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Eishockey: Der EV Bad Wörishofen hat einen neuen Trainer

Eishockey

Der EV Bad Wörishofen hat einen neuen Trainer

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    Markus Kiefl führte zuletzt den EV Fürstenfeldbruck zum Klassenerhalt in der Landesliga. Nun steht der 43-Jährige beim Ligakonkurrenten EV Bad Wörishofen an der Bande und will mit den Wölfen modernes Eishockey spielen lassen.
    Markus Kiefl führte zuletzt den EV Fürstenfeldbruck zum Klassenerhalt in der Landesliga. Nun steht der 43-Jährige beim Ligakonkurrenten EV Bad Wörishofen an der Bande und will mit den Wölfen modernes Eishockey spielen lassen. Foto: Axel Schmidt

    Wurde im Sommer 2020 noch fleißig im Bad Wörishofer Eisstadion gewerkelt und eine neue Bande eingebaut, so nutzte der EV Bad Wörishofen die eishockeyfreie Zeit diesmal, um sich personell zu verändern. Vor allem eine Personalie war in den Augen der Vereinsführung wichtig.

    Die des Trainers nämlich. So schreibt der EVW auf seiner Facebook-Seite, dass man in der Corona-Zwangspause seit vergangenem November intensiv hinter den Kulissen des Vereins gearbeitet habe. Ungewöhnlich offen heißt es in dem Post, dass dabei „die letzten beiden Spielzeiten aufgearbeitet und die sportlichen Misserfolge bewertet und eingeordnet“ worden seien. Um wieder an sportliche Erfolge anknüpfen zu können, habe man ein Trainerprofil ausgearbeitet, welches die neuen Werte des Vereins – regional, attraktiv, erfolgreich – wiedergeben soll. Und den neuen Trainer präsentierten die Wörishofer Wölfe gleich mit: Der heißt Markus Kiefl und beerbt damit Frank Kozlovsky, der den EV Bad Wörishofen 2019 vor dem Abstieg rettete, die Mannschaft aber offenbar nicht so weiterentwickeln konnte, wie erhofft.

    Der neue Trainer der Wörishofer Wölfe besitzt die B-Lizenz

    Der 43-jährige Trainer, der zuletzt den EV Fürstenfeldbruck betreute, besitzt die B-Lizenz als Trainer und will in Bad Wörishofen nicht nur die Mannschaft, sondern auch sich weiterentwickeln. Losen Kontakt zum EVW habe es schon im letzten Jahr gegeben. „Dann gab es weitere Gespräche und dabei wurde schnell klar, dass es passt“, sagt Kiefl. Der Eishockey-Standort Bad Wörishofen biete ihm all das, was sein Anspruch sei. Schnell war ihm klar: „Hier kannst du dich weiterentwickeln.“

    Kiefl stammt ursprünglich aus Königsbrunn und ist dort mit dem Eishockey praktisch aufgewachsen. Mit fünf Jahren ging es aufs Eis, allerdings war knapp 15 Jahre später die aktive Karriere schon wieder vorbei. „Wegen einer Knieverletzung habe ich mit 19 Jahren meine aktive Karriere beendet. Da war mir der Beruf dann doch wichtiger“, sagt Kiefl, der in Augsburg eine Firma für Fahrzeugaufbereitung und -pflege betreibt. Nach dem Ende seine Spielerkarriere versuchte sich Kiefl als Trainer – mit Erfolg. Zunächst betreute er Nachwuchsmannschaften in Fürstenfeldbruck, Königsbrunn, Augsburg und Landsberg. Mit der U20 des HC Landsberg feierte er seinen bislang größten Erfolg mit dem Gewinn der bayerischen Meisterschaft 2017.

    „Der nächste Schritt sollte dann in den Seniorenbereich gehen“, so Kiefl. 2018 war er Co-Trainer beim HC Landsberg in der Bayernliga, ein Jahr später übernahm er den Trainerposten beim Landesligisten EV Fürstenfeldbruck – und führte die Oberbayern zum Klassenerhalt. Nun also Bad Wörishofen. „Ich wollte mich verändern und hier habe ich die Chance gesehen, etwas aufzubauen und mein Konzept umzusetzen“, sagt Kiefl.

    Die Wörishofer Wölfe sollen jung, dynamisch und erfolgsorientiert sein

    Sein Konzept deckt sich dabei mit der Zielsetzung des EV Bad Wörishofen: „Meine Philosophie lautet: Die Mannschaft muss jung, dynamisch und erfolgsorientiert sein“, so Kiefl. Der 43-Jährige, der sich selbst als Taktikfuchs bezeichnet, will modernes Eishockey spielen lassen, ein attraktives Offensivspiel aus einer soliden Abwehr heraus. Ein System, das jedoch auf klaren hierarchischen Strukturen basiert. „Ich sehe mich definitiv als Alphawolf und ich erwarte von meiner Mannschaft Disziplin auf und neben dem Eis“, sagt Kiefl. Man könne mit ihm durchaus auch Spaß haben – vor allem nach Siegen. Aber auf dem Eis gelte es, das umzusetzen, was er von der Mannschaft verlangt.

    Das klinge zwar nach Diktatur, aber letztlich müsse ja auch der Trainer den Kopf hinhalten, wenn es denn nicht so läuft. „Ich bin früher so geprägt worden. Zuckerbrot und Peitsche – das gilt immer noch.“ Als Beispiel nennt er seine Meister-Jugend aus Landsberg: „Ich habe den Jungs volles Vertrauen geschenkt – und sie haben es mit dem Titel zurückbezahlt.“

    Entsprechend stellt Kiefl auch in Bad Wörishofen seine Mannschaft zusammen. Nachdem er gemeinsam mit den Verantwortlichen die Schwachstellen des Teams ausgemacht hatte, suchte er nach Verstärkungen. „Die Neuzugänge kenne ich alle und die kennen mich. Sie wissen, was sie von mir bekommen und ich weiß, was ich von ihnen fordern kann“, sagt Kiefl. Vor allem sind es junge Spieler, die er ausbilden und zu gestandenen Landesligaspielern machen will. Auch hier solle der Verein den Standortvorteil, den Bad Wörishofen hat, nutzen: „Wir haben höherklassige Vereine außen herum, mit guten Jugendabteilungen. Wenn es da einer nicht in die erste Mannschaft schafft, dann steht ihm hier der Weg offen, sich in der Landesliga zu beweisen.“

    Zwar sei das für junge Spieler möglicherweise zunächst ein Schritt zurück. „Aber wenn sie genug Spielpraxis bekommen, dann können sie den Sprung in eine höhere Liga eben ein, zwei Jahre später versuchen.“ Zumal die Landesligagruppe, in der die Wölfe antreten, nicht aus Laufkundschaft besteht. „Die Liga ist nicht mehr vergleichbar mit der Landesliga vor fünf, sechs Jahren“, sagt Kiefl. Er vermutet, dass es mit dem ESV Burgau und den Wanderers aus Germering zwei Mannschaften gibt, die aufgrund ihrer Klasse vorne wegmarschieren werden. „Dann kommen drei, vier Mannschaften, die sich um die Play-off-Plätze streiten“, so Kiefl. Seine Mannschaft zählt er ebenso dazu wie den SC Reichersbeuern, den EHC Bad Aibling oder den SC Forst. „Es wird in vielen Spielen auf die Tagesform ankommen“, vermutet Kiefl. Dafür, dass die bei den Wölfen an den meisten Tagen passt, wurde er geholt.

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