Noch hatten nicht alle Zuschauer Platz genommen, als es bereits im Gehäuse des TSV Pfaffenhausen klingelte. Einen planvoll vorgetragenen Angriff schloss Unterriedens Adis Halilovic mit seinem nun bereits achten Saisontreffer perfekt ab.
Das kam zwar früh aber nicht unerwartet. Nach dem deutlichen Hinspiel-Erfolg (5:1) trat der SC Unterrieden als Tabellendritter der A-Klasse Allgäu 2 zwangsläufig als Favorit zum Auswärtsspiel in Pfaffenhausen an. Und so ging die Truppe von Trainer Peter Betz auch in das Spiel. Meist den berühmten Schritt schneller trugen die Gäste gezielt und strukturiert ihre Angriffe vor. Die Heimmannschaft hatte zunächst überwiegend das Nachsehen. Nach zehn Minuten flog ein Ball, wieder von Adis Halilovic, denkbar knapp am langen Pfosten des Heim-Teams vorbei. Der zweite Treffer für den SC Unterrieden schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Fast aus dem Nichts fiel aber plötzlich der Ausgleich. Einen scharfen Pass in die Schnittstelle der Gäste-Innenverteidigung erlief Kujtim Sokolaj und schlenzte das Leder technisch gekonnt per Außenrist zum Ausgleich ins Netz. Der noch heraus stürmende Torhüter Daniel Brugner hatte keine Chance.
Das Tor gibt Pfaffenhausen Selbstvertrauen
Dass ein Tor Selbstvertrauen gibt, ist hinlänglich bekannt. Dieser Ausgleichstreffer aber veränderte den Spielverlauf vollkommen. Von Minute zu Minute kam das Team von Spielertrainer Sahin Kara, der selbst zunächst noch an der Seitenlinie stand, nun besser ins Spiel. Unterrieden hingegen ließ die Tugenden der Anfangsphase nun öfters vermissen. Kurz vor der Pause prüfte Sokolaj ernsthaft Goalie Brugner, doch der Schlussmann aus Unterrieden war auf der Hut, sodass mit dem 1:1 die Seiten gewechselt wurden.
In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer dann ein Spiel zweier Teams absolut auf Augenhöhe. Mit offenem Visier suchten die Spieler beider Mannschaften die Entscheidung. Bei gehobenem A-Klassen-Niveau erspielten sich sowohl Gastgeber als auch Gäste folgerichtig teils hochkarätige Torchancen. Mal musste der Pfosten retten und ein anderes Mal vereitelte ein gekonntes Tackling im Strafraum des TSV Pfaffenhausen den Führungstreffer der Gäste. Aber auch die Hausherren – inzwischen mit Spielertrainer Sahin Kara auf dem Feld – erspielten sich noch aussichtsreiche Möglichkeiten, konnten die Chancen letztlich aber nicht verwerten.
Unterriedens Trainer ist dennoch zufrieden
Über die neunzig Minuten gesehen, entspricht das 1:1 dann doch dem Spielverlauf, wenngleich hüben wie drüben genauso gut der Siegestreffer hätte fallen können. „Uns hat heute einfach auch das Quäntchen Glück gefehlt. Wir waren heute gut dabei und hatten auch gute Chancen. Aber es sollte heute einfach nicht sein. Wenn man weiter unten steht, hat man das Glück meist nicht auf seiner Seite“, sagte Kara Sahin. Gegenüber dem Hinspiel sei der Punktgewinn aber natürlich schon ein Erfolg. Besonders mit dem Spielbeginn war dann auch Trainer Peter Betz vom SC Unterrieden zufrieden. „Die ersten 20 Minuten haben wir alles richtig gemacht. Wir waren gut im Spiel und es hat einfach gepasst. Dazu natürlich noch der frühe Führungstreffer. Dann aber haben wir irgendwie den Faden verloren. Letztlich geht der Punkt dann schon in Ordnung“, sagte er. Ein besonderes Lob zollte er aber seinen jungen Spielern, die für einige Verletzte ins Team gekommen waren. „Die Jungs haben ihre Sache wirklich gut gemacht“, würdigte er die Leistung.
TSV Pfaffenhausen: Schaule, Bichler, Schuster, Ostenrieder, Schmid, Adelwarth, Schindler, Rieder, Kamberi, Weglehner, Sokolaj, Kara, Zinder
SC Unterrieden: Brugner, Wohnlich, Hasanovic, Bartenschlager, Wilhelm, Nägele, T. Weinmann, Häfele, Halilovic, Hovanjek, M. Weinmann, Ibis, Abujev
Tore: 0:1 Adis Halilovic (3.), 1:1 Kujtim Sokolaj (25.) Zuschauer: 120 Schiedsrichter: