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Erkheim: Sprinterin Sabrina Hafner aus Erkheim pulverisiert Bestzeiten

Erkheim

Sprinterin Sabrina Hafner aus Erkheim pulverisiert Bestzeiten

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    Sabrina Hafner aus Erkheim blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Die 18-jährige Nachwuchssprinterin hat etwa bei den Bayerischen Meisterschaften in Erding (Foto) sowohl über 100 als auch über 200 Meter den Titel in ihrer Altersklasse gewonnen. Auch bei den Deutschen Meisterschaften in Rostock konnte sie Erfolge verzeichnen.
    Sabrina Hafner aus Erkheim blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Die 18-jährige Nachwuchssprinterin hat etwa bei den Bayerischen Meisterschaften in Erding (Foto) sowohl über 100 als auch über 200 Meter den Titel in ihrer Altersklasse gewonnen. Auch bei den Deutschen Meisterschaften in Rostock konnte sie Erfolge verzeichnen. Foto: Theo Kiefner

    Urlaub machen, entspannen, die Seele und vor allem die Beine baumeln lassen: Das ist jetzt nach einer kräftezehrenden Saison bei der Erkheimer Leichtathletin Sabrina Hafner angesagt. Es ist das Finale eines aufregenden Jahres mit vielen Höhepunkten, aber auch einigen kleineren Rückschlägen. Denn 2021 hat sich die 18-jährige Sportlerin, die für die LG Telis Finanz Regensburg an den Start geht, endgültig als eine der besten Nachwuchssprinterinnen Deutschlands etabliert.

    Die definitive Bestätigung, dass Sabrina Hafner in der Riege der schnellsten Frauen der Republik angekommen ist, gab es am vergangenen Wochenende beim Internationalen Läufermeeting in Andorf. Dort pulverisierte die Unterallgäuerin ihre bisherigen Bestzeiten und setzte sich mit 23,71 Sekunden auf Platz eins der deutschen U20-Bestenliste über 200 Meter. Zudem vollführte sie mit grandiosen 11,65 Sekunden über 100 Meter (Platz drei in Deutschland) den nächsten Quantensprung.

    Hafner ist auf Platz eins der deutschen U20-Bestenliste über 200 Meter

    „Ich konnte es zunächst gar nicht glauben“, sagt eine immer noch verblüffte Sabrina Hafner tags darauf. „Natürlich waren die Bedingungen perfekt: 30 Grad und guter Rückenwind im erlaubten Rahmen. Aber dennoch ist es das Resultat unserer konsequenten Trainingsarbeit in den vergangenen Wochen.“ Ganz nebenbei erfüllte sie noch zwei Mal die Norm für die U20-WM in Nairobi (Kenia), die noch bis zum 22. August läuft – allerdings ohne Deutschland. Der Termin wurde wegen der unsicheren Corona-Lage in dem afrikanischen Staat bereits vor Wochen abgesagt.

    Angedeutet hatte sich die Leistungsexplosion von Sabrina Hafner bereits Ende Juli bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock. Hier gewann die Unterallgäuerin zwei Medaillen und war damit die erfolgreichste Sprinterin der Titelkämpfe. Sie gewann Bronze über 100 Meter in 11,95 Sekunden und Silber über 200 Meter in 24,23 Sekunden. „Ich habe mich endlich wieder topfit gefühlt“, lässt Hafner die Tage an der Ostseeküste Revue passieren. „Und damit konnte ich zum Schluss noch einmal zeigen, was ich drauf habe.“

    Denn die Wochen zuvor verliefen trotz eines nahezu optimalen Wintertrainings, für das die Erkheimerin drei bis vier Mal pro Woche trotz der Corona-Einschränkungen nach München in den Olympiastützpunkt fuhr, nicht optimal. Grund dafür war ein kleiner, aber spürbarer Muskelfaserriss im hinteren Wadenbereich, für die sensible Muskulatur von Sprintern ein großes Hemmnis. Obwohl Hafner schon Ende Mai in Weinheim mit 11,87 Sekunden zum ersten Mal unter zwölf Sekunden gelaufen war, warf sie die Verletzung im Juni vorübergehend aus der Bahn. Was zur Folge hatte, dass sie zwar bei den entscheidenden Nominierungswettkämpfen zu den U20-Europameisterschaften in Tallinn (Estland) wieder antreten konnte. „Aber gerade im Sprint müssen die schnellen Muskelfaszien in der Wettkampfphase immer aktiviert bleiben. Sonst wird es nichts“, erklärt Hafner. „Dass ein paar Tage Pause oder reduziertes Training schon zu einem Formknick führen können, habe ich nun selbst am eigenen Leib erlebt.“

    Zur schnellsten Nachwuchssprinterin trotz Verletzung in der Vorbereitung

    Für erste Paukenschläge in diesem Jahr hatte die 18-Jährige bei den Bayerischen Meisterschaften in Erding Mitte Juli gesorgt. Mit zwei souverän herausgelaufenen Titeln über 100 (11,97 Sekunden) und 200 Meter (24,37 Sekunden) hat sie bewiesen, wer die schnellste Nachwuchssprinterin im Freistaat ist.

    Neben dem Sport war Sabrina Hafner auch in der Schule erfolgreich, indem sie ihr Abitur am Rupert-Ness-Gymnasium in Ottobeuren ablegte. Das Ende der Schulzeit läutet gleichzeitig die Profikarriere für die Sprinterin ein. Denn ab September ist Hafner Mitglied des Spitzensportzugs der Bayerischen Bereitschaftspolizei in Dachau. Dies bedeutet einen auf die Bedürfnisse des Spitzensports abgestimmten Dienst mit langen Freistellungsphasen, in denen sich die Sportlerin ausschließlich Training und Wettkampf widmen kann. „Ich freue mich riesig darauf“, sagt Sabrina Hafner. „Denn Polizistin wollte ich schon immer werden. Das dann noch mit dem Sport verbinden zu können, ist schlichtweg ein Traum, der Wirklichkeit geworden ist.“ (vog)

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