Er ist der amtierende Top-Scorer der U20-Mannschaft des ESV Kaufbeuren – und will jetzt den nächsten Schritt gehen. Max Oswald, 19 Jahre, aus Schlingen, wird fester Teil der Buron Joker in den kommenden zwei Jahren. Ein Fördervertrag besiegelt das. Im Vorjahr schon hatte er bei den damals noch von Andreas Brockmann trainierten Jokern acht Mal ausgeholfen – ein Torerfolg blieb ihm da verwehrt.
In der U20 lief es viel besser; 24 Tore und 32 Asissts erzielte er in 28 Matches. „Top-Scorer zu sein war eine coole Sache. Aber man darf das nicht überbewerten. An erster Stelle steht immer das Team“, sagt der Stürmer, der neben Torgefährlichkeit auch noch eine körperliche Komponente ins Spiel bringt. In den 28 Pflichtspielen der U20 kassierte Oswald nämlich 117 Strafminuten. „Ich lasse mir recht wenig gefallen“, sagt er. Ein Eishockeyspieler solle zwar Respekt vor seinem Gegner haben, aber keinesfalls Angst. Wenn es sich ergibt, schreckt das Kaufbeurer Eigengewächs also auch nicht vor Auseinandersetzungen zurück. Zudem hätte er vergangene Saison in der U20 mitunter auch gegen schmächtige Gegner gespielt, sodass mancher Check vielleicht härter ausgesehen hätte als er es letztlich war.
Erfahrungen bei den Senioren sammelt Oswald in Sonthofen und Peiting
Reingeschnuppert ins Erwachsenen-Eishockey hat Oswald schon die vergangenen beiden Spielzeiten, als Spieler bei den Kooperationspartnern in Sonthofen und Peiting. „Die Zeit in Sonthofen war super. Der ERC hatte einen kleinen Kader, wir jungen Spieler hatten sehr viel Eiszeit. Peiting im Jahr danach war natürlich eine andere Nummer. Der Kader war viel breiter. Für uns junge Spieler war es dadurch schwerer, auf viele Einsätze zu kommen“, sagt Oswald. Aber auch solche Situationen müsse man eben bewältigen.
Dass es im Eishockeysport bei Weitem nicht immer nur rosig läuft, weiß Oswald gut. Er war Teil der ESVK-Nachwuchsmannschaft, die 2017/2018 gleich doppelt abstieg und in sechs Monaten insgesamt fünf Trainer hatte. „Es war rückblickend betrachtet wirklich lehrreich, mit all diesen Rückschlägen umzugehen“, sagt er. Er habe in dieser Zeit mindestens genauso viel gelernt wie in den erfolgreichen Jahren mit Daniel Jun als neuem Nachwuchscoach an der ESVK-Bande. „Das waren zwei tolle Jahre mit Daniel. Vergangene Saison haben wir nur fünf Spiele verloren. Im Vorjahr hatte uns keiner auf der Rechnung, aber wir sind trotzdem weit gekommen“, erinnert sich der Angreifer.
Es gab Angebote anderer Vereine
Überlegungen, Kaufbeuren zu verlassen, hatte er bis dato noch nie. Zwar habe er Angebote anderer Vereine bekommen, als die U20 aus der Division I abstieg, Oswald aber glaubte immer fest an die Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Kaufbeurer Nachwuchses. Und er ging seinen Weg.
Für die kommende Saison schwitzt er zur Zeit fast täglich im Kraftraum – samstags wird obendrein zur Abwechslung Badminton gespielt. Harte Arbeit kennt er auf dem Eis. Auch im nächsten Jahr will er sich nicht zu schade sein, für seine Teamkollegen die „Drecksarbeit“ zu verrichten, wenn dies nötig ist.
Wie sich der ESV Kaufbeuren auf die neue Saison vorbereitet, lesen Sie hier: So stellt sich der Kader des ESV Kaufbeuren bislang auf
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