geholt hat. „Wir haben viel zu viele Punkte gegen Mannschaften von unten liegen gelassen, haben zum Beispiel beide Spiele gegen Amberg verloren“, sagt Schlosser. Dies soll in der kommenden Saison besser werden. Bei dem Vorhaben wird der Kammlacher Abwehrchef wieder eine zentrale Rolle einnehmen – einer Notsituation sei Dank.

    mit allen Informationen über das runde Leder in der Region liegt diesen Freitag der Mindelheimer Zeitung bei.

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