Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Fußball, Bezirksoberliga: Zwischen Genie und Wahnsinn

Fußball, Bezirksoberliga

Zwischen Genie und Wahnsinn

    • |
    Tief durchatmen und feiern: In der Nachspielzeit sicherte Roman Fegner (ganz links) mit seinem 4:2 den Sieg für den TSV Mindelheim. Nachdem die Eder-Truppe bereits 3:0 geführt hatte, schaffte der FC Königsbrunn kurz vor Schluss noch den Anschlusstreffer.
    Tief durchatmen und feiern: In der Nachspielzeit sicherte Roman Fegner (ganz links) mit seinem 4:2 den Sieg für den TSV Mindelheim. Nachdem die Eder-Truppe bereits 3:0 geführt hatte, schaffte der FC Königsbrunn kurz vor Schluss noch den Anschlusstreffer. Foto: Foto: Neil Cook

    Mindelheim „Das kann doch nicht wahr sein!“ Drei Minuten vor Spielende drang ein Schrei durch das Stadion des TSV Mindelheim. Er stammte vom Trainer des TSV, Marcus Eder. Vor einer Minute hatte der FC Königsbrunn den Anschlusstreffer erzielt.

    Am Ende einer langen Fehlerkette, die mit dem zögerlichen Pressing der Mindelheimer gegen den ballführenden Königsbrunner begann, konnte Torwart Domink Eckers einen Ball aus 30 Metern nicht parieren und musste zusehen, wie er hinter ihm einschlug. Es war das 2:3 aus Königsbrunner Sicht, der Anschlusstreffer. Und gerade eben eine Zeigerumdrehung später schickte sich Königsbrunn mit einem Freistoß an, sogar noch den Ausgleich zu erzielen.

    Es wäre das nicht mehr für möglich gewesene Spielende gewesen, schließlich hatte Mindelheim bis zur ersten Halbzeit einen 3:0-Vorsprung herausgeschossen. Ein Zwischenstand, der sogar noch deutlicher hätte ausfallen können angesichts der drückenden Überlegenheit des TSV in dieser Spielhälfte. Dabei fing der FC Königsbrunn um seinen giftigen Angreifer Maximilian Murphy couragiert an und demonstrierte, warum das Team von Klaus Förster bis dato auf Platz sechs der Tabelle stand.

    Der erste Volltreffer der Partie brachte die Gäste aber aus dem Konzept und den TSV Mindelheim ins Spiel: Nach acht Minuten stieß Königsbrunns Torwart bei einer Rettung mit Mindelheims Dominik Zinner so unglücklich zusammen, dass er nach einer kurzen Behandlungsphase vom Platz gehen musste. Mit insgesamt sechs Stichen nähte der Arzt seine Verletzung über dem Auge. Dass der Ersatztorwart in der Regel den undankbarsten Job hat, zeigte die Einwechslung von Marcel Gillner, der nicht die Zeit hatte, sich körperlich oder geistig auf die Einwechslung vorzubereiten – dementsprechend unsicher agierte der Ersatzkeeper in einigen Aktionen.

    Nach diesem Tausch war auch die Konzentration des FC Königsbrunn dahin. Der TSV Mindelheim kam immer besser in Spiel und zog, angeführt von der grandios aufgelegten Schaltzentrale im defensiven Mittelfeld, ein tolles Kombinationsspiel auf. Passend, dass es mit Daniel Siegwart auch einer beiden „Sechser“ war, der nach einer Ecke das 1:0 markierte (23.), bevor Dominik Zinner kurz darauf das 2:0 erzielte. (27.). Sein Sturmkollege Philipp Siegwart erhöhte mit seinem 20. Saisontor sogar noch auf 3:0 (35.) Ein Vorsprung, der noch höher hätte ausfallen können.

    Was folgte, war eine schlampig gespielte zweite Hälfte des TSV Mindelheim, gepaart mit Abwehrfehlern, Nachlässigkeiten und einem Königsbrunner Doppeltorschützen Marco Sütterlin (75./86.), der sein Team wieder Morgenluft wittern und die Stimmbänder von Marcus Eder anschwellen ließ. Dass nicht wahr sein kann, was nicht wahr sein darf – vernahmen drei Minuten vor Schluss auch die Spieler des TSV – als Roman Feger in der Nachspielzeit das erlösende 4:2 erzielte, waren aber immerhin sowohl Laune als auch drei Punkte gerettet. Und Eder selbst?

    Er sei ja gar nicht sauer auf sein Team gewesen, sagte er bei einer emsig gerauchten Zigarette nach Spielende: „Dafür haben wir in der ersten Halbzeit viel zu gut gespielt.“

    So haben sie gespielt:

    TSV Mindelheim: D. Eckers - D. Siegwart, Thamm, Schlesiger, B. Eckers (83. Polzer), Feger, Zinner (89. Wissigkeit), F. Siegwart, Ph. Siegwart, Baur (65. Neß), P. Eckers.

    Tore: 1:0 D. Siegwart (23.), 2:0 Zinner (27.), 3:0 Ph. Siegwart (35.), 3:1, 3:2 Sütterlin, 4:2 (90.+1) Feger.

    Schiedsrichter:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden