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Fußball: Bayerns Amateurkicker spielen bis Juni 2021

Fußball

Bayerns Amateurkicker spielen bis Juni 2021

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    Die Frage nach Meisterschaft und Aufstieg in der Kreisliga Mitte könnte erst im Frühjahr 2021 beantwortet werden. Der BFV entschied nämlich, dass die Saison 2019/20 bis zum 30. Juni 2021 verlängert wird. Bis dahin haben der TSV Kammlach (links) und der TSV Mindelheim (rechts) Zeit, ihre gute Ausgangsposition zu nutzen.
    Die Frage nach Meisterschaft und Aufstieg in der Kreisliga Mitte könnte erst im Frühjahr 2021 beantwortet werden. Der BFV entschied nämlich, dass die Saison 2019/20 bis zum 30. Juni 2021 verlängert wird. Bis dahin haben der TSV Kammlach (links) und der TSV Mindelheim (rechts) Zeit, ihre gute Ausgangsposition zu nutzen. Foto: Andreas Lenuweit

    Die Katze ist aus dem Sack: Der Bayerische Fußballverband (BFV) verkündete am Wochenende, dass die Fußballsaison 2020/21 bei Herren und Frauen aufgrund zeitlicher Gründe und fehlender Spieltermine nicht stattfinden wird. Stattdessen wird das laufende, aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochene Spieljahr 2019/20 bis zum 30. Juni 2021 verlängert.

    Darauf einigte sich die vom BFV installierte „Lösungs-Arbeitsgruppe (LAG) Spielbetrieb Liga und Pokal Erwachsene“ einstimmig. Darin waren über 30 Vereinsvertreter aller Spielklassen vertreten. Der BFV-Vorstand hat diesen Vorschlag bestätigt.

    Für eine Verlängerung gibt es mehrere Gründe

    Mehrere Gründe sprachen für diese Entscheidung: Zum einen ist längst noch nicht sicher, ob der Spielbetrieb ab dem 1. September aufgenommen werden kann. Zum anderen wären auf die Vereine intensive Wochen bis zum Winter zugekommen: Im Durchschnitt hatte die LAG errechnet, dass für die Vereine noch zwischen zehn und 17 Spiele anstünden. Bis Mitte November gebe es aber nur elf Wochenenden, sodass einige englische Wochen und Abendspiele nicht verhindert worden wären.

    Die wollte man aber möglichst vermeiden, da viele Klubs über kein spieltaugliches Flutlicht verfügen, dafür aber über Studenten und Arbeitnehmer, die aufgrund beruflicher Verpflichtungen an Wochentagen nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Und schließlich: Was wäre, wenn plötzlich ein Team auch noch aufgrund eines Corona-Falls in Quarantäne gehen muss?

    „Selbst dann, wenn wir uns entscheiden, eine Saison unter Inkaufnahme etlicher Wochentags- und Abendspiele bis Dezember auf Biegen und Brechen durchzuziehen, wären das Saisonfinale und notwendige Entscheidungsspiele zur zuschauerunfreundlichen Zeit Ende November oder Anfang Dezember zu spielen. Hinzu kommt die große Gefahr, dass aufgrund witterungsbedingter Absagen das Spieljahr nicht zu beenden ist“, wird Verbandsspielleiter Josef Janker in der Pressemitteilung des BFV zitiert.

    Das attraktive Saisonfinale findet im Frühjahr statt

    Mit der Verlängerung der Saison bis 30. Juni 2021 hat man demnach mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Der Terminkalender wird entzerrt, es besteht genügend Puffer und das attraktive Saisonfinale findet im Frühjahr statt. „Allen Beteiligten war schnell klar, dass es die attraktivsten Spiele des Jahres nicht zur ungemütlichsten Jahreszeit geben kann. Von daher ist diese Entscheidung die richtige, weil sie im Sinne aller ist“, sagt Vizepräsidentin Silke Raml.

    Diese Entscheidung wird offenbar auch bei den betroffenen Vereinen goutiert. „Es ist nicht überraschend, schließlich weiß keiner, ob man im September anfängt“, sagt Benedikt Deigendesch. Der Trainer des TSV Mindelheim ist mit der Entscheidung einverstanden, obwohl ein Saisonabbruch angesichts der Tabellensituation vorteilhafter gewesen wäre: „Bei einem Abbruch wären unsere beiden Teams als Tabellenführer aufgestiegen“, sagt er. Doch das sei nicht das Wahre. „Wir wollen endlich wieder kicken.“ Sobald es wieder losgeht, werde er deswegen den Aufstieg auch nicht als Ziel ausgeben. „Die Fußballfreude soll im Mittelpunkt stehen“, sagt Deigendesch.

    Auerbach/Stettens Trainer steckt in der Zwickmühle

    „Man weiß endlich, woran man ist“, sagt Hermann Herz, Spielertrainer des FC 98 Auerbach/Stetten. „Es hat ja einiges darauf hingedeutet“, sagt er und spielt auf das Problem der englischen Wochen und die Relegationsspiele an. „Die Entscheidung ist in Ordnung, auch wenn es für mich persönlich wieder Fragen aufwirft“, sagt Herz. Er wollte nämlich nach der Saison seine Trainertätigkeit beim A-Klassisten beenden. Doch wann soll das nun sein? Jetzt im Sommer, ohne dann die Saison zu Ende spielen zu lassen. Oder im kommenden Frühjahr. „Ich weiß noch nicht, wie wir das machen“, sagt Herz.

    Überhaupt: Was passiert mit den Mannschaften, die ihre Spiele vor dem Winter durchkriegen? Beim SV Schöneberg hat man hierzu schon eine Idee. „Ich könnte mir eine VG-Runde vorstellen“, sagt Trainer Michael Scherer. Analog zum VG-Turniers könnten die acht Mannschaften der VG Pfaffenhausen eine kleine Runde untereinander spielen. „Derbys nonstop – das wäre toll für die Zuschauer und auch die Spieler hätten ein Ziel“, sagt Scherer. Der BFV plant ebenfalls ein Zusatzangebot, das neben Spielzeit für die Vereine auch attraktiv und sportlich wertvoll sein soll. Darüber werde die LAG nun beraten, wie es seitens des BFV heißt.

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