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Fußball: Trainerbeben in Memmingen

Fußball

Trainerbeben in Memmingen

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    Kevin Siegfanz (links) und Uwe Wegmann sind nicht mehr Trainer beim FC Memmingen.
    Kevin Siegfanz (links) und Uwe Wegmann sind nicht mehr Trainer beim FC Memmingen. Foto: Olaf Schulze

    Das war ein Paukenschlag am späten Donnerstagabend! Fußball-Regionalligist FC Memmingen trennte sich mit sofortiger Wirkung von Chefcoach Uwe Wegmann (55) und Co-Trainer Kevin Siegfanz (44). Als Übergangslösung steht am Samstag (14 Uhr) beim Auswärtsspiel gegen die SpVgg Bayreuth zunächst einmal Ex-FCM-Torjäger Candy Decker (31) an der Seitenlinie.

    Buchmann verteidigte diesen Schritt als „unausweichlich“ und nannte ausschließlich sportliche Gründe. Es sei ihm bewusst, dass Wegmann nach dem Verlust von sieben Stammspielern im Sommer vor einer „ganz besonderen Herausforderung“ stand. Doch das Team hat aus den vergangenen sechs Begegnungen lediglich vier Punkte geholt und ist mit 18 Zählern aus 18 Spielen akut abstiegsgefährdet. „Natürlich haben wir uns das alle anders vorgestellt. Ich habe mir zuletzt aber keine Hoffnungen mehr gemacht, dass wir auf die bisherige Weise noch die Kurve kriegen“, meint der Vorsitzende.

    Trennung wird im persönlichen Gespräch bekannt gegeben

    Bereits am Dienstagabend hatten Buchmann, weitere Präsidiumsmitglieder und die Sportliche Leitung zu einem ersten Gespräch gebeten. Buchmann sagt: „Es gab da aber vonseiten der Trainer keine Impulse oder Ideen, was passieren muss, dass es für uns sportlich wieder besser läuft.“ Möglicherweise ist der Trainer-Rauswurf erst der Anfang einer großen Rochade beim FCM. Der Vorsitzende spricht von einem „Charaktertest für die Mannschaft“ und erklärt: „Wir werden uns jeden Einzelnen jetzt genau anschauen und dann entscheiden, mit wem es nach der Winterpause noch Sinn macht.“ Buchmann hinterfragt zudem viele weitere Strukturen und Personen im Verein – „auch mich selbst“, sagt er. Und der Vorsitzende betont: Der Sportliche Leiter Bernd Kunze habe weiterhin sein vollstes Vertrauen.

    Wegmanns Vertrag läuft bis 30. Juni 2020, so lange muss der FCM weiterhin das Gehalt des hauptamtlich angestellten Coaches übernehmen. Der Oberallgäuer äußerte sich am Freitag enttäuscht über seine Freistellung: „Ich habe das Gefühl, alles dafür getan und gegeben zu haben, dass wir es noch packen. Mannschaftsintern hat es bis zuletzt gestimmt.“

    Als Nachfolger ist Esad Kahric im Gespräch

    Bis ein neuer Chef gefunden wird, trägt Candy Decker die Verantwortung. Er war bereits Coach der Memminger U21 und pausierte zuletzt. Buchmann hält große Stücke auf ihn: „Er hat das FCM-Logo aufs Herz tätowiert.“ Decker leitete am Donnerstagabend bereits das Training und stimmte die Mannschaft auf die schwere Aufgabe in Bayreuth ein. „Für mich ging das jetzt relativ fix. Aber ich war bei fast jedem Heimspiel und habe immer noch viel Kontakt mit Spielern und Verantwortlichen – gerade mit den Jungs, die ich vergangene Saison noch in der zweiten Mannschaft trainiert habe. Für mich ist das eine absolute Herzensangelegenheit“, sagt der 31-Jährige. Worauf es jetzt ankommt, klingt simpel. Decker: „Wir müssen taktisch soweit umstellen, dass wir den Abstiegskampf auch spielen. Wir müssen den Laden dicht machen und Nadelstiche nach vorne setzen.“ Kapitän Lukas Rietzler (22) unterstreicht das. Er fordert von seinen Mitstreiter Einsatz und Leidenschaft auf dem Platz. Überrascht sei die Mannschaft vom Trainerwechsel nicht gewesen, meint er weiter.

    Als möglicher Nachfolger von Wegmann wird nach Informationen unserer Zeitung ein alter Bekannter hoch gehandelt: Esad Kahric (60), seit Sommer 2018 beim Bayernligisten TSV Kottern im Amt. Buchmann will die Personalie weder bestätigen noch dementieren, sagt indessen kurz und knapp: „Wir kennen uns seit 20 Jahren und sind seitdem immer in Kontakt.“ Für den 60-Jährigen spricht: Er genießt als FCM-Urgestein nach wie vor hohes Ansehen, war lange Zeit als Spieler für den Verein aktiv und 13 Jahre als Trainer in verantwortlicher Position – bis er im September 2013 nach sieben sieglosen Spielen zurücktrat.

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