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Eishockey: Patrick Reimer kehrt zum ESV Kaufbeuren zurück

Eishockey

Patrick Reimer kehrt zum ESV Kaufbeuren zurück

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    Patrick Reimer nach dem größten Erfolg seiner Karriere: 2018 holte der Mindelheimer mit der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang.
    Patrick Reimer nach dem größten Erfolg seiner Karriere: 2018 holte der Mindelheimer mit der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang. Foto: Archiv Reimer

    „Mit der Verpflichtung von Patrick Reimer ist dem ESV Kaufbeuren ein spektakulärer Coup gelungen“: Diese Schlagzeile stammt vom Juli 2003 und ist nun plötzlich wieder brandaktuell geworden. Denn tatsächlich ist dem ESVK dieser „Coup“ erneut gelungen.

    Bis Ende November läuft der DEL-Stürmer Patrick Reimer per Leihe erneut für die Joker auf. Anders als vor 17 Jahren, als die Rückholaktion des damals 20-jährigen Stürmers durch dessen Vertragsauflösung in Bremerhaven und eine entsprechende Kooperation mit den DEG-Metro-Stars (heute Düsseldorfer EG) möglich wurde, bekommt der ESV Kaufbeuren nun einen gestandenen DEL-Spieler, der 940 Einsätze (357 Tore, 404 Assists) in der höchsten deutschen Eishockey-Spielklasse vorweist.

    Reimers Vertrag in Nürnberg läuft noch bis 2022

    Seit der Saison 2012/2013 spielt der gebürtige Mindelheimer für die Thomas Sabo Ice Tigers Nürnberg, dort verlängerte der 37-Jährige Anfang des Jahres seinen Vertrag bis 2022.

    Patrick Reimer und sein damaliger Jugendtrainer Jogi Koch vom ESV Kaufbeuren.
    Patrick Reimer und sein damaliger Jugendtrainer Jogi Koch vom ESV Kaufbeuren.

    Beim ESVK durchlief der DEL-Rekordschütze die Nachwuchsabteilungen und stieg mit den Jokern im Jahr 2002 in die Zweite Bundesliga auf. Seinen bis dato letzten Einsatz im ESVK-Trikot hatte Reimer am 16. April 2004, beim 8:2-Heimsieg gegen die Heilbronner Falken am letzten Spieltag der Abstiegsrunde. Mit zwei Toren und zwei Assists war Reimer Matchwinner und hatte in der kompletten Abstiegsrunde (zehn Scorerpunkte in acht Partien) erheblichen Anteil am Klassenerhalt.

    Comeback gleich im Allgäuer Derby gegen Füssen

    Sein Comeback im Joker-Trikot gibt Reimer am Freitag (19.30 Uhr) im Testspiel gegen den EV Füssen. „Ich bin sehr froh, dass ich noch einmal die Möglichkeit habe, für meinen Heimatverein aufzulaufen“, sagt der 37-Jährige, der bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang mit der deutschen Nationalmannschaft die Silbermedaille holte (Lesen Sie hier: Ein Mindelheimer spricht über das Tor seines Lebens). „Ich möchte der Mannschaft helfen, gute Ergebnisse zu erzielen. Gleichzeitig hoffe ich, dass die DEL im Dezember ebenfalls den Spielbetrieb aufnimmt und ich dann wieder für die Ice Tigers auflaufen kann.“

    Patrick Reimer steht noch bis 2022 bei den Nürnberg Ice Tigers unter Vertrag.
    Patrick Reimer steht noch bis 2022 bei den Nürnberg Ice Tigers unter Vertrag.

    Möglich wurde die Leihe auch, weil der Saisonstart in der DEL immer weiter nach hinten verschoben wurde. Nach den ersten Gesprächen mit dem ESVK sei schnell klar gewesen, dass Reimer zur Überbrückung dieses Zeitraums gerne in Kaufbeuren spielen wolle.

    Reimer wohnt mittlerweile wieder in Mindelheim

    Da er mittlerweile mit seiner Familie wieder in seiner Heimatstadt Mindelheim wohnt, sind die Wege kurz. „Wir sind sehr stolz darauf, dass eine Spielerpersönlichkeit wie Patrick Reimer für diesen Zeitraum noch einmal seine Schlittschuhe für den ESVK schnürt“, sagt ESVK-Geschäftsführer Michael Kreitl. Möglich sei die Finanzierung der Leihe durch externe Sponsoren geworden, die laut Kreitl die Kosten übernehmen.

