Das erste Spiel nach der freudigen Überraschung endete schon mal so, wie es sich Kevin Volland (28) nicht gewünscht hatte.
Ein paar Stunden nach seiner Nominierung für die Fußball-Europameisterschaft durch Bundestrainer Jogi Löw verlor der Marktoberdorfer mit der AS Monaco das französische Pokalfinale gegen Titelverteidiger Paris Saint-Germain mit 0:2 (0:1). „Ich bin sehr enttäuscht.
Ein Finale zu verlieren, ist immer ein schlechtes Gefühl“, fand er. Vielleicht wäre es ja anders gelaufen, hätte der Stürmer, der in der 74. Minute ausgewechselt wurde, gleich zu Beginn eine seiner wenigen Chancen genutzt. So aber verlor Volland sein zweites Pokalendspiel in Folge, nachdem er im Vorjahr mit Bayer Leverkusen eine 2:4-Niederlage gegen den FC Bayern kassiert hatte.
Die Nominierung sei überraschend gekommen, so Volland
Jetzt gehe es schnell darum, „die Köpfe direkt wieder zu heben, weil wir ein wichtiges Spiel am Sonntag haben“, sagte Volland. Da geht es für Monaco (77 Punkte) in der Liga im Schlussspurt nach Lens. Ein Sieg reicht für die Quali zur Königsklasse, während Lille (80) und Paris (79) wohl den Meister unter sich ausmachen. Es läuft also für den Marktoberdorfer in dieser Saison, die von der Rückkehr ins Nationalteam gekrönt wurde. „Das kam schon sehr überraschend, aber besser spät als nie“, sagte Volland am Donnerstag unserer Zeitung.
Es sei „sehr geil und eine Riesenehre für mein Land zu spielen“, fügte der Stürmer rund viereinhalb Jahre nach seinem letzten von zehn Einsätzen im DFB-Trikot (0:0 beim Test gegen Italien) hinzu. „Ich habe immer versucht, mich zu pushen und meine Leistung zu bringen und freue mich natürlich, dass das jetzt so belohnt wird.“
Gerechnet habe er mit seiner Nominierung allerdings erst, als er nach dem Flug zum Pokalfinale in Paris eine Sprachnachricht von Löw auf seinem Handy entdeckte. Volland: „Da ahnte ich schon, worum es geht, und wir hatten dann auch ein sehr gutes Gespräch.“
Differenzen mit Jogi Löw gab es keine
Differenzen mit dem Coach habe es in den vergangenen Jahren im Übrigen nie gegeben. So hat es wohl nur etwas gedauert, bis Löw die Qualitäten Vollands neu entdeckte. 16 Treffer in 34 Saisonspielen, die den Allgäuer zum erfolgreichsten deutschen Torschützen in den europäischen Top-Ligen machten, belegen warum. „Jetzt freue ich mich auf das EM-Turnier und die Jungs“, sagte Volland und verabschiedete sich in Richtung Trainingsgelände.
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