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Eishockey: Wie der ESV Kaufbeuren sein erstes Geisterspiel erlebt

Eishockey

Wie der ESV Kaufbeuren sein erstes Geisterspiel erlebt

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    Ein Gefühl, wie beim Training: Die Spieler des ESV Kaufbeuren machen sich im nahezu komplett leeren Eisstadion bereit für das Spiel gegen die Bietigheim Steelers.
    Ein Gefühl, wie beim Training: Die Spieler des ESV Kaufbeuren machen sich im nahezu komplett leeren Eisstadion bereit für das Spiel gegen die Bietigheim Steelers. Foto: Mathias Wild

    Nun hat auch das Kaufbeurer Eisstadion sein erstes Geisterspiel erlebt. Drei Jahre nach der Eröffnung standen sich der ESV Kaufbeuren und die Bietigheim Steelers zum zweiten Testspiel im Rahmen des Vorbereitungsturniers um den „Get-Ready-Cup“ gegenüber. Dass es kein gewöhnliches Testspiel werden würde, hatte sich schon Ende vergangener Woche abgezeichnet. Bis dahin war auch ESVK-Geschäftsführer Michael Kreitl davon ausgegangen, dass zumindest 1000 Zuschauer in die Arena dürfen. Am Freitag kam jedoch die Hiobsbotschaft: Keine Zuschauer zugelassen.

    Ein Grüppchen Journalisten bei seiner Arbeit in der Erdgas-Schwaben-Arena.
    Ein Grüppchen Journalisten bei seiner Arbeit in der Erdgas-Schwaben-Arena. Foto: Mathias Wild

    Und so reduzierte sich die Anzahl der Personen, die am Sonntagabend den 4:1-Sieg der Steelers im Kaufbeurer Eisstadion sahen, auf knapp 80 – die beiden Mannschaften inklusive Trainer und Betreuer, Schiedsrichter Ordner, Sanitäter, Verantwortliche, Bankdienst, Eismeister, Mitarbeiter der ESVK-Medienabteilung, Kamerateam und einige Pressevertreter. Gähnende Leere herrschte ansonsten auf den Rängen und vor den Verkaufsständen, wo normalerweise der Zapfhahn läuft – nicht so jedoch an diesem Abend. Beim Treffer zum 1:4 durch Branden Gracel ertönt erstmals in der Partie die ESVK-Tormusik, die gewohnte laute und euphorische Reaktion von den Rängen bleibt diesmal ebenfalls aus. „Ohne Zuschauer ist das einfach eine Katastrophe“, sagte Kreitl.

    Ob im nächsten Heimspiel Fans zugelassen sind?

    Der ESVK-Geschäftsführer geht davon aus, dass auch im nächsten Test gegen Ravensburg am kommenden Freitag (19.30 Uhr) keine Zuschauer zugelassen werden. „Ich kann diese ganzen Regelungen nicht mehr nachvollziehen. Im Amateurbereich gelten anscheinend andere Maßstäbe“, kritisiert Kreitl.

    Die Zapfhähne blieben beim ersten Geisterspiel des ESVK trocken.
    Die Zapfhähne blieben beim ersten Geisterspiel des ESVK trocken. Foto: Mathias Wild

    Auch mit Blick auf den Saisonstart in der DEL2, der nach wie vor für den 6. November geplant ist, sagt Kreitl: „Man kann ohne Zuschauer nur überleben, wenn man die fehlenden Einnahmen durch staatliche Zuschüsse ersetzt bekommt“, sagt Kreitl. „Kommt in dieser Richtung nichts, zu wenig oder nichts Sinnvolles, kann man nicht überleben.“ Kreitl kündigte an, alle möglichen Fördertöpfe und Anträge auszuschöpfen: „Sonst gehen die Lichter aus.“

    Für die Spieler fühlt es sich kurios an

    Eine neue Erfahrung war das Geisterspiel natürlich auch für die Akteure auf dem Eis, deren Kommandos und Gespräche teilweise gut zu hören waren. „Das war schon kurios, weil man sowas einfach nicht gewöhnt ist“, meinte Julian Eichinger. „Wir hoffen, dass die Politik den Eishockey-Sport im Blick hat und dass bald wieder Zuschauer dabei sind.“

    Rob Pallin sah eine 1:4-Niederlage seiner Mannschaft.
    Rob Pallin sah eine 1:4-Niederlage seiner Mannschaft. Foto: Mathias Wild

    Bei allem Ungewöhnlichen rund um das Thema Geisterspiel – gruselig war die Vorstellung des ESV Kaufbeuren keinesfalls, wenngleich sich die Gäste aus Bietigheim an diesem Sonntagabend etwas agiler und frischer präsentierten. „Natürlich gibt es noch Abstimmungsprobleme, aber das ist zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung normal“, sagt Kreitl. Sowohl bei der 1:4-Niederlage als auch zuvor beim 4:5 in Bietigheim (immerhin vor 485 Zuschauern) habe sich gezeigt, dass sich die Spieler wieder aneinander und auch an die Ideen des neuen Trainer Rob Pallin gewöhnen müssen.

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