Für die meisten Regionen stehen bereits die Pläne für den Re-Start der Fußballligen fest. Nun hat auch der Kreis Allgäu nachgezogen. Der Plan des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) sieht vor, dass die unterbrochene Saison 2019/20 im September fortgesetzt wird, allerdings nur, wenn dies vonseiten der bayerischen Staatsregierung erlaubt ist. Dem Vorschlag des BFV-Vorstandes, die Spielzeit aufgrund der Corona-Pandemie bis zum 31. August auszusetzen und auf sportlichem Wege zu Ende zu bringen, haben schwabenweit über 73 Prozent der Vereine zugestimmt.
Seit Wochen tagen deshalb Arbeitsgruppen mit etlichen Vereinsvertretern aller Ebenen und aus allen Regionen, um Lösungen für eine Spielfortsetzung in allen Ligen zu erarbeiten. Im gesamten Verbandsgebiet hat man sich nun geeinigt, die restliche Spielzeit in zwei Blöcke zu gliedern: von September bis November 2020 und von März bis Mai 2021. Dies betrifft auch die Vereine von der Kreisliga abwärts. „In ganz Bayern wollen wir dasselbe Modell haben. Das gilt nun auch für die unteren Ligen“, sagt Kreisspielleiter Elmar Rimmel.
Ligapokal in allen Ligen
In dieser Zeitspanne sollen sowohl der neu eingeführte Ligapokal als auch die Meisterschaft zu Ende gespielt werden. Einen Plan B gebe es laut Rimmel nicht: „Wir hoffen, dass es im September wieder losgeht. Aber klar ist: Die Meisterschaftsrunde hat Vorrecht!“ Sollte im September noch nicht gespielt werden dürfen, würden somit die Spiele der Punkterunde in einem verkürzten Zeitraum stattfinden und der Ligapokal komplett entfallen. „Dieses Risiko müssen wir eingehen.“
![Elmar Rimmel Elmar Rimmel](https://images.mgpd.de/img/100946567/crop/c1_1-w100/1374847631/744857415/copy20of20ximg71531.jpg)
Läuft jedoch alles nach Plan, starten die Kreisligen sowie die Kreis-, A- und B-Klassen am ersten Septemberwochenende mit dem Ligapokal (siehe Infokasten). Der Aufbau soll dabei dem des Europapokals ähneln. In einer Gruppenphase mit Hin- und Rückspiel rücken die beiden Erstplatzierten in die Achtel- beziehungsweise Viertelfinals vor. Im K.o.-Modus mit nur einem Spiel ziehen die Sieger Schritt für Schritt weiter bis ins Finale.
„In den Bezirksligen und höher ist es möglich, auch im K.o-Modus Rückspiele zu absolvieren. Da wir aber nach unten hin viel mehr Vereine haben, würden wir das zeitlich nicht unterbringen“, sagt Rimmel. Weiter meint der Kreisspielleiter: „Der exakte Aufbau und die Gruppeneinteilung werden wir den Vereinen in den Webinaren präsentieren.“
Ligapokalsieg wird mit Aufstieg versüßt
Um den Ligapokal attraktiv zu gestalten und ihm auch einen Wettkampfcharakter zu geben, wird dem Sieger eine Aufstiegschance in die nächst höhere Spielklasse oder eine Verhinderung des Abstiegs angeboten. Rimmel: „Die Teilnahme am Ligapokal ist in ganz Bayern natürlich freiwillig. Aber das Modell ist nur sinnvoll, wenn die Vereine auch mitmachen.“ In den nächsten Tagen werden alle Klubs sowohl postalisch als auch über Webinare über das neue Modell informiert.
„Für den Ligapokal sind alle Mannschaften automatisch gemeldet. Sollte eine Mannschaft nicht teilnehmen wollen, muss eine schriftliche Begründung, vom Vorstand unterschrieben, an den Kreisspielleiter gesendet werden“, erklärt Rimmel. Sollte eine erste Mannschaft nicht am Ligapokal teilnehmen, fällt auch das Reserveteam automatisch aus.
Für den Großteil der Ligen in Schwaben stehen durchschnittlich noch zwischen neun und zwölf reguläre Ligen-Spieltermine an, hierzu kommen noch einige Platzierungs- und Entscheidungsspiele. Demgegenüber stehen maximal 20 Wochenenden als Spieltermine zur Verfügung. „Der Terminplan ist knackig, aber machbar“, so Rimmel.
Saisonfinale im Frühjahr 2021
Die zuständigen Arbeitsgruppen, die mehrheitlich aus Vertretern der betroffenen Vereine bestanden, haben sich deshalb entschlossen, das Saisonfinale im Erwachsenenbereich auf das Frühjahr 2021 zu legen. Dadurch können den Vereinen und deren Zuschauern mehr oder weniger gesicherte Termine für die attraktivsten Spiele des Jahres geboten werden. Somit stünden den Meisterschafts- und Nicht-Abstiegsfeiern bei warmen Temperaturen nichts im Wege. „Durch diese Planung entsteht zudem die benötigte Flexibilität, auf die unterschiedlichsten Entwicklungen reagieren zu können“, sagt Rimmel.
Die exakte Terminierung des Ligapokals und der Meisterschaftsrunde – die meisten Spiele fallen auf einen Sonntag – steht allerdings noch nicht im Detail fest. Rimmel: „Viele Mannschaften spielen lieber am Samstag oder Freitagabend. Das ist natürlich weiterhin möglich. Der Sonntag in den vorläufigen Terminplänen dient lediglich als Anhaltspunkt. Das wird aber alles noch geklärt, wenn klar ist, dass es im September weitergeht.“
Außerdem sei noch nicht bekannt, wie viele Mannschaften durch den Ligapokal aufsteigen dürfen. „Das wird noch genauestens erarbeitet und geprüft. Allerdings kann ich sagen: Der Ligapokal ist ein attraktives Angebot, das von jeder Mannschaft angenommen werden sollte“, so Rimmel.
So soll die Fußball-Saison im Allgäu von der Kreisliga abwärts fortgesetzt werden:
6. September 1. Spieltag Ligapokal
12. September Allgäuer Totopokal-Endspiel Saison 2019/20 (Türksport Kempten – SVO Germaringen)
13. September 2. Spieltag Ligapokal
20. September Re-Start Meisterschaft 2019/20
27. September Meisterschaft
4. Oktober Meisterschaft
11. Oktober Meisterschaft
18. Oktober 3. Spieltag Ligapokal
25. Oktober 4. Spieltag Ligapokal
31. Oktober 5. Spieltag Ligapokal
8. November 6. Spieltag Ligapokal
15. November 7. Spieltag Ligapokal
22. November Achtelfinale Ligapokal/Termin für
21. März 2021 Achtelfinale Ligapokal/Nachholspiele
28. März Viertelfinale Ligapokal/Nachholspiele; 1. Spieltag Allgäuer Totopokal 2020/21
3. April Halbfinale Ligapokal/Nachholspiele/Totopokal
5. April Finale Ligapokal/Totopokal
11. April Meisterschaft 2019/20
18. April Meisterschaft
25. April Meisterschaft
1. Mai Kreisfinale Totopokal 20/21
2. Mai Meisterschaft
9. Mai Meisterschaft
16. Mai Meisterschaft letzter Spieltag 2019/20
18. Mai bis 6. Juni Relegation
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