Der FC Memmingen wird das geplante Multifunktionsgebäude im Stadion allein – ohne städtische Beteiligung – verwirklichen. Damit ist das ursprünglich beschlossene Konzept, dass sich die Stadt Memmingen durch einen Mietkauf beteiligt und damit 50 Prozent am Gebäude als Eigentum erwirbt, vom Tisch.
Stattdessen stimmte der Stadtrat nun dem geänderten Plan zu, der vorsieht, dass die Stadt lediglich das erforderliche Grundstück auf dem Stadiongelände dem Verein per Erbbaurecht überlässt.
Ein Memminger Stadtrat hat rechtliche Bedenken
Hintergrund dieser Wende ist die Intervention eines einzelnen Stadtrats, der rechtliche Bedenken hat, dass die Stadt bei einer Beteiligung gegen das Vergabe- und Wettbewerbsrecht verstoßen könnte, wenn der FC Memmingen als Bauherr auftritt. Zwar ist man beim FC Memmingen überzeugt, dass eine städtische Beteiligung sehr wohl möglich sei und man eine rechtliche Lösung gefunden hätte. Doch dies wäre wohl nur mit aufwendigen Gutachten und Fachanwälten durchzusetzen gewesen. Dies wiederum hätte zusätzliche Kosten und eine Verzögerung des Baus bedeutet.
Deshalb traf der Verein die Entscheidung, das Multifunktionsgebäude mit veranschlagten Kosten von 3,1 Millionen Euro nun allein zu stemmen. Nur mit dieser Vorgehensweise wird aus Sicht des Vereins eine baulich und wirtschaftlich unabhängige Umsetzung der Baumaßnahme erfüllt und eine direkte Vergabe an Partner und Sponsoren des FC Memmingen ermöglicht. Diese Entscheidung bedeutet allerdings eine erhebliche Veränderung der Finanzierung.
Der FC Memmmingen muss nun 1,9 Millionen Euro mehr aufbringen
Durch den Wegfall des Mietkaufs entsteht eine Finanzierungslücke von 1,9 Millionen Euro, die durch den Verein geschlossen werden muss. Ein alternatives Konzept wurde den beiden Hausbanken des FCM bereits vorgestellt und von diesen befürwortet. Von FCM-Partnern und Sponsoren gibt es zudem ganz klare Signale und bereits konkrete Zusagen, dieses Projekt auch unter diesen geänderten Vorzeichen unbedingt umsetzen zu wollen.
Bei der anstehenden Mitgliederversammlung, die voraussichtlich im Mai oder Juni stattfindet, will der Verein die Baumaßnahme und deren Finanzierung final vorstellen und die Mitglieder darüber abstimmen lassen.
Gleichzeitig betont der Verein in einer Stellungnahme, dass er den Verlauf der Stadtratssitzung vom 24. Februar „mit Befremden zur Kenntnis genommen“ habe. Dabei sei Stadtkämmerer Gunter Füßle von dem betreffenden Stadtrat in „aus unserer Sicht unangemessener Weise zu dem vom FCM gestellten Antrag angegangen“ worden. (mz)
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