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Extremsport: Ein Extremsportler aus Baisweil bei der Hindernis-WM

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Ein Extremsportler aus Baisweil bei der Hindernis-WM

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    Mit den „Gibbons“ hatten die Sportler so ihre Probleme. Auch Stefan Settele benötigte drei Versuche, um dieses Hänge-Hindernis zu bewältigen.
    Mit den „Gibbons“ hatten die Sportler so ihre Probleme. Auch Stefan Settele benötigte drei Versuche, um dieses Hänge-Hindernis zu bewältigen. Foto: Official OCRWC Photos

    Die Voraussetzungen waren nicht die besten für Stefan Settele. Der 32-jährige Baisweiler laborierte im Sommer zweieinhalb Monate an einer Verletzung an der Hüfte und konnte deshalb kein richtiges Lauftraining absolvieren. Dennoch entschied er sich, erneut an der Weltmeisterschaft im Extremhindernislauf teilzunehmen.

    Diese fand unter dem englischen Namen Obstacle Course Racing (OCR) in der Nähe von London in England statt. Drei Tage lang wurde den Athleten in unterschiedlichen Kategorien alles abverlangt. So beinhaltete die Kurzstrecke (Short Course) über vier Kilometer stolze 25 Hindernisse. Beim Standard Course über 15 Kilometer waren es deren 76.

    Insgesamt nahmen rund 2500 Starter aus 60 Ländern teil. Geschätzte 80 Teilnehmer reisten aus ganz Deutschland an, die sich zuvor bei diversen Läufen qualifiziert hatten. Darunter eben auch Stefan Settele, der bereits im Vorjahr an der Weltmeisterschaft teilnahm. Damals wurde es über die Kurzstrecke nur 240. in seiner Altersklasse. Im 15-Kilometer-Lauf wurde es damals Rang 67. Diesmal sollte es in beiden Läufen besser werden.

    Die Regeln sind einfach: Wer patzt, fliegt aus der Wertung

    Die Regeln seien einfach, wie Settele erklärt: „Bei der WM bekommt jeder Starter wie bei der EM ein Startband. Wird ein Hindernis nicht geschafft, wird dieses abgeschnitten und man ist nicht mehr in der Wertung, darf aber den Lauf beenden.“

    Dazu kam es bei dem 32-jährigen Baisweiler jedoch nicht. Allerdings hatte er beim Short Course bei einem Hindernis Probleme und brauchte drei Versuche, um dieses zu bewältigen: Dabei handelte es sich um die „Gibbons“, eines der neuesten und schwersten Hindernisse. Hier hat man zwei Holzstäbe, diese müssen im Hangeln immer eine „Klammer“ weiter gesteckt werden und am Ende eine Glocke geläutet werden. Seine drei Versuche kosteten entsprechend Zeit, sodass er am Ende in der Altersklasse 30-39 als 55. von 350 Startern ins Ziel kam.

    Am zweiten Tag ging es auf den Standard Course, wo bei Dauerregen und zehn Grad 76 Hindernisse auf die Athleten warteten. Für die war es wahrlich kein Zuckerschlecken: „Die gesamte Strecke ist nach und nach im Matsch versunken, die Hindernisse waren nass und dreckig“, erzählt Settele. Das machte sich im Ziel bemerkbar, denn nicht einmal ein Viertel aller Starter konnte alle Hindernisse meistern und das Ziel erreichen. Einer, der es geschafft hat, war Stefan Settele. Am Ende stand ein 57. Platz von 407 Startern in der stärksten Altersklasse 30-34 zu Buche. „Es hätte besser laufen können“, sagt Settele. „Aber unter den Voraussetzungen war es ganz ok.“

    Der Baisweiler plant schon die EM-Teilnahme

    Letztlich aber landete er auch hier unter den besten 15 Prozent seiner Altersklasse. „Das kann sich bei einer WM schon sehen lassen“, so der Baisweiler, der bereits für die Europameisterschaft im kommenden Juni in Trentino/Italien plant. Die Qualifikation dafür hat er bereits in der Tasche. Ob er auch noch an der nächsten Weltmeisterschaft teilnimmt, weiß er noch nicht. Diese findet in Vermont/USA statt.

    Nach England ist Settele diesmal übrigens ohne seine Familie gereist. „Die Vorhersagen waren nicht besonders. Da macht es als Zuschauer keinen Spaß, bei Regen an der Strecke zu stehen.“ Trotz der Umstände blickt er auf einen gelungenen Wettkampf zurück. „Es war ein sehr hartes Wochenende, da die Metall-Hindernisse nass und rutschig waren. Man verbrauchte somit an jedem Hindernis mehr Kraft, als gewohnt“, sagt Settele. „Bei den letzten Hindernissen ist ein Großteil der Teilnehmer nur noch verzweifelt.“

    Vielleicht sieht man Stefan Settele bald mal im TV

    Doch er kam durch – und vielleicht ist das auch noch die Chance auf die Teilnahme an einem der Ninja-Warriors-Wettbewerbe im Fernsehen. Zwei Mal hat er sich bisher beworben, beide Male ohne Erfolg. Für die 300 Plätze gebe es rund 13.000 Bewerber, so Settele. Diese 300 Bewerber teilten sich auf in 150 fitteste Sportler und 150 Sportler mit einem interessanten Hintergrund.

    „Zu den 150 Fittesten gehöre ich nicht“, sagt Settele. Bleibt also die Chance auf eine interessante Geschichte. Womöglich mit der, wie er trotz einer entzündeten Hüfte bei der Extremhindernislauf-WM zwei Mal ins Ziel kam ...

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