Das Mitteldrittel ist derzeit der Sahneschnitte bei Auftritten des EV Bad Wörishofen. Wie schon am Freitagabend, als die Wölfe im Heimspiel gegen den SC Forst mit vier Treffern im Mittelabschnitt die Weichen auf Sieg gestellt hatten, so war es auch im Heimspiel gegen den ESC Kempten. Allerdings reichten die drei Tore im Mitteldrittel nicht, um die Partie zu entscheiden. Das gelang erst Florian Döring – 16 Sekunden vor Schluss.
Während es bei den Wölfen nur darum ging, in der Abstiegsrunde den ersten Tabellenplatz zurückzuerobern, steckten die Gäste aus Kempten mitten drin im Abstiegskampf. Und das merkte man, denn die Sharks begannen engagiert und gingen durch Benedikt Stempfel (10.) in Führung. Jedoch nur für 120 Sekunden. Dann schlenzte Andreas Pross die Scheibe mit der Rückhand am Kemptener Goalie vorbei in die Maschen. Bis zur ersten Pause vergaben beide Mannschaften einige Chancen und es blieb beim 1:1 im ersten Drittel.
Bevor es dann mit Eishockey weiter ging, zeigten drei junge Läuferinnen des Eiskunstlaufvereins Bad Wörishofen ihr Können, um so für den Barbara-Wimmelmann-Cup am kommenden Samstag zu werben.
Im zweiten Spielabschnitt legten die Wölfe an Tempo nochmal zu und Felix Anwander (27.) gelang der Führungstreffer. Danach gab es einige Strafzeiten für die Gäste und für die Wölfe so die Möglichkeit, ihre Überzahlstärke zu beweisen. Das taten sie eindrucksvoll: Nach einer schnellen Kombination zwischen Florian Döring und Andreas Walther traf Michael Spegele (29.) zum 3:1, drei Minuten später legte Michael Spegele diesmal für Andreas Pross (32.) auf – 4:1. Wieder einmal brachte das Mitteldrittel die Gastgeber auf die Siegerstraße.
Doch was den Wölfen das zweite Drittel, war den Kemptenern der Schlussabschnitt. Marcus Kubena brachte sein Team mit seinen zwei Überzahltoren (43., 48.) wieder auf 3:4 heran. Es war die Phase, in der die Wörishofer mit einigen Schiedsrichterentscheidungen haderten. Und kurz nachdem die letzte Strafe abgesessen war, glich Andreas Ziegler (49.) sogar zum 4:4 aus.
Beide Mannschaften nutzten nun ihre Auszeiten zum Verschnaufen und zur taktischen Besprechung der letzten Minuten. Erneut war es eine Strafe, die das Spiel letztlich entscheiden sollte: Kemptens Manuel Endras verhinderte regelwidrig eine Wörishofer Torchance und musste für zwei Minuten auf die Bank. Diese Überzahl, nur 28 Sekunden vor Schluss, nutzte Marius Dörner bereits nach zwölf Sekunden zum erlösenden 5:4 und verhinderte so eine Entscheidung im Penalty Schießen. In den verbleibenden 16 Sekunden hatten die Sharks aus Kempten nach dem verlorenen Bully keine Chance mehr auf den Ausgleich.
Somit steht der EV Bad Wörishofen nach zehn Spielen wieder an der Tabellenspitze und erwartet bereits am kommenden Freitag den Verfolger SC Reichersbeuern, den sie im Hinspiel in Bad Tölz knapp mit 3:2 besiegen konnten.