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Eishockey: In Türkheim wird über die Zukunft der Bezirksliga diskutiert

Eishockey

In Türkheim wird über die Zukunft der Bezirksliga diskutiert

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    Der ESV Türkheim (blaue Trikots) spielt aktuell in der Bezirksliga um einen Play-off-Platz, der EV Bad Wörishofen (weißes Trikot) kämpft in der Abstiegsrunde um den Verbleib in der Landesliga. Möglicherweise ändert sich dieser Spielmodus in Zukunft.
    Der ESV Türkheim (blaue Trikots) spielt aktuell in der Bezirksliga um einen Play-off-Platz, der EV Bad Wörishofen (weißes Trikot) kämpft in der Abstiegsrunde um den Verbleib in der Landesliga. Möglicherweise ändert sich dieser Spielmodus in Zukunft. Foto: Andreas Lenuweit

    Als sich im September des vergangenen Jahres der EV Bad Wörishofen und der ESV Türkheim auf dem Eis gegenüberstanden, ging es nicht um Punkte. Das Eishockeyspiel war für die beiden Nachbarvereine lediglich ein willkommener Test für die anstehende Saison. Allerdings könnte es in Zukunft doch einmal um Punkte in diesem Nachbarschaftsderby gehen – obwohl beide Teams noch in unterschiedlichen Ligen spielen.

    Bei der Regionalversammlung der Eishockeyregion 5 des Bayerischen Eissportverbandes (BEV) in Türkheim wurde nämlich über die Zukunft der Bezirksligen sowie die Abstiegsfrage der Landesligen diskutiert.

    Die meisten Vereine wollen mehr Spiele

    Ziel der meisten Bezirksligisten der Region 5 ist es, mehr Spiele für die Herrenmannschaften im Ligaalltag zu generieren. Aktuell zählt die Bezirksligagruppe 4 nämlich acht Vereine, was bedeutet, dass jeder Klub nur auf sieben Heimspiele kommt. Für viele zu wenig, nicht nur aus finanziellen Erwägungen. „Wir haben 150 Kinder im Verein, die Eishockey spielen. Die sehen die erste Mannschaft ja kaum“, sagt Franz Döring, Sportlicher Leiter des ESV Türkheim. Und die sei schließlich das Zugpferd des Vereins. Deshalb diskutierten in der Türkheimer Stadiongaststätte Penalty Vertreter von 17 der 21 Vereinen aus der Region 5 um Lösungen. Angeregt wurde eine Verzahnungsrunde zwischen der Landes- und der Bezirksliga, wie es sie zwischen Landes- und Bayernliga gibt. Diese müsste sich dann an die Termine der Landesliga orientieren, erklärte Helge Pramschüfer. Der Vorsitzende des ECDC Memmingen wurde zuvor einstimmig zum Regional-Obmann bis 2020 gewählt.

    Es stelle sich dann die Frage, was die Bezirksligateams dann machten, die sich nicht für die Verzahnungsrunde qualifizieren. „Für die wäre am 6. Januar dann Schluss“, so Pramschüfer. Eine Alternative wäre die Reduzierung der Bezirksligagruppen von vier auf drei – mit dem Nachteil, dass zwei Mannschaften (SG Senden/Burgau und EGW Augsburg) aufgrund ihrer regionalen Lage in eine andere Bezirksliga umgruppiert werden müssen – und entsprechend weitere Wege hätten. „Dagegen habe ich bereits interveniert“, sagte Pramschüfer. Als dritte Option wurden Play-offs ins Spiel gebracht: Die ersten vier Teams jeder Bezirksligagruppe spielen ab einem Achtelfinale die Aufsteiger aus. Problem auch hier: Was macht der Rest in dieser Play-off-Zeit?

    BEV-Obmann nimmt Ideen aus Türkheim mit

    Man werde die Ideen mitnehmen und nach einer geeigneten Lösung suchen, versprach BEV-Obmann Frank Butz. Er rechtfertigte auch den kurzfristig geänderten Abstiegsmodus aus der Landesliga. Denn als vergangenen Herbst die Ligen eingeteilt und die Spielordnung feststand, habe es noch Abmeldungen gegeben. Statt zweier Zwölfer-Ligen gab es nun die Landesliga Nord mit elf und die Landesliga Süd mit zehn Mannschaften. „Im Sinne der Fairness habe ich entschieden, dass die beiden Ligen jeweils eine Abstiegsrunde ausspielen und die Tabellenletzten dann in einer Best-of-three-Serie den Bezirksliga-Absteiger ausmachen.“ Schließlich könne er nicht die Vereine aus der Nord-Staffel mit einem festen „Absteiger“ bestrafen, nur weil sie eben einer mehr seien.

    „Im nächsten Jahr soll es wieder zwei Gruppen mit je zwölf Mannschaften geben“, sagte Butz. Was hieße, dass jenem Absteiger vier Aufsteiger gegenüberstünden. Hier warf Georg Meißner, 2. Vorsitzender der Devils aus Ulm/Neu-Ulm, ein, dass sich dann die Bezirksligisten aber frühzeitig darüber klar sein sollten, den möglichen Aufstieg auch antreten zu wollen. Damit solle verhindert werden, dass die Play-downs praktisch umsonst sind. Weitere Themen, die auf der Regionaltagung angesprochen wurden:

    Pokal Um den Pokalwettbewerb wieder attraktiver zu machen, sollen die ersten Runden bis zum Viertelfinale vor die Saison gesetzt werden. Um sämtliche bayerischen Vereine von der Bezirks- bis zur Bayernliga zum Mitmachen zu animieren, soll statt Hin- und Rückspiel der Modus aus dem Fußball angedacht werden, worin der klassentiefere Klub bei der Auslosung immer Heimrecht hat. Halbfinale und Endspiel könnten dann am Ende der Saison ausgespielt werden.

    Schiedsrichter Auch hier Parallelen zum Fußball: „Mir gehen die Leute aus“, klagte Schiedsrichter-Obmann Richard Loherstorfer. Er habe aktuell 40 BEV- und 17 DEB-Schiedsrichter. „Ich kann nicht alle Spiele mit zwei Mann besetzen“, sagte er. Die U13 werde nur noch mit einem Referee besetzt. Es gebe Schiedsrichter, die bis zu fünf Spiele an einem Wochenende pfeifen. „Dass die Qualität da nachlässt, ist klar“, so Loherstorfer.

    Nachwuchs Eine gute Arbeit attestierte BEV-Nachwuchs-Obmann Karl-Heinz Schneider den Vereinen: „In den Jahrgängen U7, U9 und U11 haben wir immer mehr Kinder auf dem Eis.“ Problematischer sieht es in den älteren Jahrgängen aus. Hier wolle man an der sogenannten „Over-Age-Regelung“ festhalten.

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