    Patrick Reimer (schwarz-gelbes Trikot) stochert den Puck in der Verlängerung des olympischen Viertelfinals zum 4:3-Sieg ins schwedische Tor. Schwedens Torwart Viktor Fasth (links) und Viktor Stalberg (rechts) versuchen erfolglos, den Mindelheimer zu stoppen.
    Patrick Reimer (schwarz-gelbes Trikot) stochert den Puck in der Verlängerung des olympischen Viertelfinals zum 4:3-Sieg ins schwedische Tor. Schwedens Torwart Viktor Fasth (links) und Viktor Stalberg (rechts) versuchen erfolglos, den Mindelheimer zu stoppen. Foto: Joel Marklund/dpa

    Seinen ersten Auftritt im Trikot des ESV Kaufbeuren nach 16 Jahren hat Patrick Reimer bereits am heutigen Freitagabend. Dann nämlich absolviert der ESVK das erste von zwei Testspielen gegen den Allgäuer Rivalen und Oberligisten EV Füssen. Es ist das erste Eishockey-Spiel in Kaufbeuren seit Anfang März – und dann noch eines mit großer Historie.

    Am Sonntag (18 Uhr) findet das zweite Duell in Füssen statt. Es sind die ersten Aufeinandertreffen der beiden Eishockey-Hochburgen seit August 2014. Damals gewann der ESV Kaufbeuren beide Tests mit 5:1 und 2:1.

    1000 Zuschauer dürfen ins Stadion

    Bis zu 1000 Zuschauer sind für das Spiel in Kaufbeuren zugelassen. Diese Zuschauerzahl gilt auch für die weiteren Testspiele im Oktober gegen Bietigheim, Ravensburg und Heilbronn. Am Mittwoch bekam der DEL2-Klub die entsprechende Freigabe vom Ordnungsamt. Für die Partie gegen Füssen stehen laut einer Mitteilung des ESV Kaufbeuren 536 Sitzplätze und 464 Stehplätze zur Verfügung. Die Stehplätze sind in Fünfer-Gruppen, die Sitzplätze in Zehner-, Achter- und Fünfer-Gruppen unterteilt.

    Kaufbeurens Stürmer Joey Lewis freut sich, dass die Fans den Testspiel-Knaller live im Stadion verfolgen können. „Für die Fans wird das ein richtiger Hammer“, sagt er, der wie einige andere Akteure im Team des ESV Kaufbeuren eine enge Beziehung zum EV Füssen hat. So laufen für den ESVK die gebürtigen Füssener Julian Eichinger, Fabian Koziol, Tobias Echtler und Tobias Wörle auf. Auf der Gegenseite haben einige Spieler eine Kaufbeurer Vergangenheit: Die Füssener Maximilian Dropmann, Stefan Rott und Vincent Wiedemann haben das Eishockey-Spielen im Joker-Nachwuchs erlernt.

    Kaufbeurens Joey Lewis spielte von 2010 bis 2012 für das DNL-Team des EVF. „Ich kenne ja einige Spieler aus Füssen, mit ein paar spiele ich im Sommer immer Tennis“, sagt der 28-Jährige. „Ich habe in Füssen und Schwangau einige Freunde – das ist so etwas wie eine zweite Heimat für mich.“

    Joey Lewis hält viel vom EV Füssen

    Generell freue er sich, dass Füssen nach dem Absturz in die Bezirksliga und der Neugründung 2015 wieder aufgerappelt hat. „In den letzten Jahren haben die Verantwortlichen dort viel richtig gemacht, der Verein ist wieder attraktiv geworden“, sagt Lewis. „Ich bin froh, dass sie inzwischen wieder in der Oberliga spielen.“

    Seit Anfang der Woche trainieren die ESVK-Spieler auf dem Eis, im Vordergrund stand dabei die Fitness. „Die Vorfreude auf das Spiel gegen Füssen ist brutal groß. Man kann wochenlang trainieren – am besten bekommt man Ausdauer über Spielpraxis“, sagt Lewis. Sein neuer Teamkollege Patrick Reimer dürfte ihm da nur zustimmen.

    Grundsätzlich gilt in der Erdgas-Schwaben-Arena die Pflicht zum Tragen eines Mund- und Nasenschutzes, der am Platz abgenommen werden kann. Der ESVK empfiehlt aber, den Mund- und Nasenschutz auch am Platz zu tragen. Die Kioske im Stadion haben geöffnet, Alkohol wird jedoch nicht ausgeschenkt.

    Mehr zu Patrick Reimer lesen Sie hier:

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