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Fußball: Die Bubenmannschaft zählt als Sprungbrett

Fußball

Die Bubenmannschaft zählt als Sprungbrett

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    Von Stetten über Mindelheim nach Memmingen: Bei Nadine Rogg dreht sich fast alles um Fußball. Weil sie in der kommenden Saison nicht mehr bei den Mindelheimer Buben spielen kann, wechselt sie zum FC Memmingen.
    Von Stetten über Mindelheim nach Memmingen: Bei Nadine Rogg dreht sich fast alles um Fußball. Weil sie in der kommenden Saison nicht mehr bei den Mindelheimer Buben spielen kann, wechselt sie zum FC Memmingen. Foto: Fotos: Axel Schmidt

    Stetten Wenn man Nadine Rogg gegenüber sitzt, würde man dem zierlichen Mädchen viele Sportarten zutrauen: Tanzen, Reiten, irgendetwas mit Leichtathletik. Fußball eher weniger. Doch die 14-jährige Schülerin aus Stetten kickt für ihr Leben gern – und mischt dabei auch eine Bubenmannschaft auf.

    Seit der Winterpause ist Nadine Rogg nämlich im Kader der C-Junioren des TSV Mindelheim. Sie spielt mit einer Sondergenehmigung, denn sonst dürfte sie gar nicht mit den Jungs in der Kreisliga auflaufen. „Es ist total cool, mit den Jungs zu spielen“, sagt Nadine. Sicher sei sie beim ersten Training „komisch angeschaut worden, aber das war schnell vorbei“, sagt die 14-Jährige. Vor allem ihr Trainer, Thomas Hovanjek, hat ihr geholfen. „Von ihm habe ich sehr viel gelernt“, sagt Nadine. Hovanjek hat an sie geglaubt und ist durchaus ein Risiko eingegangen: Wie reagieren die Buben, wenn plötzlich ein Mädchen um ihren Platz in der Mannschaft kämpft?

    Doch die Bedenken waren unbegründet: Nadine hat sich nämlich schnell durchgesetzt, spielte auch regelmäßig in der Kreisliga und hat zum Saisonende sogar ihr erstes Tor geschossen – als Verteidigerin. Es war ein Strafstoß, den sie sicher verwandelt hatte. Dabei war es keine Frage, dass sie ihn schießen durfte. Eifersuchtsszenarien, wie sie teilweise aus der Bundesliga bekannt sind, gab es in diesem Fall nicht. Nadine genießt die Wertschätzung ihrer männlichen Kollegen, sie hat sich einen Namen gemacht.

    Dennoch kommt nun der Abschied: Weil sie aber in der kommenden Saison laut Verbandsstatuten nicht mehr mit Buben zusammenspielen darf, wird sie den TSV Mindelheim verlassen – und wechselt zu den B-Junioren des FC Memmingen. „Die spielen in der Bayernliga. Und mein Ziel ist es, mit dem FC Memmingen in die Bundesliga aufzusteigen“, sagt Nadine selbstbewusst. Bedenken, dass sie sich nicht durchsetzen könnte, hat sie nicht.

    Vor rund eineinhalb Jahren hätte Nadine Rogg an eine solche Karriere wohl selbst nicht geglaubt. Denn bei einer Slalomfahrt in ihrer zweiten Lieblingssportart, dem Skifahren, hatte sie sich das Kreuzband gerissen. Ein Jahr Pause bedeutete diese Knieverletzung für sie, Pause von allen Sportarten – bis auf die Krankengymnastik. Die hat Nadine „gut durchgezogen“, wie sie sagt. Das Ergebnis: Sie fährt wieder Ski, für die RG Burig sogar FIS-Rennen. Und sie kann wieder Fußball spielen, hält dabei sogar mit den Buben mit. Wenn sie etwas erreichen will, dann schafft sie es bislang auch.

    Wie Nadine Rogg zum Fußball kam und was sie der deutschen Nationalelf bei der Frauen-WM zutraut, lesen Sie in der Samstagsausgabe der Mindelheimer Zeitung.

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