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Eishockey: Die Sehnsucht ist gestillt

Eishockey

Die Sehnsucht ist gestillt

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    Der ECDC Memmingen hat es geschafft: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gewannen die Indians den Bayernliga-Meistertitel. Doch die Saison ist damit noch nicht beendet. Jetzt geht es um den Aufstieg in die Oberliga.
    Der ECDC Memmingen hat es geschafft: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gewannen die Indians den Bayernliga-Meistertitel. Doch die Saison ist damit noch nicht beendet. Jetzt geht es um den Aufstieg in die Oberliga. Foto: Roland Schraut

    Jubel im Allgäuer Eishockey: Der ESV Kaufbeuren gewinnt in der DEL2 derzeit Spiele am laufenden Band und der ECDC Memmingen ist erstmals in der Vereinsgeschichte Bayerischer Meister.

    Als es geschafft ist, bricht sich allseits Begeisterung Bahn. Getränke-Fontänen spritzen, immer wieder wird der Pokal hochgereckt: Ausgelassen feiern Team und Fans den bislang größten Erfolg des ECDC Memmingen in seiner Vereinsgeschichte. Glückseligkeit in Rot und Weiß. Mit einem mühsam erkämpften 2:1 (0:0/1:0/1:1)-Heimerfolg im letzten Saisonspiel gegen den ESC Geretsried hat sich das Team von Waldemar Dietrich am Sonntagabend den Bayernliga-Meistertitel gesichert. 2250 Zuschauer am Hühnerberg sind fast aus dem Häuschen.

    Als die Jubel-Welle in der Memminger Eissporthalle wieder etwas abgeebbt ist, sitzt Indians-Torhüter Jochen Vollmer in der Kabine, eine dicke Zigarre lässig im Mundwinkel, auf dem Schoß seine dreieinhalbjährige Tochter Kerby, daneben Ehefrau Sabrina. Ein Moment stillen Glücks. Abgekämpft hockt der Goalie da. Und er resümiert zufrieden. Für ihn, sagt er, schließe sich der Kreis: Zweitliga-Meister sei er geworden, dann Oberliga-Meister – und jetzt sei noch der Bayernliga-Titel mit Memmingen gefolgt. Der 36-Jährige, der zu Beginn dieser Saison verpflichtet worden war, steht wie kaum einer für den aktuellen Erfolg des ECDC. Mit seiner Ruhe hat der frühere Münchner DEL-Keeper auch in der Partie gegen Geretsried mit zum Erfolg beigetragen: Zwei Penaltys der Geretsrieder (4. Minute/Maximilian Hüsken sowie 48./Klaus Berger) entschärfte er fast wie nebenbei und er war auch ansonsten der Rückhalt in einem Team, das just im letzten Saisonspiel fahrig und phasenweise übernervös agiert hat. Es war ein hartes Stück Arbeit, ehe nach torlosem erstem Drittel ausgerechnet Neuzugang Dominik Piskor den Führungstreffer erzielte (31.). Merkbare Erleichterung zeigt sich allerdings erst, als Kapitän Jan Benda zu Beginn des Schlussdrittels mit all seiner Routine den Puck zum 2:0 traf. Als Geretsried in der 49. Minute durch Dominik Meierl den Anschluss zum 1:2 schafft, steigt die Anspannung erneut. Doch die Indians bringen das Ding erfolgreich über die Zeit.

    Ausnahmesituation in Kaufbeuren: Sowohl am Freitag gegen Heilbronn (5:2) als auch am Sonntag gegen Crimmitschau (3:1) mussten die Joker in der DEL2 mit gerade einmal vier Verteidigern auskommen. Kooperationspartner Ingolstadt hatte am Sonntag extra Simon Schütz zum ESVK geschickt, um die Sorgen zu lindern – dann verletzte sich beim Aufwärmen Ondrej Pozivil und wieder hatte der Verein nur vier Verteidiger. Es mutet fast schon kurios an, dass die große Problemzone derzeit auch das Glanzstück ist: Seit diesem Wochenende stellt der ESVK die beste Abwehr der Liga mit nur 87 Gegentoren in 35 Partien. Personelle Besserung lässt derweil noch auf sich warten. Auch im Heimspiel heute gegen Bad Nauheim (19.30 Uhr) sieht es in der Abwehr schlecht aus. Dem heutigen Spiel kommt derweil eine besondere Bedeutung zu. Die Nauheimer sind Elfter: Um das Ziel des ESVK, den zehnten Platz und somit die Pre-Play-offs, zu sichern, müssen die Roten Teufel auf Distanz gehalten werden. (br/wes)

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