Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hält die für September geplante Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der aktuell wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Amateurfußball-Saison mit einer zunächst begrenzten Zahl an Zuschauern grundsätzlich für realistisch. Deshalb hat der Verband dem zuständigen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration nun ein entsprechend detailliert ausgearbeitetes Hygiene-Musterkonzept vorgelegt.
Kabinett tagt erst am 1. September - Politische Entscheidung steht noch aus
Über eine Lockerung muss allerdings die bayerische Staatsregierung befinden. Das Kabinett tagt erst wieder am 1. September. Die Aussichten auf eine rasche Freigabe des Spielbetriebs erscheinen gering: Die Infektionszahlen steigen, immer wieder auch Corona-Fälle in Vereinen von der Bundesliga bis zur A-Klasse, dazu die skeptischen Aussagen von Bundeskanzlerin Merkel und Bayerns Ministerpräsident Söder in Sachen Lockerungen.
In Bayern hat die BFV-Spitze auf Verbandsebende am Donnerstagabend beschlossen, den möglichen Start um zwei Wochen nach hinten auf den 19. und 20. September zu verschieben, ohne zu wissen, ob dieser Termin haltbar ist. Bereits ausgearbeitete Spielpläne sind wertlos. Eine Tendenz, wie die kommenden Wochen aussehen könnten, ist politisch nicht zu erkennen.
Ratlosigkeit beim FC Memmingen und vielen anderen Vereinen im Unterallgäu
Bei Vereinsverantwortlichen und Spielern herrscht nicht nur Ratlosigkeit. Die Stimmung wird mit jeder weiteren Woche der Ungewissheit schlechter. Armin Buchmann etwa, Präsident des FC Memmingen, sagt: „Wir alle trainieren monatelang, betreiben nicht nur einen finanziellen Aufwand, wir können nicht spielen, haben nur Kosten, aber keine Einnahmen“. So wie dem FCM geht es vielen Fußballvereinen in der Region.
In Baden Württemberg sind bei Amateurspielen bis zu 500 Zuschauer zugelassen. Bayerische Kicker spielen – nach derzeitigem Stand – vor gar keinem Publikum. Doch die Vereine sind auf zahlende Gäste angewiesen. BFV-Präsident Rainer Koch argumentiert, es könne nicht sein, dass der Sport schlechter gestellt werde, als die Kultur. Bei vielen Open-Air-Kulturveranstaltungen sind im Freistaat bis zu 400 Besucher zugelassen.
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