Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Eishockey: Bereit für große Aufgaben

Eishockey

Bereit für große Aufgaben

    • |
    Bereit für große Aufgaben
    Bereit für große Aufgaben

    Stockheim Die Reimer-Brüder aus Mindelheim haben es vorgemacht: Sie erfüllten sich den Traum vom Eishockeyprofi und spielen seit Jahren in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Dorthin will auch ein anderes Bruderpaar: Jannik (13) und Lars (11) Reuß aus Stockheim gehören bereits zu den besten Nachwuchsspielern Bayerns. Im Sommer wurden die beiden Stürmer der Knabenmannschaft des HC Landsberg in den Bayernkader berufen.

    Eine weitere Sprosse auf der Karriereleiter für die beiden, die schon mit zwei Jahren zum ersten Mal auf dem Eis gestanden sind. Zum ersten Mal Eishockey gespielt haben sie im Trikot des EV Bad Wörishofen. Als Kleinschüler wechselten sie nach Landsberg, dem sie – bis auf eine kurze Zeit in Kaufbeuren, als der EV Landsberg pleite ging – bis heute treu sind.

    Im Sommer kam die Berufung in den Bayernkader

    Als im Sommer die Berufung für den Bayernkader kam, lag eine erfolgreiche Saison hinter den Reuß-Brüdern. Mit der Knabenmannschaft des HC Landsberg wurden sie Meister der Meldeklasse B, Jannik wurde mit 17 Toren und 16 Assists Torschützenkönig und war zugleich der zweitbeste Spieler des 1999er Jahrgangs in ganz Bayern. Die Belohnung folgte prompt: Im Sommer bekamen sie die Einladung, zum Elitecamp nach Landshut zu fahren. Allerdings konnte nur Lars teilnehmen. Jannik laborierte zu diesem Zeitpunkt noch an einem sogenannten Knochenmarksödem im Fuß. „Das ist so etwas wie eine schwere Stauchung. Die hab ich mir beim Streethockey geholt“, sagt Jannik.

    Ein bisschen Profiluft geschnuppert

    Sein jüngerer Bruder Lars dagegen war in Landshut auf dem Eis. „Es war ganz schön anstrengend. Aber auch toll, weil wir so ein bisschen Profiluft geschnuppert haben“, sagt der 11-Jährige. Profiluft bedeutet, gemeinsame Mahlzeiten, zweimal täglich Training mit genauen Trainingsplänen. „Ich habe schon etwas gelernt“, sagt Lars.

    Und das will er in der neuen Spielzeit bestmöglich anwenden. Mit dem HC Landsberg spielen Lars und Jannik Reuß nun in der Knaben-Meldeklasse A. Die Gegner kommen aus Eishockeyhochburgen wie Kaufbeuren, Füssen oder Bad Tölz. „Wir wollen nicht Letzter werden und absteigen“, sagt Jannik vor dem ersten Saisonspiel am 7. Oktober gegen den 1. EC Senden. Dann werden die beiden wieder zusammen in einer Sturmreihe auf das Eis gehen.

    Wie es danach weitergeht? „Das lassen wir auf uns zukommen“, sagt Jannik. Mit 15 Jahren in den Nationalkader zu kommen, sei sehr schwierig. „Wir konzentrieren uns auf das, was auf uns zukommt“, sagt der 13-Jährige. Das klingt sehr professionell. Eben so, wie sie ihr junges Leben strukturieren: Weil die beiden auch im Sommer an ihrem Weiterkommen im Eishockey arbeiten, haben sie die Fußballschuhe an den Nagel gehängt.

    Vor jedem Spiel essen sie nur Nudeln. Und die Mama, eine Fitnesstrainerin, hat für jeden einen Trainingsplan erstellt. Selbst die Familienurlaube richten sich nach eventuellen Sommercamp-Terminen. Doch auf eine Sache legen die Eltern Wert: „Wir müssen schauen, dass wir die Schule gscheit machen“, sagt Jannik. Bleibt da für die beiden Gymnasiasten noch Freizeit? Immerhin kommen sie nach Schule und Training meist erst gegen 19 Uhr nach Hause. In Stockheim, geben sie zu, haben sie nicht viel Kontakt zu anderen Kindern. Ihre Freunde kommen aus Landsberg, Schongau oder Augsburg – eben aus der Welt des Eishockey.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden