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Eishockey: Gesundheitsamt verlängert Quarantäne des ESV Kaufbeuren

Eishockey

Gesundheitsamt verlängert Quarantäne des ESV Kaufbeuren

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    Das Eis bleibt leer: Die Mannschaft des ESV Kaufbeuren bleibt bis Mitte nächster Woche in häuslicher Quarantäne.
    Das Eis bleibt leer: Die Mannschaft des ESV Kaufbeuren bleibt bis Mitte nächster Woche in häuslicher Quarantäne. Foto: Mathias Wild

    Er war in den vergangenen Tagen einer der gefragtesten Männer beim Eishockey-Zweitligisten ESV Kaufbeuren: Dr. Claus Huyer gehört zum Team der Mannschaftsärzte und hatte Dienst, als sich am vergangenen Sonntagmorgen ein ESVK-Profi mit Grippe-Symptomen meldete. Gemäß des akribisch erarbeiteten DEL2-Coronakonzepts griffen sofort Schutzmaßnahmen.

    „Es wurde ein Schnelltest gemacht, der letztlich positiv war. Die Mannschaft wurde umgehend isoliert und das angesetzte Spiel abgesagt“, berichtet Huyer. Das Konzept habe einwandfrei gegriffen, erklärt der Mediziner. Vom Virus betroffene Spieler wurden prompt entdeckt. Erarbeitet hatten dies die Mannschaftsärzte aller Klubs gemeinsam mit der Ligenleitung.

    Tests vor dem Vorbereitungs- und Saisonstart waren negativ

    Vorgesehen sind darin zwei Reihentests – einmal vor dem Vorbereitungsstart und einmal vor dem Saisonstart. Diese waren in Kaufbeuren Anfang Oktober und Anfang November auch durchgehend negativ ausgefallen. Sofort entdeckt wurde auch ein früherer Coronafall beim ESVK, der Mitte Oktober ohne weitere Ansteckungen blieb. Auch damals wurde die komplette Joker-Truppe nochmals getestet.

    Dr. Claus Huyer ist Mannschaftsarzt des ESV Kaufbeuren.
    Dr. Claus Huyer ist Mannschaftsarzt des ESV Kaufbeuren.

    Jeden Tag werden in der Kabine nun mögliche Symptome abgefragt, Fiebermessen gehört zum Standard-Prozedere. „Die Spieler tragen abseits des Eises immer Masken, überall steht Desinfektionsmittel“, berichtet Huyer. Die Umkleiden sind zudem zu einer Art Hochsicherheitsraum geworden – anders als in früheren Saisonen sind Gäste allgemein in den Stadionkatakomben nicht mehr gestattet. Den Spielern stehen obendrein nun zwei Kabinen zur Verfügung, die Abstandsregeln können somit so gut wie immer eingehalten werden. „Aber man sieht: Das Virus ist dennoch nicht abzublocken“, sagt Huyer.

    Nun gibt es deutlich mehr positive Tests

    Am Montag dieser Woche wurde die komplette Mannschaft zur PCR-Testung gebeten. Dass dabei etwa ein Drittel vom Team und dem mannschaftsnahen Umfeld positiv waren, überraschte auch Huyer. „Letztlich weiß niemand ganz genau, wie die Ansteckung erfolgte“, sagt Huyer. Wissenschaftler vermuten, dass für Sportler auf dem Eis selbst nur ein geringes Ansteckungsrisiko besteht. „Hier haben Spieler nur sehr kurzen, engen Kontakt. Zudem verfügt die Erdgas Schwaben Arena über eine sehr gute Lüftungsanlage,“ erzählt Kaufbeurens Mannschaftsarzt.

    Problematischer sei vielleicht das „sonstige Miteinander“ und das sehr strenger Masken-, Abstands- und Hygieneregeln zum Trotz. „Das Virus ist einfach schwer zu fassen“, erklärt Huyer. „Es zeigt auch, dass wir alle einfach noch wenig über grundsätzliche Ansteckungsvorgänge wissen“, meinte der Mediziner.

    Wer positiv getestet wurde, sagt der Verein nicht

    Bezogen auf den Gesundheitszustand der betroffenen Spieler wurde zuletzt nur mitgeteilt, dass alle Betroffenen den Umständen entsprechend wohlauf sind. Die meisten zeigten keine Symptome, einige wenige klagten über leichte Anzeichen des Virus. Welche Spieler betroffen sind, teilte der ESV Kaufbeuren nicht mit.

    Das Gesundheitsamt hat inzwischen angeordnet, dass vorsichtshalber das komplette Team in häuslicher Quarantäne bleibt. Diese gilt bis mindestens Mitte kommender Woche. Somit entfiel das gestern Abend angesetzte Spiel in Freiburg. Auch das Heimspiel am Sonntag gegen Crimmitschau und die für Dienstag geplante Partie in Heilbronn werden verschoben werden müssen.

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