Das Warten vieler Fußballbegeisteter hat heute Abend ein Ende. Mit dem Duell des Titelverteidigers Bayern München und der von dem gebürtigen Landsberger Julian Nagelsmann trainierten TSG Hoffenheim beginnt die Bundesligasaison. Wir haben vier Experten aus der Region gefragt, wie die Saison 2018/19 wird. Dabei sind sie sich nicht nur über die Frage, ob der FC Bayern Meister wird, einig.
Wer wird laut Experten aus dem Unterallgäu Deutscher Meister?
Welche eine Überraschung – natürlich sehen unsere Experten auch in diesem Jahr den FC Bayern am Ende ganz oben. Kammlachs Trainer Manuel Ness – selbst Mitglied bei einem Bayernfanclub – glaubt, dass die individuelle Klasse und die mannschaftliche Struktur den Bayern wieder den Titel bescheren. Wichtig sei es aber, dass der neue Trainer Niko Kovac den Spielern seine Philosophie vermitteln kann. Wenn dies nicht gelänge, könnte auch der FCB Probleme bekommen wie am Anfang der vergangenen Saison unter Carlo Ancelotti. Markt Walds Spielertrainer Thomas Waltenberger sieht die Bayern „auf jeden Fall vorn“. „Sie haben den breitesten Kader mit der höchsten Qualität und sind den anderen daher weit voraus“, glaubt Waltenberger. Unsere anderen beiden Experten, Auerbach/Stettens Spielertrainer Hermann Herz und der Mindelheimer Stürmer Berkan Köroglu, aktuell für Thannhausen aktiv, sehen Borussia Dortmund in diesem Jahr näher an den Bayern. „Obwohl Dortmund gut zugekauft hat, wird es am Ende schon wieder Bayern werden“, sagt Herz. Auch Köroglu traut den Dortmundern eine starke Saison zu: „Reus ist wieder fit, dazu haben sie Götze, der wieder aufblühen wird. Ich glaube, Dortmund wird Bayern nerven und eines der beiden direkten Aufeinandertreffen gewinnen.“ Am Ende sei vor allem die Bank der Bayern aber ausschlaggebend dafür, dass sie zum siebten Mal in Folge Deutscher Meister werden.
Wer steigt laut Experten aus dem Unterallgäu ab?
„Die Aufsteiger werden es schwer haben!“ Diesen Satz hört man von den meisten Experten. Nürnberg und Düsseldorf hätten keine Chance, glaubt Köroglu. Waltenberger sieht vor allem den „Club“ als Absteiger Nummer Eins: „Nürnberg wird es sehr schwer haben. Ich glaube, der Start wird im Abstiegskampf entscheidend sein.“ Allerdings sei es immer sehr schwer zu sagen, wer absteigen wird. Ähnlich schätzt Manuel Ness die unteren Tabellenregionen ein. „Nürnberg geht runter, weil sie nicht die Klasse haben und die Verstärkungen auch nicht wirklich gut sind. Außerdem sind sie nicht so souverän aufgestiegen wie Düsseldorf“, erklärt Ness. Etwas anders sieht es Hermann Herz: „Düsseldorf und Mainz steigen ab! Frankfurt wird es auch sehr schwer haben und unten mitspielen, aber am Ende steigen sie nicht ab“, prognostiziert Herz.
Wer sorgt laut Experten aus dem Unterallgäu für Überraschungen?
In diesem Punkt sind sich fast alle einig: Die TSG Hoffenheim ist wieder für eine Überraschung gut. Den Grund hierfür sehen sie in Trainer Julian Nagelsmann. „Ihm gelingt es jedes Jahr wieder trotz Abgängen eine strukturierte, geile Mannschaft zu formen. Das ist wirklich beeindruckend“, sagt Manuel Ness. Daneben könnten Bremen und Freiburg überraschen, glaubt der Kammlacher Trainer: „Bremen hat sich gut verstärkt und einen guten Coach. Freiburg hat mit Streich einen überragenden Trainer. Bei ihm erkennt man wirklich eine Handschrift.“ Überraschend eher nach unten könne es dagegen für den VFB Stuttgart gehen.
Auch Thomas Waltenberger glaubt, dass Hoffenheim die Bayern fordern wird und und wieder die Champions League Plätze erreichen wird. „Daneben werden die üblichen Verdächtigen, also Dortmund, Leverkusen und Schalke oben mitspielen“, sagt Waltenberger. Hermann Herz stimmt in den Chor mit ein: „Nagelsmann will noch einmal Großes erreichen und das kann funktionieren.“ Berkan Köroglu hingegen nennt nicht Hoffenheim als Überraschungsmannschaft. Viel mehr glaubt der ehemalige Spielertrainer von Türkiyemspor Mindelheim, dass Schalke erneut „was reißen“ könnte: „Sie haben ihre Spiele in der vergangenen Saison blöd verloren und werden auf jeden Fall wieder die Champions League erreichen.“
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